Elektro, Hybrid oder Wasserstoff: Welcher nachhaltige Antrieb macht am meisten Sinn?

Elektro-, Hybrid- oder doch lieber ein Wasserstoffantrieb? Wer sich ein Fahrzeug mit nachhaltigem Antrieb kaufen möchte, hat längst mehr als eine Möglichkeit. Doch welcher dieser Antriebe macht am meisten Sinn? Die Entscheidung kann von vielen Faktoren abhängig sein – darunter der Preis, die Umweltauswirkungen, staatliche Förderprogramme und individuelle Anforderungen.

Umweltfreundliche Antriebe im Vergleich

Vergleicht man die verschiedenen Antriebsarten hinsichtlich ihrer direkten Emissionen, haben Elektrofahrzeuge und Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge die Nase vorn. Während Elektrofahrzeuge gar keine Emissionen während des Betriebs ausstoßen, erzeugen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge lediglich Wasserdampf. Hier können Hybridfahrzeuge nicht mithalten. Sie sind zwar effizienter als Fahrzeuge mit ausschließlichem Verbrennungsmotor und können bestimmte Strecken rein elektrisch zurücklegen, jedoch emittieren sie Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Stickoxide (NOx) und Kohlenwasserstoffe (HC), sobald der Verbrennungsmotor aktiv ist.

Die Umweltfreundlichkeit der Elektrofahrzeuge hängt aber auch von der Energiequelle ab, die zur Stromerzeugung genutzt wird. Wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft stammt, können Elektrofahrzeuge sehr umweltfreundlich sein. Bei Strom aus fossilen Brennstoffen ist der Umweltnutzen eher zweifelhaft. Das Gleiche gilt für Wasserstoff-Brennstoffzellen. Auch Wasserstoff muss zunächst einmal hergestellt werden, und dieser Prozess kann energieintensiv sein. Grün erzeugter Wasserstoff (aus erneuerbarer Energiequellen) ist umweltfreundlicher als Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen. Zusätzlich zu diesen Faktoren sind auch die Herstellung der Fahrzeuge, die Lebensdauer und die Entsorgung wichtige Aspekte, die die Gesamtbilanz beeinflussen.

Preise und Förderungen für nachhaltige Antriebe

Auch der Preis und die staatlichen Förderprogramme sind wichtige Faktoren bei der Wahl der Antriebsart. Steht die preisliche Attraktivität im Vordergrund, gewinnen Hybridfahrzeuge, da sie durch die kleinere Batterie meist günstiger als reine Elektroautos sind. Anders sieht es bei den Förderprogrammen aus: Nach der Änderung der „Richtlinie zur Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen“ vom 1. Januar 2023 werden Plug-in-Hybride nicht mehr finanziell vom Staat gefördert.

Wasserstofffahrzeuge sind zwar tendenziell teurer, jedoch sollen staatliche Förderungen, wie zum Beispiel der Umweltbonus, die alternative Antriebsform unterstützen.

Für reine Elektrofahrzeuge gibt es in vielen Ländern Anreize und Förderungen in Form von Steuervergünstigungen, Zuschüssen, Rabatten und Befreiungen von Straßenbenutzungsgebühren. Besonders umfangreiche Elektrofahrzeug-Förderungen gibt es in Norwegen, Deutschland, der Niederlande und Kanada. Auch das Bundesland NRW bezuschusst die Anschaffung von Batterieelektro- und Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Förderprogramme und Anreize sich ändern können – abhängig von politischen Entscheidungen, Haushaltsmitteln und Umweltzielen. Wer sich für ein Fahrzeug mit einem bestimmten nicht-fossilen Antrieb interessiert, sollte sich an entsprechende Behörden oder Autohändler in der eigenen Region wenden, um aktuelle Informationen über Preise und Förderungen zu erhalten. Die Verfügbarkeit von Förderungen kann auch von den technischen Spezifikationen des Fahrzeugs abhängen.

Die passende Antriebswahl für Ihre individuellen Bedürfnisse

Abgesehen von Faktoren wie Nachhaltigkeit oder staatliche Förderprogramme spielen auch individuelle Bedürfnisse eine wichtige Rolle bei der Wahl einer Antriebsart.

Elektrofahrzeuge sind beispielsweise gut geeignet für Kurzstreckenfahrten und den Stadtverkehr. Wenn die täglichen Fahrten innerhalb der Reichweite des Elektrofahrzeugs liegen und die Möglichkeit zum Laden zu Hause oder am Arbeitsplatz besteht, sind sie eine umweltfreundliche, praktische Wahl. Die Verfügbarkeit von E-Ladestationen im eigenen Lebensumwelt sollte generell überprüft werden, denn die Ladeinfrastruktur für Elektroautos variiert von Ort zu Ort.

Dies gilt umso mehr bei Wasserstofftankstellen, die deutlich seltener als E-Ladestationen vorkommen. Wer Langstreckenfahrten plant, sollte sich vorher gut über die Infrastruktur auf dem Weg informieren.

Hybridfahrzeuge sind generell eine gute Wahl sein, wenn sowohl Kurz- als auch längere Strecken gefahren werden, da sie die Vorteile sowohl des Elektro- als auch des Verbrennermotors kombinieren.

Welche Antriebsart sich für Endverbraucher am meisten lohnt, hängt stark von den individuellen Prioritäten und den lokalen Gegebenheiten ab. Wenn Umweltaspekte und niedrige Betriebskosten im Vordergrund stehen und Zugang zu einer ausreichenden Ladeinfrastruktur besteht, könnte ein Elektrofahrzeug eine gute Wahl sein. Hybride sind eine Option für diejenigen, die eine gewisse Flexibilität wünschen und langfristig Kraftstoff sparen möchten. Wasserstofffahrzeuge sind in Regionen mit einer etablierten Wasserstoffinfrastruktur relevant, aber die begrenzte Verfügbarkeit und die hohen Betriebskosten des Fahrzeugs können die Entscheidung negativ beeinflussen.

Die Experten von Buchbinder raten, die persönlichen Bedürfnisse und Gegebenheiten genau zu durchdenken und auch die aktuellen Entwicklungen und Modelle auf dem Markt zu beobachten, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

 

Kommentare sind geschlossen.