In Bonn und in ganz Nordrhein-Westfalen heulen am Donnerstag, 11. März 2021, um 11 Uhr wieder die Sirenen zur Probe. Ziel des vom nordrhein-westfälischen Innenministerium festgelegten Probealarms ist es zum einen, die Funktionsfähigkeit der örtlichen Warnkonzepte zu testen. Zum anderen soll der Bevölkerung die Bedeutung der Signale in Erinnerung gerufen werden.
Bei Großbränden, Unwettern, Bombenentschärfungen oder anderen Gefahren wird die Bevölkerung gewarnt. Aber welche Warnmittel gibt es? Was bedeuten sie? Und wie reagiert man im Ernstfall richtig? Diese Fragen sollen beim landesweiten Probealarm beantwortet werden.
In Bonn werden dabei 64 Sirenen auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Erstmals in den Test einbezogen wird die neue automatische Sirenenüberwachung, die bei rund 90 Prozent der Bonner Sirenen installiert worden ist. Diese soll Störungen an den Sirenen melden, so dass die Feuerwehr im Ernstfall direkt nachsteuern und etwa mobile Warnfahrzeuge in die Bereiche schicken kann, in denen Sirenen gegebenenfalls nicht ausgelöst haben. Das System soll an allen Bonner Sirenen nachgerüstet werden.
Beim Probealarm ertönt zunächst eine Minute lang ein ununterbrochener Heulton, der im Ernstfall für „Entwarnung“ steht. Danach wird mit einem einminütigen auf- und abschwellenden Heulton das Signal für „Warnung“ getestet, das bei einem echten Notfall auf eine Gefahrenlage hinweist. Anschließend ertönt wieder der gleichbleibende Ton für „Entwarnung“.
Auch die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) wird in den Test mit einbezogen. Diese wird bei dieser Probealarmierung zentral durch das Land NRW getestet. Mit ihr können die Feuer- und Rettungsleitstellen bei Großbränden, Unfällen mit Gefahrstoffen oder ähnlichen Unglücksfällen Smartphone-Besitzer warnen. Wer NINA installiert hat, bekommt die Probe-Warnmeldung für den eingestellten Ort oder den aktuellen Standort direkt auf dem Smartphone angezeigt.
Außerdem wird die Direkt-Durchsagemöglichkeit im Programm von Radio Bonn/Rhein-Sieg getestet. Das heißt, das Radio-Programm wird unterbrochen, um Informationsdurchsagen der Feuerwehr zu senden.
Was beim Signal „Warnung“ im Ernstfall zu tun ist
Ertönt das Sirenen-Signal einmal im Ernstfall, sind geschlossene Räume aufzusuchen sowie Fenster und Türen zu schließen. Außerdem soll man auf Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr sowie auf Durchsagen im Radiosender Radio Bonn/Rhein-Sieg achten. Gegebenenfalls ist es auch sinnvoll, die Nachbarn zu unterrichten.
Proben finden zweimal pro Jahr statt
Laut Erlass des NRW-Innenministeriums finden die Proben der Warnsirenen zweimal im Jahr statt, jeweils am zweiten Donnerstag im März und September. Der Termin im September wurde außerdem zu einem bundesweiten Warntag bestimmt, der 2020 erstmals stattfand. Ziel ist es, die Bevölkerung für das Themenfeld zu sensibilisieren und den Bürgerinnen und Bürgern Informationen und Tipps zu geben, damit sie im Ernstfall richtig reagieren und sich selbst helfen können.