Stadt Bonn unterstützt vielfältige soziale Angebote

Die Bundesstadt Bonn fördert im sozialen Bereich vielfältige Beratungen, Maßnahmen, Projekte und Initiativen. Die Angebote sind so konzipiert, dass sie sich an alle Menschen in Bonn richten und niederschwellig erreichbar sind.

„Wir setzen uns dafür ein, dass ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die soziale Infrastruktur zu stärken sowie weiterzuentwickeln und somit die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. In diesen herausfordernden und von Krisen geprägten Zeiten ist es besonders wichtig, den Zusammenhalt in der Stadt zu fördern“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Diese Mittel ermöglichen es, soziale Einrichtungen zu unterstützen, bedürftige Menschen zu fördern und solidarische Strukturen aufzubauen.“

Neben den gesetzlichen Beratungsleistungen zur Teilhabe, wie beispielsweise der allgemeinen Sozialberatung, Schuldnerberatung oder Suchtberatung werden darüber hinaus niederschwellige Bildungs- und Begegnungsangebote aus freiwilligen Mitteln der Stadt Bonn gefördert. In der Regel werden die Angebote von Trägern der freien Wohlfahrtspflege vorgehalten und durch die Stadt Bonn bezuschusst und fachlich begleitet. Allein im Jahr 2024 sind für freiwillige soziale Maßnahmen Mittel in Höhe von rund 9,7 Millionen Euro zur Förderung von mehr als 70 Maßnahmen bei 40 Trägern eingeplant.

Der Ausschuss für Soziales, Migration und Gesundheit hat am 21. März 2024 entschieden, verschiedene soziale Projekte weiter mitzufinanzieren. Im Folgenden ein Überblick:

Kreisgruppe von Der Paritätische NRW
Der Paritätische vertritt gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen vor allem die Belange benachteiligter und von Ausgrenzung betroffener Menschen. Der Verband engagiert sich für eine Sozial- und Gesellschaftspolitik, die selbstbestimmendes Leben ermöglicht und für zeitgemäße und sachgerechte Rahmenbedingungen in der sozialen Arbeit. Der Paritätische unterstützt knapp 100 Bonner Mitgliedsorganisationen bei der Netzwerkarbeit, beratend bei der Akquise von Fördermitteln und bei der Ausrichtung von Fachtagen und Informationsveranstaltungen. Die Bundesstadt Bonn stellt im Jahr 2024 einen Zuschuss von knapp 37.000 Euro zur Verfügung.

Frauenberatungsstelle und Ambulante Begleitung des Vereins „Hilfe für Frauen in Not“
Als wichtige Anlaufstelle im Sinne des Frauen- und Kinderschutzes berät der Verein seit vielen Jahren unbürokratisch, anonym und kostenlos Frauen und Kinder jeder kulturellen Herkunft, die Unterstützung zur Bewältigung verschiedenster Probleme bzw. Krisen benötigen. Betroffene finden Hilfe und Unterstützung zu Themen wie Trennung, häusliche Gewalt, Erziehungsprobleme geht oder um Aufenthaltsprobleme oder Zwangsverheiratung. Zunehmend finden auch viele geflüchtete Frauen mit Trauma-Erfahrungen den Weg in die Beratungsstelle. Die ambulante Begleitung ist ein zusätzliches wichtiges Angebot im Kontext des ebenfalls vom Verein betriebenen gesetzlich geförderten Frauenhauses. Hierdurch erfolgt eine intensive Form der Nachbetreuung aufsuchend im eigenen Wohnraum im Sinne von „alleine leben lernen“. Der Verein bietet darüber hinaus einzelne Gruppenangebote, z.B. für Grundschulkinder („Mut tut gut“) und werdende/junge Mütter mit Gewalterfahrungen (Frühstück Viola) an. Die Stadt bezuschusst den Verein im Jahr 2024 mit knapp 53.000 Euro für den Betrieb der Frauenberatungsstelle inklusive der ambulanten Begleitung.

Gemeinwesenarbeit Verein für Gefährdetenhilfe im Quartier „Am Nippenkreuz“
Das Stadtteilcafé mit dem integrierten Angebot der Sozialberatung ist zu einer festen Institution im Quartier geworden. Die Mieterinnen der Wohnanlage „Am Nippenkreuz“ sowie der umliegenden Sozialwohnungen in Mehlem haben dort eine feste zentrale Anlaufstelle, die ohne Bedingungen Raum bietet, andere Menschen zu treffen, und gleichzeitig bei vielfältigen Problemen unterstützt. 90 Prozent der Bewohnerinnen beziehen Transferleistungen, so dass das Thema „Sicherung des Lebensunterhalts“ in Form von Beratungsbedarf rund um die Antragstellung/Weiterbewilligung von Sozialleistungen einen großen Raum einnimmt. Hinzu kommen häufig gesundheitliche Problematiken, wie z.B. Suchtmittelabhängigkeiten, oft in Kombination mit psychischen Erkrankungen. Maßnahmen zur Schuldenregulierung sind für die Sozialarbeiter*innen vor Ort genauso Alltag wie solche zur Sicherstellung einer pflegerischen Versorgung oder „Übersetzungsarbeit“ im Kontext bürokratischer Vorgänge. Das Stadtteilcafé mit integrierter Sozialberatung ist zu einer unverzichtbaren stabilisierenden Einrichtung geworden, die benachteiligten Menschen Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe bietet und damit erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.

Die Bundesstadt Bonn finanziert im Jahr 2024 die Gemeinwesenarbeit „Am Nippenkreuz“ mit insgesamt 216.000 Euro.

Suchthilfeangebote
Die Aufgabe der Suchtkrankenhilfe ist es, suchtkranken Menschen individuelle Hilfen anzubieten, damit sie wieder möglichst zu einem Leben ohne Sucht zurückkehren können. Diese Vielfalt macht die soziale Landschaft in Bonn aus. Das Amt für Soziales und Wohnen fördert zahlreiche Angebote der Suchtkrankenhilfe bei Bonner Trägern. Die Fachambulanz Sucht der Ambulanten Suchthilfe Caritas/Diakonie erhält 684.040 Euro, das Betreuungszentrum des Vereins für Gefährdetenhilfe in der Quantiusstraße mehr als 1.922.740 Euro die PAUKE Bonn-Rhein-Sieg knapp 95.000 Euro – jeweils für das Jahr 2024.

Die Angebote der Fachambulanz Sucht richten sich an alle Bonner*innen ab dem Lebensalter von 21 Jahren. Sie bieten ein breit gefächertes Angebot an Beratung, Behandlung und Betreuung bei Problemen mit Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten. Ebenso stehen die Beratungsangebote der Fachambulanz Sucht Menschen mit Verhaltenssüchten wie pathologisches Glücksspiel, Computersucht u.a. offen.

Die Hilfeangebote im Betreuungszentrum Quantiusstraße wenden sich an suchtmittelabhängige Menschen in besonderen sozialen Lebenslagen. Bei der Suchtmittelabhängigkeit handelt es sich vorwiegend um eine Abhängigkeit von illegalen Drogen, aber auch von Alkohol und Medikamenten. Ein erheblicher Teil der Zielgruppe weist zudem psychische Probleme und körperliche Erkrankungen auf. Wesentliche Merkmale der besonderen Lebensverhältnisse sind (drohende) Wohnungslosigkeit, Obdachlosen- und Drogenszene als in der Regel einziges soziales Umfeld, Mittellosigkeit und Verschuldung, Arbeitslosigkeit, Straffälligkeit und Beschaffungskriminalität, mangelnde Gesundheit und Verwahrlosung. Zur Verbesserung der Lebenssituation dieser Menschen baut der Verein für Gefährdetenhilfe innovative, pragmatische und bedarfsgerechte sowie eng vernetzte Hilfesysteme auf.

Der Name PAUKE steht für Projekt, Arbeit, Umwelt, Kommunikation und Eingliederung. Die PAUKE gestaltet Integration in den Bereichen Arbeit, Wohnen und soziale Kontakte durch professionelle Beratung, lebensnahe Betreuung und berufliche Qualifizierung. Sie steht allen Hilfesuchenden und Interessierten offen, die konkret nach Ausstiegshilfen suchen oder ein Orientierungsgespräch sowie Unterstützung in einer Krise wünschen, die Informationen zu den Themen Sucht, Ausstiegshilfen und Prävention benötigen und/oder Fragen allgemeiner Art zu Drogen, Alkohol und Medikamenten haben. Schwerpunkt der Arbeit der Ambulanten Beratung ist die niederschwellige anonyme Beratung.

Telefonseelsorge Bonn/Rhein-Sieg
Die Telefonseelsorge Bonn/Rhein-Sieg gehört mit ihrem Beratungsangebot rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche zu den langjährig von der Bundesstadt Bonn geförderten Angeboten, die eine unverzichtbare fest etablierte Institution innerhalb der Beratungslandschaft darstellen. Die Telefonseelsorge steht jedem Ratsuchenden kostenlos zur Verfügung. Neben dem traditionellen Gesprächsangebot am Telefon, bietet sie die Möglichkeit, per E-Mail oder per Chat Kontakt aufzunehmen. Grundsätzlich gibt es keine Themenbeschränkungen – alles, was als belastend empfunden wird, kann angesprochen werden. Insgesamt 90 geschulte ehrenamtliche Mitarbeitende stehen für die Ratsuchenden zur Verfügung. Mehr als 40-mal pro Tag wird die Telefonseelsorge angerufen, demnach circa 15.000-mal pro Jahr. Für ihre Arbeit erhält die Telefonseelsorge im Jahr 2024 einen Zuschuss der Stadt in Höhe von 89.000 Euro.

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