Zur “Residenzpflicht-Forderung” des Bürgerbundes erklärt der Stadtverordnete der Linksfraktion, Jürgen Repschläger:
Linksfraktion zu „Residenzpflicht“ von Dezernent*innen
Es ist mehr als auffällig, dass bis auf den Kultur- und Sportdezernenten, dessen Amtszeit zudem ausläuft, kein Bonner Dezernent oder Dezernentin in Bonn wohnt. Das macht sich bei der ein oder anderen Person hinsichtlich ihrer Freitagabend- bis Montagmorgenpräsens durchaus bemerkbar. Auch darf bezweifelt werden, dass sich ein ausreichendes Gefühl für die Stadt einstellt, wenn man diese nach der Arbeit verlässt.
Repschläger: „Es geht nicht nur um Zahlen und Fakten. Um bürgernahe Politik zu machen, spielt auch die Alltagserfahrung und das Erleben der Stadtatmosphäre eine Rolle. Wenn außer dem OB niemand des städtischen Spitzenpersonals in der Stadt wohnt, ist dies schon bedenklich. Deshalb sollten zumindest die kommenden Ausschreibungen auf einen Ausgleich abzielen.“
Allerdings liegt es nicht nur am Wohnort der Spitzenbeamt*innen in den Bonner Dezernaten, wenn in Bonn allerhand schiefläuft. Jürgen Repschläger: „Dem in Bonn geborenen und wohnenden OB Sridharan ist das Kurfürstenbad genauso egal, wie dem in Köln wohnenden Stadtdirektor Fuchs. Das Frankenbad ist von der gesamten Ratsfraktion der Grünen verraten worden, seien ihre Mitglieder in Bonn gebürtig oder erst vor Kurzem zugezogen.“
Ein Bonner Wohnsitz ist noch lange kein Garant für die richtige Stadtpolitik, aber eine fast komplette Verwaltungsspitze, die auswärts lebt, ist auch keine gute Konstellation.