Rahmenplanung Bundesviertel: Wohnanteil wird erhöht

Die im Mai 2020 beschlossene Rahmenplanung für das Bundesviertel wurde im Hinblick auf die Schaffung zusätzlichen Wohnraums überarbeitet. Wie der Rat der Stadt Bonn in seiner Sitzung am 10. Dezember 2020 beschlossen hat, wird der Wohnanteil für die weitere bauliche Entwicklung von bisher rund 40 auf etwa 59 Prozent erhöht. Wie der Rat zudem beschloss, soll die Verwaltung für eine weitere Erhöhung des Wohnanteils eine Beschlussvorlage erarbeiten.

Die Rahmenplanung skizziert, wie das Bundesviertel künftig baulich-räumlich verändert und verdichtet werden kann, wie die Mobilität klimagerecht weiterentwickelt werden soll und wie die Grün- und Freiräume aufgewertet werden können. Das Viertel soll sich insgesamt urbaner, diversifizierter und qualitätsvoller darstellen. Die Rahmenplanung ist ein langfristiges städtebauliches Entwicklungskonzept. Sie selbst schafft noch kein neues Planungsrecht, sondern sie soll künftig bei der Aufstellung und Veränderung von Bauleitplänen Berücksichtigung finden.

Mehr Wohnraum soll geschaffen werden, indem zum einen der Wohnanteil in verschiedenen Nutzungskategorien erhöht und zusätzliche Wohngebäude vorgesehen werden. Dadurch steigt nach aktueller Beschlusslage der Anteil der Wohnnutzung auf 543.000 Quadratmeter der insgesamt 920.000 Quadratmeter, die durch die Rahmenplanung zusätzlich realisiert werden können.

Gegenüber der im Mai bereits beschlossenen Rahmenplanung ist dies ein deutlicher Anstieg von zusätzlichen rund 185.400 Quadratmetern Geschossfläche für Wohnraum. Umgerechnet bedeutet dies in der Summe ein Plus von ca. 5.400 Wohneinheiten (WE) und bei einer Belegung von durchschnittlich 1,9 Personen pro Wohneinheit ca. 10.300 Menschen mehr. Die Einwohnerzahl könnte sich demnach langfristig von derzeit 4.000 auf insgesamt 14.300 Menschen erhöhen.

Damit bleiben im baulichen Zuwachs 41 Prozent (rund 377.000 Quadratmeter) für weitere Nutzungen übrig. 32 Prozent sind für gewerbliche Nutzungen (Büro, Forschung und Wissensökonomie und Kreativwirtschaft) vorgesehen und 9 Prozent für Versorgung, Handel und soziokulturelle Infrastruktur. Umgerechnet bedeutet dies einen Zuwachs von rd. 11.400 Arbeitsplätzen.

Die Verwaltung wurde durch den Stadtrat beauftragt, im 1. Quartal 2021 eine Beschlussvorlage zur Erhöhung des Wohnanteils auf 75 % zu erarbeiten, wovon 50% geförderter Wohnungsbau sein soll. Dabei sollte die Zahl der möglichen neuen Einwohner im Bundesviertel mindestens der Anzahl der möglichen neuen Arbeitsplätze entsprechen. Sollte der Anteil von 75% nicht zu erreichen sein, muss die Verwaltung dies in der Vorlage detailliert begründen.

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