Kommunale Zusammenarbeit bewährt sich in der Krise

Die SWB Verwertung, eine Tochterfirma der Stadtwerke Bonn, hat bisher rund 6.000 Tonnen Hochwasserabfälle aus Ahrweiler und dem Rhein-Sieg-Kreis entgegengenommen, die in der Müllverwertungsanlage Bonn verbrannt werden. Die MVA nimmt seit der Flut das Zweieinhalbfache von dem an, was normalerweise verwertet wird. Das ist möglich, weil die SWB-Tochter kommunale Netzwerke nutzen kann.

„Gerade im Notfall funktioniert die kommunale Entsorgung. Unsere Verbindungen in andere Teile Deutschlands helfen jetzt den Krisenregionen bei der Beseitigung des Mülls“, unterstreicht Manfred Becker, Geschäftsführer SWB Verwertung.

Abfallzweckverband REK sichert schnelle Hilfe

Die Stadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis, der Kreis Neuwied, der Rhein-Lahn-Kreis und der Landkreis Ahrweiler bilden die Rheinische-Entsorgungskooperation (REK), einen Abfallzweckverband, dessen Vorteile sich vor allem in der Krise zeigen: „Mitglieder der REK haben ein vorrangiges Anlieferungsrecht, deshalb können wir hohe Mengen von dort abnehmen“, so Becker, der auch Geschäftsführer des Zwecksverbands ist.

Kooperationen bis zur Wupper und zum Main

Er verweist zudem auf weitere Netzwerke in NRW, denn die MVA ist Mitglied im Ausfallverbund Region Rhein/Wupper e.V.. Aber auch nach Hessen und Rheinland-Pfalz bestehen Verbindungen über den Ausfallverbund Rhein-Main. „Wir sind Mitglied dieses Verbunds, der vor allem mit Blick auf Havarie-Fälle eingerichtet wurde.“ Durch die Mitgliedschaft konnte die SWB Verwertung unter anderem Zwischenlagerflächen für Hochwasserabfälle aus Ahrweiler anbieten.

Die MVA läuft seit Mitte Juli auf Hochtouren

Die Mitarbeitenden der Bonner MVA arbeiten im Schichtbetrieb. Pro Stunde werden in der Anlage rund 36 Tonnen Abfall verbrannt. „Normalerweise erhalten wir rund 13.500 Tonnen Müll pro Jahr aus Ahrweiler. Aktuell gehen wir davon aus, dass ein Vielfaches davon aus dem Landkreis verwertet werden muss“, erklärt der Geschäftsführer.

Zur weiteren Unterstützung wurde eine MVA-Mitarbeiterin nach Ahrweiler abgestellt, um von dort die Anlieferung zu koordinieren. „Dankenswerterweise übernehmen auch private Transportunternehmen viele Fahrten aus dem Gebiet zu unserer Anlage, das entlastet die Menschen vor Ort“, lobt Becker.

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