Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte der Bonner Berufsfeuerwehr und der Bonner Polizei in der Silvesternacht in Bonn-Medinghoven hatte die Bonner Polizei am 2. Januar eine Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei eingerichtet. Die wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Brandstiftung und Sachbeschädigung geführten Ermittlungen wurden dabei vom Staatsschutz der Bonner Polizei übernommen (siehe dazu auch unsere Meldung vom 02.01.2023). Im Laufe der Woche konnten von der Ermittlungsgruppe aktuell acht Tatverdächtige identifiziert werden.
Erste Hinweise zu möglichen Tatbeteiligten hatten sich ergeben, nachdem in der Tatnacht ein 19-jähriger Tatverdächtiger vorläufig festgenommen, nach der Feststellung seiner Personalien, erkennungsdienstlicher Behandlung und ersten Ermittlungen am Neujahrstag aber aufgrund fehlender Haftgründe wieder entlassen worden war. Durch eine Flugblattaktion in Medinghoven und den Aufruf, Videos des Tatgeschehens im Hinweisportal der Polizei NRW hochzuladen, erlangte die Ermittlungsgruppe in der Folge weitere Hinweise.
Am frühen Freitagmorgen (06.01.2023) wurden nun sechs Wohnungen von acht männlichen Tatverdächtigen (16, 17, 17, 18, 18, 18, 19, 19) in den Bonner Stadtteilen Medinghoven und Duisdorf durchsucht. Die Jugendlichen und Heranwachsenden stehen im Verdacht, die Übergriffe auf die Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Medinghoven maßgeblich geplant und durchgeführt zu haben. Hierzu sollen sie sich zuvor in einer Chatgruppe verabredet haben.
Die von Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei, der Bereitschaftspolizeihundertschaft und der Diensthundführerstaffel durchgeführten Durchsuchungen dienten der Auffindung von Beweismitteln, insbesondere Mobiltelefonen und während der Tat getragener Kleidung und weiterer Beweismittel. Im Anschluss wurden die jungen Männer zum Zwecke der Durchführung von Vernehmungen und erkennungsdienstlicher Behandlungen ins Polizeipräsidium gebracht. Diese Maßnahmen dauern derzeit noch an. Ein 17-jähriger Tatverdächtiger wurde bei dem Einsatz leicht verletzt.
Wer weitere Hinweise zu Personen geben kann, die mit dem Tatgeschehen in Verbindung stehen könnten, wird gebeten, sich mit der Ermittlungsgruppe der Polizei unter der Rufnummer 0228 15-0 oder per E-Mail an Poststelle.Bonn@polizei.nrw.de in Verbindung zu setzen. Zeugen, die das Tatgeschehen möglicherweise gefilmt oder Videoaufnahmen zugesandt bekommen haben, können diese weiterhin im Hinweisportal der Polizei NRW unter https://nrw.hinweisportal.de hochladen und für die weiteren Ermittlungen zur Verfügung stellen. Hierzu müssen keine Personalien angegeben werden.