Internationaler Tag der Bildung (24.01.) Bildungschancen für Flüchtlingskinder erhöhen

Anlässlich des Internationalen Tags der Bildung beklagt die UNO-Flüchtlingshilfe, dass die Hälfte der Flüchtlingskinder weltweit nicht zu Schule gehen kann. Durch die Corona-Pandemie und die Eskalation bewaffneter Konflikte droht sich die Lage noch zu verschlechtern. Dabei hatte sich die Weltgemeinschaft im Rahmen der Globalen Nachhaltigkeitsagenda dazu verpflichtet, bis 2030 eine hochwertige, inklusive und chancengerechte Bildung für Menschen weltweit und lebenslang sicherzustellen. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt als nationaler Partner das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), um Bildungschancen für junge Flüchtlinge weltweit zu verbessern.

„In Deutschland und weltweit gilt: ohne Bildung keine Perspektive. Es braucht viel mehr Anstrengungen, damit wir nicht eine ganze Generation verlieren“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Vor der Pandemie war die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flüchtlingskind keine Schule besuchen kann, bereits doppelt so hoch wie die eines anderen Kindes. 77 Prozent der Flüchtlingskinder gehen zur Grundschule, aber nur 31 Prozent geflüchteter Jugendlicher besuchen in der Folge eine Sekundarschule. Eine Hochschulbildung erhalten derzeit nur 3 Prozent von ihnen. Schulschließungen, fehlender Zugang zu Technologien/Medien (Mobiltelefone, Tablets, Internet, Radios) oder Kosten für Unterricht, Schuluniformen und Bücher sind die Gründe, warum noch weniger Flüchtlingskinder Zugang zu Bildung erhalten.

Starthilfe für eine bessere Zukunft.
Besonders begabten Flüchtlingen kann ein Studium durch das DAFI-Programm ermöglicht werden. Die deutsche Bundesregierung hat die „Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein“, kurz DAFI genannt, 1992 ins Leben gerufen, um besonders begabten Flüchtlingen ein Studium zu ermöglichen. Der UNHCR sorgt für die Umsetzung dieses Programms. Es vergibt Stipendien für ein drei- bis fünfjähriges Studium im jeweiligen Aufnahmeland.

Bildung: UNHCR-Hilfe im Sahel während Covid-19 Im Sahel (Burkina Faso, Mali, Niger, Tschad und Mauretanien), wo mehr als 3,6 Millionen vertriebene Menschen leben, ist die Bildungssituation für Flüchtlingskinder besonders dramatisch. Aufgrund der grassierenden Gewalt wurden mehr als 2.500 Schulen geschlossen, was die Bildung von 350.000 Schülerinnen massiv beeinträchtigt hat. In der Sahelzone haben der UNHCR und seine Partner bereits 2.000 Lehrerinnen in Präventions- und Schutzmaßnahmen geschult, um auch in Corona-Zeiten einen sicheren Unterricht durchführen zu können. Allein in Mali verteilten der UNHCR und Partner in Schulen der Regionen Gao und Timbuktu bislang mehr als 1.300 Solarradios und 1.300 Päckchen mit Bildungs- und Unterrichtsmaterialien.

Unterstützungsmöglichkeiten unter www.uno-fluechtlingshilfe.de

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