Sozialticket für 19 € verbessert die Mobilität von Menschen mit geringen Einkommen in Bonn

Mit breiter Mehrheit hat der Sozialausschuss gestern den Koalitionsantrag zur Einführung eines Sozial-tickets für 19 € zum 01.08.2022 beschlossen. Zusätzlich werden die sozialen Kindertickets im Preis abgesenkt. Hierzu erklären die sozialpolitischen Sprecher*innen von Grünen, SPD, LINKEN und Volt:

Für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist die persönliche Mobilität von großer Bedeutung. In den seltensten Fällen befinden sich Arbeitsstelle, Einkaufsmöglichkeiten oder Ärztinnen in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung. Die Preise des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sind für Menschen mit geringem Einkommen aktuell jedoch zu hoch. Deshalb schaffen wir neben dem jüngst vergünstigten einheitlichen SchülerTicket ab August nun auch ein Monatsticket im Abo für Inhaberinnen des Bonn-Ausweises für nur 19 €. Dieser Preis wird durch die Erhöhung des städtischen Zuschusses erreicht, der die Mindereinnahmen der Stadtwerke ausgleicht. Für das Ticket gelten die Mitnahmeregelungen des VRS, allerdings ist es nur in Bonn gültig. Für Kinder mit Bonn-Ausweis werden zusätzlich die Preise der 4er-Tickets halbiert: Sie kosten zukünftig nur noch 1 € (Kurzstrecke) bzw. 1,50 € (Stufe 1b).

„Das Sozialticket ist unsere Antwort auf die Frage, wie Mobilität in Bonn sozial gerecht organisiert werden kann. Damit ermöglichen wir Familien mit Kindern mit geringem Einkommen die Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr, am alltäglichen Leben. Sei es, um zur Arbeit zu fahren, zu Freund*innen oder Freizeiteinrichtungen, die nicht im näheren Umfeld sind“, so Eva Kuzu, sozialpolitische Sprecherin der Grünen.
„Bus und Bahn fahren muss bezahlbar sein“, findet Max Biniek, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Statt 34,90 EUR kostet das Ticket nur noch 19 EUR, also fast die Hälfte. Damit sorgen wir dafür, dass Menschen mit schmalem Geldbeutel in der Stadt günstig, schnell und klimafreundlich unterwegs sind. So geht soziale Gerechtigkeit und Teilhabe.“

Claudia Falk, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion ergänzt: „Wer wenig Geld hat, soll dennoch möglichst mobil sein können. Der für Verkehr vorgesehene Anteil im SGB-Regelbedarf beträgt derzeit etwa 40 € im Monat. Zieht man die 19 € für den innerstädtischen ÖPNV ab, bleibt nun wenigstens noch die Möglichkeit, mal einen Ausflug nach Köln oder in die Umgebung zu machen.“
Die sozialpolitische Sprecherin Beatrice Schneider kommentiert: „Volt begrüßt, dass das Bonn-Ticket für Bonn-Ausweis-Inhaber nun deutlich im Preis gesenkt wird. Mobilität ist aus unserer Sicht ein Grundrecht. Unser Fernziel ist daher, dass alle Bürgerinnen mit Bonn-Ausweis auch im VRS mobil sein können, nicht nur in Bonn. Das eröffnet auch den weniger begüterten Mitbürgerinnen neue Lebensmöglichkeiten.“

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