Großteil der 71 Bäume in der Rheinaue möglich zu retten – Bonn kann Fristverlängerung für Umplanungen um 8 Monate erhalten

Seit Monaten schwelt in unserer Heimatstadt Bonn der Streit um die im Zuge des sogenannten Radschnellwege-Ausbaus in der Bonner und der Beueler Rheinaue erforderliche Fällung von 44 Bäumen auf der Bonner und 27 Bäumen auf der Beueler Rheinseite.

Die Verwaltung hatte der Kommunalpolitik hierzu im Juni diesen Jahres Dringlichkeitsvorlagen zugemutet, da die verwaltungsinterne Abstimmung viel Zeit in An-spruch genommen hatte. Jegliche Änderungsvorschläge, wie eine Alternativroutenplanung, der Tausch der Fuß- und Radwegeführung, Umpflanzungen oder zumindest punktuelle Umplanungen, um einen Teil des gewachsenen alten Baumbestandes zu erhalten, wie von der CDU und FDP vorgeschlagen, wurden jeweils mit der Begrün-dung abgelehnt, dass dafür die Zeit fehle. Die Fördergelder des Landes in Höhe von 90% und eine Verbesserung der Radwege seien angeblich nur dann sichergestellt, wenn der Bau bis Ende Oktober 2022 fertiggestellt wäre.

Den beiden Bonner Landtagsabgeordneten reichte diese Antwort des Bonner Planungsdezernenten nicht, der alle konstruktiven Änderungsvorschläge nahezu abwatschte. Eine kurzfristige Klärung bei der NRW-Landesregierung ergab, dass eine Fristverlängerung um 8 Monate bis zum 30.06.2023 durch Antrag bei der Bezirksregierung erreichbar sei.

Allein schon der Versuch, alten Baumbestand zu erhalten, die Verzögerungen durch erforderliche Prioritätensetzungen während der Corona-Pandemie und letztendlich der Streit um eine erfolgte oder nicht erfolgte Abstimmung mit dem Schöpfer der Bonner Rheinaue, Landschaftsarchitekt Gottfried Hansjakob, wären aus Sicht der Abgeordneten und der Landesregierung gute Gründe, diese Fristverlängerung zu gewähren und somit Zeit für eine zumindest punktuelle Umplanung zu gewinnen.

Guido Déus MdL: „Natürlich ist mit einer Fristverlängerung um 8 Monate nicht die gesamte Planung änderbar, wohl aber punktuelle Umplanungen mit dem Ziel einen Großteil des alten Baumbestandes zu retten. Mit etwas „gutem Willen“ lassen sich dabei sicherlich auch die weiteren Mängel der vorliegenden Planung, beispielsweise hinsichtlich der aus Sicht vieler Bürger zu recht beklagten gefährlichen Kreuzungsbereichen oder die zweifelhafte Abstimmung mit dem Schöpfer der Bonner Rheinaue heilen.“

Franziska Müller-Rech MdL: „Die Stadt Bonn sollte jetzt die Möglichkeit der Fristverlängerung nutzen und die vorliegenden Änderungsvorschläge ernsthaft prüfen. Wir wollen für unser schönes Naherholungsgebiet Rheinaue einen Kompromiss erreichen, der den Baumbestand erhält und attraktiv bleibt für Spaziergänge und Fahrradaus-flüge gleichermaßen. Durch die positive Rückmeldung der CDU/FDP-Landesregierung gewinnt die Stadt wertvolle Zeit, um all das in Einklang zu bringen. Es wäre unklug, das nicht in Anspruch zu nehmen.“

Wie schon bei der erfolgreichen Klärung der Frage, ob in der Außengastronomie während der Fussballeuropameisterschaft Ton übertragen werden darf oder nicht, bieten die beiden Abgeordneten der Bonner Oberbürgermeisterin in allen Fragen ihre Unterstützung auf Landesseite an – ganz zum Wohle unserer Heimatstadt.

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