Grundstücksmarktbericht 2019: Grund und Immobilien in Bonn teurer

Mehr als 1,7 Milliarden Euro wurden insgesamt im Jahr 2018 auf dem Bonner Immobilienmarkt umgesetzt. Das entspricht einer Steigerung von rund 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht 2019 hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Bundesstadt Bonn zum Stichtag 1. Januar 2019 erarbeitet hat.
Der aktuelle Grundstücksmarktbericht gibt wieder eine Übersicht über den Immobilienmarkt in der Bundesstadt Bonn. Er stellt zudem die Umsatz- und Preisentwicklung des vergangenen Jahres dar und informiert über das Preisniveau in den unterschiedlichen Ausprägungen des Grundstücksmarktes. Insgesamt werteten die Experten 2.682 notariell beurkundeten Kauffälle aus (-6,5 Prozent zum Vorjahr). Der Geldumsatz bei den bebauten Grundstücken ist von rund 873 Millionen Euro auf rund 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Ansonsten hat sich der Geldumsatz bei den unbebauten Grundstücken leicht verringert, während er beim Wohnungseigentum eher stagnierte.
Die für 2018 ermittelten durchschnittlich gezahlten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser in mittleren bis guten Wohnlagen stellten sich im Vergleich zu 2017 je nach Gebäudeart und Baujahr differenziert dar.
So wurde in 2018 in Bonn beispielsweise für Neubau-Doppelhäuser mit rd. 320 Quadratmeter großen Grundstücken ein durchschnittlicher Kaufpreis von rund 580.000 Euro erzielt.

Unbebaute Grundstücke wurden teurer
Unbebaute Grundstücke sind 2018 im Vergleich zum Vorjahr nochmals teurer geworden. Der Preis für baureife Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser stieg im Durchschnitt um 15 Prozent, für baureife Grundstücke für Mehrfamilienhäuser um 13 Prozent. Auch bei den baureifen Grundstücken für Gewerbebebauung ergab sich eine Verteuerung von fünf Prozent.

Zonale Bodenrichtwerte zum 1. Januar 2019
Auf der Grundlage der Kaufpreissammlung und der oben genannten Gesamtkaufpreisentwicklung auf dem Bonner Grundstücksmarkt hat der Gutachterausschuss nach den Bestimmungen des Baugesetzbuches (BauGB) und der Gutachterausschussverordnung (GAVO) NRW zum Stichtag 1. Januar 2019 zonale Bodenrichtwerte für die bebauten Bereiche sowie für die Außenbereiche beschlossen.
Der zonale Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Lagewert des Bodens innerhalb eines Gebietes (Bodenrichtwertzone), das nach seinem Entwicklungszustand sowie nach Art und Maß der Nutzung weitgehend übereinstimmende Merkmale aufweist. Der Bodenrichtwert ist bezogen auf den Quadratmeter Fläche eines Grundstückes mit dem definierten Grundstückszustand (Bodenrichtwertgrundstück).
In guten Wohnlagen liegt der durchschnittliche Bodenrichtwert für eine Ein- und Zweifamilienhausbebauung bei 580 Euro pro Quadratmeter, in mittleren bei 500 Euro und in einfachen Wohnlagen bei 400 Euro pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Bodenrichtwert für Mehrfamilienhausgrundstücke beträgt in guten Wohnlagen 680 Euro pro Quadratmeter, in mittleren 510 Euro und in einfachen Lagen 440 Euro pro Quadratmeter.
Für Gewerbegrundstücke werden in Bonn durchschnittlich 115 Euro pro Quadratmeter bezahlt.

Eigentumswohnungen teurer, Gründerzeitwohnungen stabil
Auch hat der Gutachterausschuss zum 1.1.2019 die sogenannten Marktrichtwerte für Eigentumswohnungen – differenziert nach vier Altersklassen – fortgeschrieben. Marktrichtwerte sind normierte Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche bezogen auf eine bestimmte Ortslage. Darüber hinaus hat der Gutachterausschuss auch Marktrichtwerte für Gründerzeitwohnungen beschlossen.
Die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen ist in allen Baualtersklassen weiterhin steigend: Die Durchschnittspreise der Neubau-Wohnungen (bis 3 Jahre alt) sind um rund 5,4 Prozent, die der 5 bis 30 Jahre alten um rund 2,1 Prozent, die der 30 bis 50 Jahre alten Wohnungen um rund 7,3 Prozent und die der 50 bis 70 Jahre alten Wohnungen um rund 9,9 Prozent gestiegen.
Nach einem kräftigen Plus im Vorjahr sind die Gründerzeitwohnungen im Preisniveau stabil geblieben.
In Schwarzrheindorf und Beuel-Zentrum sowie Ippendorf werden nach wie vor die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen erzielt. Der höchste Einzel-Kaufpreis für Wohnungseigentum wurde im vergangenen Jahr mit mehr als 6.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Stadtbezirk Bad Godesberg bezahlt.

Markttransparenz herstellen
Die Hauptaufgabe der Gutachterausschüsse ist, Markttransparenz herzustellen Die Produkte zur Schaffung dieser Markttransparenz sind zum einen die Bodenrichtwertkarte und zum anderen der jährliche Grundstücksmarktbericht.
Die Bodenrichtwertkarte gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Lagewerte für den Grund und Boden innerhalb von definierten Bodenrichtwertzonen. Bodenrichtwertzonen fassen Gebiete zusammen, die hinsichtlich des Entwicklungszustandes sowie nach Art und Maß der Nutzung weitgehend übereinstimmen.
Mit dem Grundstücksmarktbericht gibt der Gutachterausschuss Informationen über das Geschehen insgesamt auf dem Grundstücksmarkt.

Grundstücksmarktbericht und Bodenrichtwertkarte im Internet
Der Bericht über die Entwicklung des Grundstücksmarktes im Jahre 2018 zum Stichtag 1.1.2019 kann kostenlos unter www.gars.nrw.de/ga-bonn als Pdf-Dokument heruntergeladen werden.
Die Bodenrichtwerte und die Daten zur Grundstücksmarktentwicklung können auch im Informationssystem der Gutachterausschüsse in NRW unter www.boris.nrw.de abgerufen werden.
Die zonalen Bodenrichtwerte für den Bereich der Bundesstadt Bonn werden in der Bodenrichtwertkarte dargestellt, die im Kundenzentrum des Amtes für Bodenmanagement und Geoinformation im Stadthaus, Berliner Platz 2, Etage 6 B, eingesehen werden kann. Die Öffnungszeiten sind Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8 bis 13 Uhr sowie Donnerstag von 8 bis 18 Uhr. Gegen Gebühr sind Druckfassungen der Bodenrichtwertkarte und des Grundstücksmarktberichtes erhältlich. Sie können formlos unter gutachterausschuss@bonn.de bestellt werden.

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