Die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die vor dem Angriffskrieg Russlands geflohen sind und in Bonn Zuflucht suchen, ist weiter gestiegen. Zwischenzeitlich haben sich mehr als 3000 Geflüchtete bei der Stadtverwaltung angemeldet.
In der Zeit vom 24. Februar 2022 bis einschließlich 13. April 2022 haben sich 3040 Personen erstmalig aus der Ukraine kommend bei der Meldebehörde im Dienstleistungszentrum gemeldet. Die Bundesstadt Bonn rechnet weiterhin mit insgesamt bis zu 4.500 Geflüchteten aus der Ukraine.
Mit Stand 14. April 2022 hat die Stadt Bonn insgesamt 1.611 Geflüchtete untergebracht, davon 186 in städtischen Unterkünften und 721 in Hotels, in private Unterkünfte konnten bereits 704 Geflüchtete vermittelt werden.
Zwischenzeitlich hat die Ausländerbehörde mehr als 700 Anträge auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis zum vorübergehenden Schutz entgegengenommen. Jede dazu ausgestellte so genannte Fiktionsbescheinigung beinhaltet den Passus, dass jede Erwerbstätigkeit erlaubt ist. Wie viele Menschen tatsächlich zwischenzeitlich eine Arbeit aufgenommen haben, ist der Stadtverwaltung nicht bekannt, da die konkrete Beschäftigung nicht genehmigt werden muss.
Kinder und Jugendliche
Bislang sind ca. 450-480 Kinder und Jugendliche in Bonner Schulen angekommen (rd. 170 in Grundschulen, rd. 250 in weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I und 50 Jugendliche in der Sekundarstufe II.). In den städtischen Kindertagesstätten sind bislang 18 Kinder aus der Ukraine aufgenommen worden, einige weitere in Kindergärten freier Träger.
Alle Kinder und Jugendlichen, die einen Schulplatz suchen und benötigen, können sich zentral an folgende E-Mail-Adresse wenden: ifk@bonn.de . Auch für die Kleinen sollen im Rahmen der Möglichkeiten und bei Bedarf Betreuungsplätze in den städtischen Kindertageseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Derzeit besteht die Möglichkeit, dass Kinder bis zu sechs Wochen als Besuchskinder in Kitas aufgenommen werden können. Das kann flexibel – auch wenige Stunden am Tag – gehandhabt werden. Für Fragen steht das Familienbüro als Anlaufstelle gerne zur Verfügung: familienbuero@bonn.de , Telefon 0228 – 77 4070.
Unterbringung
Das Städtische Gebäudemanagement Bonn steht derzeit mit zahlreichen Vermieter*innen in Verbindung, um Wohnraum für Geflüchtete zu ortsüblichen Konditionen (gemäß Mietspiegel) unbürokratisch und schnell anzumieten. Dank der hohen Zahl an Mietangeboten konnten bereits einige Wohnungen von Geflüchteten bezogen werden. Aktuell wird an der Herrichtung der beiden großen Unterkünfte in der Mallwitzstraße 2-4 im Stadtbezirk Bad Godesberg und der Siebengebirgsstraße 200 im Stadtbezirk Beuel gearbeitet. Die beiden Standorte werden in wenigen Wochen für einige hundert Geflüchtete zur Verfügung stehen. Sobald die beiden Unterkünfte bezogen werden können, wird die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit informieren.
Angebote der Schulpsychologischen Beratungsstellen
Mittlerweile suchen sehr viele Menschen aus der Ukraine Schutz auch in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Unter ihnen befinden sich viele Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter, die nun in den Schulen ankommen. Diese Situation stellt schulische Fachkräfte vor vielfältige Herausforderungen und Fragestellungen.
Daher setzen die Schulpsychologischen Beratungsstellen der Bundesstadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises ihr Unterstützungsangebot für Schulen zum Umgang mit den Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine fort. Direkt nach den Osterferien bieten sie für alle in Schule Tätigen ein Online-Forum an, das Raum bietet, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und über den Austausch zu bewährten Ansätzen und Ideen gemeinsam Herausforderungen und Probleme zu bewältigen. Geplant sind folgende Termine an den Dienstagen, 26. April, 3. Mai, 17. Mai, 24. Mai und 31. Mai jeweils von 15 bis 17 Uhr. Um den Link für die Veranstaltungen zu erhalten, melden sich Interessierte bitte an die Schulpsychologie Bonn über folgende E-Mail-Adresse: veranstaltung.schulpsychologie@bonn.de .
Eine zweite, aber einmalige Online-Veranstaltung am Dienstag, 10. Mai, von 15 bis 18 Uhr beschäftigt sich damit, wie Schule in diesen Zeiten für die geflüchteten, aber auch für alle anderen Schülerinnen und die in Schule Tätigen einen sicheren Ort bieten kann, der ihnen Halt und Unterstützung gibt. Außerdem werden die Schulpsychologinnen Anregungen und Informationen geben zum Umgang mit Trauma und Trauer und zur Stärkung von Resilienz.
Anmelden können sich alle in Schule Tätigen bis Donnerstag, 28. April 2022 unter Angabe des Namens, der Schule, der E-Mail Adresse und der Telefonnummer unter der E-Mail-Adresse veranstaltung.schulpsychologiebonnde.
Citykey-App – Citykey – Bürgerservice (App download)
Ein kleines Team aus Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und der Deutschen Telekom hat kurzfristig eine Lösung in der App „Citykey“, welche digitale Services für die Bürger*innen bündelt, speziell für Geflüchtete aus der Ukraine und Helfende aus Bonn umgesetzt. So möchte die Stadt Bonn noch mehr Menschen auf das Online-Angebot unter www.bonn.de/ukraine bzw. https://international.bonn.de/ukraine aufmerksam machen.
Die App enthält nun eine neue Kachel „Informationen für Geflüchtete“. Je nach Spracheinstellung im Smartphone bzw. mobilen Endgerät wird dies auf Ukrainisch, Englisch und Deutsch angezeigt. Geflüchtete finden hier alle Informationen der Bundesstadt Bonn, auch einen direkten Link zum Antrag auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Die zweite neue Kachel „Informationen für Helfende“ fasst die wesentlichen Anlaufstellen für Helfende aus Bonn zusammen (Unterbringungsmöglichkeiten anbieten, Spenden, Beratungsstellen, Telefonseelsorge).
Die App ist auch im ukrainischen Store kostenlos downloadbar. Eine Anmeldung innerhalb der App ist nicht notwendig.
Informationen im Internet
Informationen – sowohl für die Geflüchteten als auch für alle Helfer*innen – hat die Stadtverwaltung im Internet veröffentlicht. Zum einen unter www.bonn.de/ukraine in Deutsch, zum anderen unter https://international.bonn.de/ukraine in Englisch.