Gemeinsame Pressemitteilung des UN-Klimasekretariats mit der Republik Fidschi, dem Bundesumweltministerium und der Stadt Bonn: Die Vorbereitungen für die 23. UN-Klimakonferenz (COP 23) vom 6. bis 17. November 2017 sind in vollem Gange und verlaufen bisher nach Plan, so dass die notwendige Infrastruktur bereitstehen wird und alle erforderlichen Vorkehrungen für eine Konferenz getroffen sind, die dazu beitragen kann, die Ziele und Ambitionen des Pariser Übereinkommens weiter voranzubringen.
Bonn – Die Delegierten werden in modernsten Konferenzeinrichtungen tagen können, es wird zahlreiche Dienstleistungen sowie Ausstellungen, Konzerte oder andere kulturelle Ereignisse geben, die auch von den Bonner Bürgern genutzt werden können.
Um eine dynamische und erfolgreiche Konferenz zu ermöglichen, gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem UN-Klimasekretariat (UNFCCC), das die Konferenz ausrichtet, der Bundesregierung, der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der Bonner Stadtverwaltung und der Regierung Fidschis, die die Präsidentschaft der Konferenz übernimmt.
Am letzten Tag der Vorbereitungskonferenz für die COP23 in Bonn sagte UNFCCC-Exekutivsekretärin Patricia Espinosa: “Ich möchte der künftigen Präsidentschaft Fidschi herzlich für ihre Führungsrolle danken, Deutschland für die ausgezeichnete Unterstützung, dem Land Nordrhein-Westfalen für den Rückhalt und der Stadt Bonn für die Bemühungen, die Konferenz zum Erfolg werden zu lassen. Wir fühlen uns außerordentlich geehrt, diese Konferenz ausrichten zu dürfen und sind fest entschlossen, starke positive Ergebnisse zu erzielen, die den Klimaschutz weltweit voranbringen. Darüber hinaus soll es eine umweltfreundliche Konferenz werden und ein Ereignis, das die Verhandlungen und die vielen geplanten Veranstaltungen mit einem positiven Geist beflügelt.”
Die Chefunterhändlerin der COP23-Präsidentschaft, Botschafterin Nazhat Shemeem Khan, brachte den Dank Fidschis für die Unterstützung und Ermutigung zum Ausdruck, die das Land bisher durch UNFCCC, die deutsche Regierung und die jetzige Präsidentschaft der im letzten Jahr in Marrakesch abgehaltenen Klimakonferenz (COP 22) erfahren hat: “Im Nachgang zu der im Mai in Bonn abgehaltenen Klimakonferenz ist klar geworden, dass weithin der Wunsch besteht, die Dynamik der Umsetzung des Pariser Abkommens aufrecht zu erhalten. In der Zusammenarbeit mit unseren Partnern wollen wir diesen gemeinsamen Enthusiasmus nutzen, um auf der 23. Klimakonferenz und darüber hinaus ehrgeizige Ziele anzustreben. Die Tatsache, dass der Gedanke des ‘Talanoa’, des Geschichtenerzählens und Dialogs, schon jetzt immer mehr die Verhandlungen und Beratungen durchdringt, ist für uns besonders ermutigend. Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser integrative, respektvolle und beteiligende Ansatz zu einem Entscheidungsprozess führt, der den globalen Klimaschutz voranbringt.”
“Talanoa” ist ein Begriff der pazifischen Inseln, der sich auf das Erzählen von Geschichten, die Weitergabe von Ideen und das Gespräch zwischen Menschen bezieht und das Erreichen von Konsens zum Ziel hat. Auch der Name einer der Hauptkonferenzbereiche ist ein Begriff aus der Kultur Fidschis.
Der UN Klima-Campus
Es wird eine “Bula-Zone” geben, bestehend aus dem WCCB, dem UN-Campus und einem erweiterten Bereich hinter dem Gebäude der Deutschen Welle. Das Wort “Bula” entstammt der Kultur Fidschis und ist gleichermaßen eine Grußformel und ein Segenswunsch für Gesundheit und Glück.
Die “Bonn-Zone” wiederum erstreckt sich über den Parkbereich der Rheinaue. Hier werden Veranstaltungen zum Klimaschutz stattfinden, einige hochrangige Treffen, Side Events und Ausstellungen, die vom UNFCCC und der deutschen Regierung ausgerichtet werden. Hier werden auch Veranstaltungen in den Delegationspavillons stattfinden.
Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, erklärte, dass Deutschland sich geehrt fühle, drei große internationale Konferenzen zum Klimaschutz auszurichten bzw. zu unterstützen, nämlich den Petersberger Klimadialog, den G20-Gipfel und die COP23: “Im Rahmen unserer G20-Präsidentschaft bemühen wir uns, die Umsetzung des Pariser Abkommens voranzutreiben und konzentrieren uns dabei ganz besonders auf die verletzlichen kleinen Inselstaaten. Es ist uns eine große Freude, Fidschi als erstem kleinem Inselentwicklungsland, das die Präsidentschaft einer Weltklimakonferenz übernimmt, bei der Durchführung der Konferenz technisch zu unterstützen. Wir freuen uns darauf, ein neues und innovatives Konzept für internationale Konferenzen vorzustellen: eine Konferenz – zwei Zonen. Mit diesem Konzept heben wir die Bedeutung der nichtstaatlichen Akteure hervor, die mit ihren Aktionen die offiziellen Verhandlungen der Regierungen ergänzen.”
In Bonn haben sich insgesamt bereits etwa 20 UN-Organisationen angesiedelt, die mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst sind. Weiterhin hat Bonn Erfahrung mit der Ausrichtung von Großveranstaltungen, wenngleich noch nicht mit einer Konferenz dieses Ausmaßes. Der Oberbürgermeister von Bonn, Ashok Sridharan, erklärte: “Bonn war Gastgeberstadt der Klimakonferenzen 1999 und 2001, und wir sind stolz darauf, nun erneut Treffpunkt für eine Weltklimakonferenz zu sein. Dieses Mal ist die Herausforderung wesentlich größer: Die erwartete Teilnehmerzahl wird alles übertreffen, was Bonn bisher erlebt hat. Für uns ist das eine große Chance: Der Name Bonns wird zwei Wochen lang in den Nachrichten der Welt präsent sein. Wir dürfen auch die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen einer solchen Konferenz nicht außer Acht lassen. Gleichzeitig ist es aber auch eine Herausforderung: Wir werden alles dafür tun, dass sich die Delegierten aus aller Welt hier in der deutschen Stadt der Vereinten Nationen willkommen fühlen.”
Er fuhr fort: “Die Konferenz wird uns darüber hinaus eine hervorragende Gelegenheit bieten, um zu zeigen, dass Bonn die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ernst nimmt. Wir haben vor, auch die Bonnerinnen und Bonner mit den Themen der Konferenz vertraut zu machen und sie einzubeziehen, wo das möglich ist, denn sie werden auch mit einigen Einschränkungen umgehen müssen. Der heutige Bundespräsident hat Bonn einmal als ‘Welthauptstadt der Nachhaltigkeit’ bezeichnet. Ich bin sicher, diesem Ruf wird die Stadt alle Ehre machen.”
Die Stadt Bonn und die gesamte Region führen zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Nachhaltigkeit durch. So wird die Stadtverwaltung zusätzlich zu einem bereits heute gut funktionierenden und integrierten System des öffentlichen Nahverkehrs zusätzliche Straßenbahnen und Busse für einen reibungslosen Zugang zum Konferenzgelände einsetzen. Die Deutsche Bahn baut gerade mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen eine neue Haltestelle (UN Campus) ganz in der Nähe des Konferenzgeländes.
Um das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, werden die im Zusammenhang mit der Konferenz erzeugten Treibhausgasemissionen soweit irgend möglich reduziert werden. Unvermeidbare Emissionen werden u.a. mittels der UN-Initiative Climate Neutral Now ausgeglichen. Hierzu gehören z. B. Emissionen aufgrund von Reise- und Anfahrtswegen, die den Löwenanteil an der Gesamtbilanz ausmachen.