Rosenmontag in Bonn: Jecke feiern friedlich – Aber mehr Alkohol bei Jugendlichen sichergestellt

Auch an Rosenmontag waren die Mitarbeiter von Ordnungsamt, Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz. Die Jecken feierten zumeist friedlich entlang des Zugweges. Allerdings stellte der Stadtordnungsdienst mehr alkoholische Getränke und Zigaretten bei Jugendlichen sicher als im vergangenen Jahr.

Die Bilanz von Rettungsdienst und Feuerwehr

Im Rahmen des Rosenmontags kam es zu insgesamt 26 Einsätzen des Bonner Rettungsdienstes, wovon drei mit Notarztbegleitung durchgeführt wurden. Die chirurgische Verletzungen – verursacht durch Glasscherben – gingen, verglichen zum Vorjahr, merklich zurück. Weitere Einsätze standen mit erhöhtem Alkoholkonsum in Verbindung.

Der Sanitätsdienst, der durch die Hilfsorganisationen gestellt wurde, umfasste vier Unfallhilfstellen und zwölf mobile Sanitätstrupps. Er wurde bis 17.30 Uhr insgesamt 33 mal tätig. Hier lag der Schwerpunkt auf internistischen Notfällen, größtenteils in Verbindung mit überhöhten Alkoholkonsum.

Im Bereich der Marienschule wurde im Verlauf des Zuges ein Wagenengel von einem Zugfahrzeug am Fuß erfasst. Der Wagenengel wurde an der örtlichen Unfallhilfstelle erstversorgt, bevor er mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert wurde.

Einsätze der Bonner Feuerwehr, die unter anderem im Bereich der Heerstraße, der Breite Straße und auf der Vorgebirgsstraße präsent gewesen ist, waren nicht erforderlich.

Bilanz des Stadtordnungsdienstes

Der Stadtordnungsdienst war auch in diesem Jahr mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz. Insgesamt 55 Einsatzkräfte sorgten an verschiedenen Stellen für Sicherheit und Ordnung rund um den Rosenmontagszug.

„Auch wenn mehr Alkohol und Zigaretten bei den Jugendlichen bei Kontrollen festgestellt wurde, können wir eine positive Bilanz ziehen. Die Jecken feierten überwiegend friedlich und fröhlich. Waren im letzten Jahr noch Platzverweise für zwei Randalierer erforderlich, musste auf derartige Maßnahmen nicht zurückgegriffen werden“, resümierte Carsten Sperling, Leiter des Stadtordnungsdienstes.

„Dies ist sicherlich als Erfolg für das bewährte Sicherheitskonzept des Festausschusses zu verbuchen, das vor Rosenmontag von der Stadt als Ordnungsbehörde mit der Polizei und der Feuerwehr inklusive den Rettungsdiensten abgestimmt und gemeinsam umgesetzt wurde“, so Sperling weiter. Im Rahmen dieses Sicherheitskonzeptes unterstützte die Stadt den Festausschuss auch mit großen Fahrzeugen der bonnorange AöR und des Tiefbauamtes, um an einigen Stellen am Rande des Zugweges Durchfahrtsmöglichkeiten zu sperren.

Sperling lobte die gute und enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Stadt. Mit Blick auf den Jugendschutz wies er darauf hin, dass der vernünftige Umgang mit Alkohol den Jugendlichen bereits von den Eltern zu Hause nähergebracht werden sollte.

Einsatzzahlen Stadtdordnungsdienst

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes überwachten vor und während des Umzugs den Zug- und die Rettungswege. Sie mussten zwölf Falschparker aus den für den Zug eingerichteten Halteverboten schleppen lassen (2017: 21).

20 weitere Mitarbeiter konzentrierten sich vornehmlich auf Kontrollen zum Jugendschutz. Sie sprachen rund 550 Jugendliche an, bei denen rund 500 Flaschen (2017: 420) hochprozentiger Alkohol und acht Flaschen Wein und Sekt gefunden wurden, den die jungen Jecken ausleeren mussten. 30 Mal wurden Zigaretten eingezogen (2017: 14).

Sieben stark betrunkene und hilflose Jugendliche wurden den Sanitätsdiensten übergeben und von den Eltern abgeholt. Außerdem kümmerten sich die Mitarbeiter um ein zehnjähriges Kind, das seine Eltern verloren hatte. Zwei Wildpinkler mussten ein Verwarnungsgeld bezahlen. Bis auf zehn Beschwerden über Ruhestörungen nach 22 Uhr klang der Rosenmontag ruhig aus.

Die gute und enge Zusammenarbeit mit der Polizei wurde nicht zuletzt auch wieder durch die gemeinsame Präsenz entlang des Zugweges deutlich. Fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wache GABI sind in der Innenstadt auf Streife gewesen. Sie wurden von zwei weiteren gemeinsamen Streifen aus Polizei und Stadtordnungsdienst unterstützt, die in der Alt- und in der Innenstadt mit Rat und Tat zur Verfügung standen und für alle Fragen über das Thema Sicherheit hinaus ansprechbar waren.

Zur Koordination der Einsätze arbeiteten im Hintergrund fünf Einsatzkräfte in der Leitstelle des Stadtordnungsdienstes und drei weitere abwechselnd als Verbindungsbeamte des Stadtordnungsdienstes in der laut Sicherheitskonzept des Festausschusses vorgesehenen Koordinierungsgruppe sowie in der Führungsstelle der Polizei im Polizeipräsidium.

Kontrolle der Pferde

Erstmals hat Amtstierärztin Uta Erbe mit ihrem Team im Rahmen des Rosenmontagszuges die mitgeführten Pferde kontrolliert. Rund 40 Tiere wurden in Augenschein genommen. Im Vordergrund stand die Tiergesundheit, um den Tierschutz zu gewährleisten. Auch die laut Sicherheitskonzept vorgesehenen Dokumente sind überprüft worden. Kleinere Beanstandungen ließen sich vor Ort klären, sodass alle Pferde starten konnten. Dr. Erbe lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Schirrmeister des Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872, der die Kontrollen begleitet hat.

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