Land NRW verschiebt Start der Corona-Impfzentren auf 8. Februar

Das Land Nordrhein-Westfalen hat einen Stopp der Corona-Erstimpfung bis Ende Januar verhängt. Darüber hat das Gesundheitsministerium die Koordinierungsstellen in den Impfzentren informiert.

Nach Angaben des Landes machen „die von BioNTech aktuell mitgeteilten geänderten Liefermengen zwingend eine Änderung der Impfplanung erforderlich“. Für 20. und 21. Januar bestellte Impfstoffe für Krankenhäuser werden nicht mehr ausgeliefert, es werden keine Bestellungen für Erstimpfungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen veranlasst und bereits erfolgte Bestellungen ab dem 22. Januar werden storniert. Die Zweitimpfungen sollen fortgesetzt werden und ab 1. Februar wieder Erstimpfungen in Krankenhäusern und Senioren-Einrichtungen stattfinden.

Für Bonn bedeutet der verhängte Impfstopp, dass 1458 vorgesehene Erstimpfungen zwischen dem 20. und 22. Januar nicht stattfinden können. Darüber hinaus wird landesweit der Impfstart in den Impfzentren vom 1. Februar um eine Woche auf den 8. Februar 2021 verschoben, also auch im Bonner Impfzentrum im World Conference Center Bonn.

„Das sind leider schlechte Nachrichten. Es war zwar abzusehen, dass weniger Impfstoff geliefert werden kann, aber ein kompletter Stopp aller Erstimpfungen bis 31. Januar hat uns doch sehr negativ überrascht“, sagt Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Ich gehe davon aus, dass das Land alles daransetzt, dass die Erstimpfungen am 1. Februar wieder aufgenommen werden und spätestens am 8. Februar die Impfzentren öffnen.“

Impf-Zahlen
Bis einschließlich Dienstag, 19. Januar, sind in Bonn gut 6200 Personen geimpft worden. In 39 von 48 Pflegeeinrichtungen sowie in fünf von sieben Tagespflege-Einrichtungen erhielten 4721 Menschen, darüber hinaus 217 Rettungsdienst-Mitarbeiter sowie knapp 1300 Personen in Kliniken und Krankenhäusern die Erstimpfung. Zum zweiten Mal sind 344 Bonnerinnen und Bonner geimpft worden, weitere 5373 Zweitimpfungen in den nächsten Tagen sind terminiert.

Lockdown wird bis 14. Februar verlängert
Bund und Länder haben sich am Dienstagabend, 19. Januar, auf eine Verlängerung des harten Lockdowns bis einschließlich Sonntag, 14. Februar, verständigt. Das Land kündigte an, an den Schulen werde der Distanzunterricht und in den Kindertagesstätten der eingeschränkte Pandemie-Betrieb fortgesetzt. Künftig wird das Tragen einer mindestens medizinischen Maske in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen Pflicht. Die Stadt wartet nun ab, wie das Land NRW in der nächsten Corona-Schutzverordnung die getroffenen Vereinbarungen umsetzen wird.

„Natürlich ist die Verlängerung des Lockdowns wieder eine harte Entscheidung für uns alle. Aber ich habe Verständnis dafür. Das öffentliche Leben muss heruntergefahren bleiben. Nur so können wir die Infektionszahlen auch hier in Bonn weiter reduzieren. Das muss – auch angesichts der Virus-Mutationen – weiterhin unser Ziel bleiben“, so Katja Dörner. „Wir haben durch unsere Anstrengungen bereits weniger Neuinfektionen, aber dies reicht bei weitem noch nicht aus.“

Kontrollen
Seit Beginn der Corona-Pandemie Ende Februar 2020 wurden circa 3500 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzregeln geschrieben. Bisher hat die Bußgeldstelle der Stadt Bonn circa 1770 Bußgeldbescheide erlassen, der weitaus größte Teil davon wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht und gegen das Ansammlungsverbot im öffentlichen Raum. Insgesamt wurden circa 250.000 Euro an Bußgeldern verhängt.

Zwischen 13. und 20. Januar 2021 verzeichneten Stadtordnungsdienst und Wache GABI (Gemeinsame Anlaufstelle Bonn-Innenstadt) 174 Gesundheitsschutz-Einsätze. In den vergangenen Tagen wurden aufgrund einer Vorgabe des NRW-Gesundheitsministeriums zwölf Fitness- und Sportstudios kontrolliert. Es wurden keine Verstöße festgestellt. Die Einrichtungen waren geschlossen, oder es wurde renoviert. Weiterhin wurde ein großes Möbelhaus kontrolliert. Auch dabei konnten keine Verstöße festgestellt werden. Der Stadtordnungsdienst wird weiterhin stichprobenartig überprüfen.

Inzidenzwert von 90
Der Corona-Inzidenzwert bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist am Mittwoch, 20. Januar 2021, mit 90,00 auf den niedrigsten Stand seit 27. Oktober 2020 (93,03) gesunken. Er liegt aber immer noch deutlich über dem von Bund und Ländern eingeführten Notfallmechanismus gegen steigende Infektionszahlen von 50. Das Gesundheitsamt verzeichnete in den vergangenen sieben Tagen 297 Neuinfektionen.

Seit 28. Februar 2020 gab es insgesamt 8014 bestätigte Covid-19-Fälle. 7516 Personen sind wieder genesen, 378 akut infiziert. 120 Menschen sind in Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorben. Dies sind drei mehr als am Vortag. Bei den drei Todesfällen handelt es sich um zwei Bonnerinnen, 93 und 96 Jahre alt, und einen Bonner, 88 Jahre alt. 871 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne.

In den Bonner Krankenhäusern liegen zurzeit 128 Menschen aus Bonn und dem Umland, die an Covid-19 erkrankt sind. 101 Patienten werden auf Normalstationen betreut, 27 Personen liegen auf Intensivstationen, 22 von ihnen müssen beatmet werden.

Informationen im Internet
Die Stadt informiert über die Corona-Pandemie in Bonn tagesaktuell im Internet unter www.bonn.de/coronavirus.

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