„Lebensstätte Friedhof“: Biostation und Stadt fördern Artenvielfalt

Um die Artenvielfalt auf den Bonner Friedhöfen zu fördern, arbeitet das Amt für Umwelt und Stadtgrün jetzt mit der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft zusammen: Anfang 2020 startete das gemeinsame Projekt „Lebensstätte Friedhof“, welches vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) gefördert wird. Am Mittwoch, 28. Oktober 2020, bereitete die Biostation als erste Aktion eine Blühfläche auf dem Nordfriedhof vor.

Die bislang regelmäßig gemähte Rasenfläche wurde zunächst gefräst und anschließend mit einer Mischung aus heimischen Pflanzenarten eingesät, so dass dort ab 2021 eine Blumenwiese entstehen kann. Auf dem Nordfriedhof und auf vielen weiteren Bonner Friedhöfen stehen immer mehr Flächen für solche Projekte zur Verfügung, weil sie nicht oder nicht mehr für Beerdigungen benötigt werden.

Umweltdezernent Helmut Wiesner: „Die Verbesserung der Artenvielfalt im Stadtgrün ist ein Ziel, dem sich die Stadt Bonn seit Jahren verschrieben hat. Gerade Friedhöfe können für Pflanzen und Tiere wertvolle naturnahe Inseln im urbanen Raum darstellen. Ich freue mich sehr, dass wir hier wie in vielen anderen Projekten auch die Unterstützung der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft erhalten.“

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt auf dem Südfriedhof insektenfreundliche Blühwiesen angelegt. Weitere Flächen sind derzeit auf dem Friedhof Heiderhof geplant. Bereits seit vielen Jahren werden nicht ausgebaute Erweiterungsflächen auf den Friedhöfen Heiderhof, Poppelsdorf und seit zwei Jahren auch Flächen auf den Friedhöfen Om Berg und Kottenforst als Wiesenflächen unterhalten. Die Wiesen werden ein- bis zweimal jährlich gemäht.

Seit Herbst 2019 ist die Stadt Bonn mit dem Label „Stadtgrün Naturnah“ in Silber ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang wurden weitere Projekte zur ökologischen Aufwertung der Bonner Friedhöfe umgesetzt: Zum Beispiel haben die Mitarbeitenden auf dem Südfriedhof eine Totholzpyramide, ein Insektenhotel, sowie Streuobstwiesen mit teils alten Obstsorten angelegt. Ergänzend wurden über 10.000 Blumenzwiebeln in Wiesenflächen eingepflanzt. Zusätzlich werden insektenfreundliche extensive Staudenpflanzungen auf Friedhöfen und in Grünanlagen angelegt.

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