Postfaktische Argumente in der Bäderdebatte
Die Diskussion um die Auswirkungen des neuen Bäderkonzeptes innerhalb der Bonner Stadtgesellschaft entbehren teilweise einer soliden Faktenbasis. Es wird mit subjektiven Schätzungen argumentiert und für die Umsetzung eines neuen Zentralbades liegt bis heute kein Finanzierungskonzept vor. Um wenigstens die Folgen für Kinder und deren Wegstrecke zum nächstgelegenen Hallenbad zuverlässig abschätzen zu können, hat die Sozialliberale Fraktion im Rat der Stadt Bonn ein Rechenmodell auf der Basis von 16.000 Datensätzen entwickelt. Im Durchschnitt erhöhen sich die Fahrzeiten zum nächsten Hallenbad durch das neue Bäderkonzept um 27,5%. In einigen Bezirken verdoppelt sich sowohl Entfernung als auch Reisezeit. Vertreter des Stadtsportbundes hatten behauptet, das neue Zentralbad sei mit dem Fahrrad bequem von allen Punkten der Stadt zu erreichen. Diese Behauptung ist nicht tragbar.
Schwimmen ist eine grundlegende Fähigkeit. Deswegen sollte sie genauso zum Bildungsauftrag gehören, wie das Lehren von Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Bürgerbegehren zur Zukunft des Kurfürstenbades, haben die Bonner Bürger die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, ob ein öffentliches Hallenschwimmbad im Stadtbezirk Bad Godesberg erhalten bleibt.