Strahlentherapie bei Prostata: Hydrogel-Methode reduziert Nebenwirkungen deutlich

Bonner Chefarzt belegt positive Wirkung in groß angelegter Studie

Bonn, 28. Juli 2020. Prof. Dr. Michael Pinkawa, Chefarzt der Bonner MEDICLIN Robert Janker Klinik, fasst in der US-amerikanischen Zeitschrift JAMA Network Open die bisherigen Erfahrungen beim Einsatz eines Hydrogels bei der Behandlung von Prostatakrebs zusammen. Er belegt in der Studie, dass das spezielle Gel als Abstandshalter zwischen Prostata und Enddarm bei einer Strahlentherapie unangenehme Nebenwirkungen deutlich reduzieren kann. Die Veröffentlichung ist über das Internet frei zugänglich.

Bei einer Strahlenbehandlung von Prostatakrebs besteht zwar ein geringeres Risiko von Nebenwirkungen als bei einer Operation – dennoch lassen sich Nebenwirkungen wie Entzündungen des umliegenden Gewebes, Durchfall oder rektale Blutungen nicht vollständig vermeiden. Hier soll das Hydrogel Abhilfe und Linderung schaffen. Schon vor der Zulassung der Methode trug Pinkawa wesentlich zur weltweit ersten klinischen Studie zum Thema bei. Der Facharzt für Strahlentherapie verfügt über mehr als zehn Jahre klinischer Erfahrung mit dem Hydrogel.

Das Hydrogel wird vor Beginn der Therapie durch eine ultraschallgesteuerte Injektion platziert, bleibt für die Dauer der Therapie an seiner Position erhalten und löst sich anschließend im Verlauf von wenigen Wochen auf. Bei seinem Dienstantritt als Chefarzt hat Pinkawa die Technik im Jahr 2017 in Bonn eingeführt. Die MEDICLIN Robert Janker Klinik ist die einzige Klinik im Großraum Bonn und darüber hinaus, die diese Technik anbietet.

Die Veröffentlichung berücksichtigt die bisherigen Erfahrungen in kontrollierten und randomisierten Studien und basiert auf einer Zusammenarbeit von Prof. Pinkawa mit amerikanischen und europäischen Kollegen, u.a. aus der Harvard Medical School in Boston und dem University College London.
Gezeigt wurde eine signifikante Senkung des Strahlenvolumens im Bereich des gesunden Enddarms im Hochdosisbereich um 66% und eine Senkung von behandlungsbedürftigen Nebenwirkungen aufgrund von Beschwerden im Darmbereich um 77%. Auswertungen der von Patienten selbst bewerteten Lebensqualität zeigen einen Vorteil, der sich mit zunehmender Nachbeobachtungszeit im Anschluss an die Behandlung noch steigert.

„Es freut mich, dass der bereits früh gezeigte Vorteil der Dosissenkung am Enddarm sich jetzt, bei über 1.000 Patienten, durch eine deutliche Senkung der langfristigen Nebenwirkungen, bestätigt“, resümiert Pinkawa.

Link zur Studie:
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2767246

Über die MEDICLIN Robert Janker Klinik
Die MEDICLIN Robert Janker Klinik ist eine Fachklinik für Strahlentherapie, Radioonkologie, Radiologie, Neuroradiologie und Palliativmedizin. Die Klinik ist mit 83 Betten im Bettenbedarfsplan des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Die Therapiekonzepte werden sowohl stationär als auch in Zusammenarbeit mit dem MVZ MEDICLIN Bonn ambulant angeboten. Benannt ist die Klinik nach ihrem Gründer, dem Radiologen Prof. Dr. Robert Janker. Er ließ 1937 in Bonn ein Röntgeninstitut errichten, dem er nach dem Krieg eine Krankenstation angliederte. In der Klinik sind rund 120 Mitarbeiter beschäftigt.

Über MEDICLIN
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen und neun Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über knapp 8.500 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.500 Mitarbeiter.
n einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN dem Patienten die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.

MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.

Foto: Prof. Dr. Michael Pinkawa, Chefarzt der Bonner MEDICLIN Robert Janker Klinik

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