Bonner Rat befasste sich mit dem Projekt Seilbahn | Zahlen, Daten, Fakten

Die Bundesstadt Bonn wird auf Beschluss des Rates vom 9. Dezember 2021 beantragen, die geplante Seilbahn in den noch gültigen ÖPNV-Bedarfsplan und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan des Landes NRW aufzunehmen. Dies dient dazu, später Fördergelder für die Umsetzung des Projekts zu erhalten.

Die Seilbahn ist ein einzigartiges Projekt in Deutschland, da sie in das Öffentliche Verkehrsnetz und damit in die Tarifstruktur integriert werden soll. Das vorläufige Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen, mit Bund und Land NRW abgestimmten Standardisierten Bewertung, die Anfang November 2021 vorgestellt wurde, zeigt, dass eine Seilbahn ein sinnvolles und förderwürdiges Vorhaben ist. Der Nutzen überwiegt gegenüber den Kosten deutlich (Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,6).

Der Rat nahm in seiner Sitzung das positive Ergebnis zur Kenntnis. Neben der Beantragung zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan soll mit Blick auf eine Information und Beteiligung der Bürger*innen eine Kommunikationsstrategie sowie ein Kommunikations- und Beteiligungskonzept erarbeitet werden. Die Verwaltung soll außerdem eine Untersuchung durchführen, mit der das Potential und die Machbarkeit zur Anbindung der Seilbahn rechtsrheinisch vom Schießbergweg aus über den U-Bahnhof Ramersdorf hinauf auf den Ennert geprüft wird.

Darüber hinaus beauftragte der Rat die Verwaltung in diesem Zusammenhang, die „Satzung der Bundesstadt Bonn über die Regelung des Verfahrens bei der Durchführung von Einwohneranträgen, Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden“ anzupassen. Künftig sollen (Rats-)Bürgerentscheide in zeitlicher Nähe zu einer Wahl mit dieser zusammengelegt und so wie diese als Brief- und als Urnenabstimmung stattfinden können; in sonstigen Fällen jedoch ausschließlich als Briefabstimmung durchzuführen sind.

„Eine Seilbahn wäre ein innovativer Bestandteil unseres Nahverkehrsnetzes und ein Meilenstein nachhaltiger Mobilität in unserer Stadt. Wir werden die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von diesem Projekt überzeugen“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Dabei können wir bereits auf vielfältige Unterstützung setzen. Sowohl zahlreiche große Arbeitgebende im Bundesviertel als auch verschiedene Umwelt- und Verkehrsverbände befürworten die Seilbahn.“ Sie wäre eine wichtige und attraktive Ost-West-Achse über den Rhein hinauf auf den Venusberg. Mit ihr würden wichtige Ziele wie Universitätsklinikum, der Arbeitsplatzschwerpunkt Bundesviertel mit u.a. Post Tower und Telekom sowie der rechtsrheinische Stadtbezirk Beuel mit Straßenbahn, Stadtbahn und Eisenbahn verbunden.

Zahlen, Daten, Fakten
Die Seilbahn soll vom rechtsrheinischen künftigen S-Bahn-Halt Schießbergweg (Limperich/ Küdinghoven/ Ramersdorf) im Stadtbezirk Beuel bis zum linksrheinischen, auf dem Venusberg gelegenen Universitätsklinikum verlaufen. Die Streckenführung orientiert sich soweit möglich an den vorhandenen Straßenzügen. Sie hat eine Länge von knapp 4,3 Kilometern, umfasst voraussichtlich 34 Stützen und wird über insgesamt fünf Stationen verfügen: Schießbergweg, Rheinaue, UN Campus, Loki-Schmidt-Platz (früher Hindenburgplatz) und Uniklinikum-West. Knapp 15.000 Fahrgäste würden die Seilbahn täglich nutzen, und rund 12 Millionen Pkw-Kilometer pro Jahr könnten vermieden werden.

In den Gesamtkosten von 66 Millionen Euro sind u. a. enthalten: Seilbahntechnik, Tief- und Hochbau mit Fundamenten, Zugangsinfrastruktur und Seilbahngebäude sowie Planungskosten. Inkludiert sind auch Kosten für die Kabinen, Garagen und die Überwachungsräume. Der größte Teil der Investitionen kann über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert werden. Es würde ein ungefährer Eigenanteil der Stadt von elf Millionen Euro verbleiben.

Umfangreiches Informationsangebot im Internet
Die Bundesstadt Bonn informiert sehr transparent über das Seilbahn-Projekt. Auf den städtischen Internetseiten www.bonn.de/seilbahn sind umfangreiche Informationen, Untersuchungen und Studien sowie Präsentationen abrufbar. Das Internetangebot wird stetig aktualisiert und erweitert.

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