Linksfraktion unterstützt komba-Forderung – Eigenreinigungskonzept muss nicht unwirtschaftlich sein

Zur Forderung der Gewerkschaft komba zur Rekommunalisierung der Gebäudereinigung erklärt Anatol Koch, Geschäftsführer der Linksfraktion Bonn:

Linksfraktion unterstützt komba-Forderung
– Eigenreinigungskonzept muss nicht unwirtschaftlich sein

Die Linksfraktion unterstützt die Forderung der Kommunalgewerkschaft komba Bonn/Rhein-Sieg zur Rückführung der Gebäudereinigung in Eigenleistung mit städtischen Angestellten. Bei der Rückkehr zur Eigenreinigung wäre laut komba die Einstellung von ca. 400 städtischen Reinigungskräften möglich. Das hätte eine deutliche Verbesserung der teils unzumutbaren Arbeitsbedingungen der Reinigungskräfte zur Folge.

Mit Eigenreinigung kann auch eine bessere Reinigungsqualität und Zuverlässigkeit erzielt werden – ein Aspekt, der die im Ergebnis der Organisationsuntersuchung[1] angegebenen Mehrkosten von 25 % durchaus rechtfertigen kann. „Es wird oft vergessen, dass nicht immer das billigste Angebot die höchste Wirtschaftlichkeit bietet, vielmehr ist das Verhältnis von Leistung und Preis hierfür ausschlaggebend. Angesichts der ungenügenden Zuverlässigkeit und der schlechten Reinigungsergebnisse kann die Rückkehr zur Eigenreinigung trotz der Kostensteigerung wirtschaftlich sein“, so Anatol Koch. „Auch das Kostenrisiko und der Aufwand in Verbindung mit Ausschreibungen sinkt. Beim Blick auf die jüngsten Pannen mit Verträgen der Firma Stölting, ist auch das ein wirtschaftlicher Aspekt. Und selbst wenn eine Eigenreinigung letztlich Mehrkosten verursacht, wäre das aus Sicht der Linksfraktion für gute Arbeitsbedingungen und mehr Sauberkeit zu akzeptieren.“

Angesichts der kaum auskömmlichen Zeitvorgaben verwundern auch die schlechten Reinigungsergebnisse nicht. Auch nach Informationen, die der Linksfraktion vorliegen, gilt bereits ein Raum als „gereinigt“, wenn er nur etwas mehr als zu 50 % gereinigt wurde. In einer aktuellen Großen Anfrage[2] zum kommenden Betriebsausschuss SGB greifen wir die mangelhafte Qualitätskontrolle auf, die auch Gegenstand der Wortmeldung der komba ist.

Die Linksfraktion hatte zuletzt im April 2016 die Erstellung eines Eigenreinigungskonzeptes beantragt, um Qualität der Reinigung und Arbeitsbedingungen zu verbessern.[3] Ein 2012 erst auf Druck der Linksfraktion beauftragtes Prüfinstitut bestätigte die Unterschreitung gutachterlicher Zeitvorgaben und stellte zudem fest, dass eine gute Reinigung nicht mit den städtischen Zeitvorgaben erzielt werden kann.[4] Die Kosten, die bei der Fremdvergabe eingespart werden, werden so mit unzuverlässigen Reinigungsergebnissen, unbezahlten Überstunden und schlechten Arbeitsbedingungen erkauft. Wir hoffen daher, dass die Forderung für ein Eigenreinigungskonzept bei den anderen Fraktionen endlich Gehör findet.

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