Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Tag der Kippa“ am 19. Juli 2018

Ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen wachsenden Antisemitismus möchte Oberbürgermeister Ashok Sridharan setzen. Nach dem antisemitischen Angriff auf einen jüdischen Gastwissenschaftler in der vergangenen Woche hat das Stadtoberhaupt zu einem „Tag der Kippa“ am Donnerstag, 19. Juli 2018, um 15 Uhr vor das Alte Rathaus auf dem Markt eingeladen.

Gemeinsam mit den Bonnerinnen und Bonnern sowie der Jüdischen Gemeinde möchte der Oberbürgermeister deutlich machen, dass Antisemitismus keinen Platz in der Bundesstadt Bonn hat. “Niemand, keine Bonnerin und kein Bonner und erst recht kein Gast, sollte sich in unserer Stadt vor Tätlichkeiten fürchten müssen, auch nicht wegen eines religiösen Symbols”, so Ashok Sridharan, der den Angriff aufs Schärfste verurteilt hat.

Beim “Tag der Kippa” werden neben dem Oberbürgermeister Dr. Margaret Traub, Vorsitzende der Synagogengemeinde Bonn, und Dr. Martin Frick, Senior-Direktor für Politik- und Programmkoordination beim Klimasekretariat der Vereinten Nationen (UNFCCC), sprechen. Ursprünglich war die Veranstaltung im November 2018 geplant gewesen. Aufgrund des antisemitischen Angriffs auf den israelischen Professor, der in den USA lebt, findet die Veranstaltung in Abstimmung mit der Jüdischen Gemeinde bereits am 19. Juli statt. Die Gedenkstätte Bonn und die Arbeitsgemeinschaft Bonn der Deutsch-Israelischen Gesellschaft unterstützen die Initiative des Oberbürgermeisters. Da üblicherweise jüdische Männer eine Kippa tragen, werden Teilnehmer des “Tags der Kippa” gebeten, eine Kippa mitzubringen.

Hintergrund

Kippa, im Plural Kippot, ist das hebräische Wort für Kappe. Sie ist eine flache, kreisförmige Kopfbedeckung aus Stoff oder Leder, die von jüdischen Männern getragen wird. Das Tragen der Kippa ist kein Gesetz, sondern ein Brauch. Üblicherweise tragen nur männliche Juden eine Kippa – sowohl im Gottesdienst als auch im Alltag. Im Reformjudentum tragen auch Rabbinerinnen als Zeichen der Gleichberechtigung im Gottesdienst Kippa.