Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn beteiligt sich an der bundesweiten Aktion des Bundesfamilienministeriums „#Stärker als Gewalt“, die sich gegen häusliche Gewalt stark macht. Dazu werden in Apotheken und im Einzelhandel Plakate ausgehängt, die auf Informationen und Hilfsangebote aufmerksam machen. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November 2020.
Das Bundesfamilienministerium hat mit seiner Initiative „Stärker als Gewalt“ dazu aufgerufen, sich im November an einer Nachbarschaftsaktion zu beteiligen und sich gemeinsam gegen häusliche Gewalt einzusetzen. Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn nimmt an der Aktion teil und hat Plakate drucken lassen, die sie an alle Bonner Apotheken zum Aushang schickt. Auch der Einzelhandel wird in die Aktion mit einbezogen.
Neben dem Schriftzug „Zuhause nicht sicher?!“ zeigt das Plakat die Kontaktdaten der Bonner Beratungsstellen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, und die Nummer des bundesweiten Hilfetelefons. Für mehr Informationen zum Thema wird außerdem auf die Homepage www.staerker-als-gewalt.de verwiesen.
Corona-Pandemie verschärft die Situation
Im Durchschnitt erfährt jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Auch Männer sind von Gewalt in der Partnerschaft betroffen. Aktuell hat sich die Situation wegen der Coronakrise verschärft, da sich das Leben verstärkt zu Hause abspielt und es für Betroffene dadurch noch schwieriger geworden ist, sich Hilfe zu suchen.
Die Dunkelziffer bei Gewalttaten in Beziehungen ist groß, da die soziale Kontrolle abnimmt, wenn Schulen, Arztbesuche und andere Kontakte wegfallen. Die Pandemie vergrößert zudem Stressfaktoren, die zu Gewalt führen können. Befragungen der Gleichstellungsstelle bei den Beratungsstellen deuten darauf hin, dass das Risiko von Partnerschaftsgewalt sich erhöht.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr unter 08000 – 116016 erreichbar. Auch für Männer gibt es ein Hilfetelefon: 0800 – 1239900. Die Homepage www.staerker-als-gewalt.de bietet Informationen und Hilfsmöglichkeiten.
Die Beratungsstellen in Bonn stehen bei Fragen und für Beratung und Krisenintervention zur Verfügung.
• Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt e.V., Wilhelmstraße 27, Telefon: 0228 – 63 55 24, E-Mail: info@beratung-bonn.de
• Hilfe für Frauen e.V.: Beratungsstelle, Graf-Galen-Straße 1c, Telefon: 0228 – 23 30 97, Frauenhaus Telefon 0228 – 23 24 34, E-Mail: hiffin@t-online.de
• Frauen helfen Frauen e.V.: Beratungsstelle, Kölnstraße 69, Telefon: 0228 – 65 95 00, Frauenhaus Telefon 0228 – 63 53 69, E-Mail:FrauenhausBonn@t-online.de
Vereinte Nationen haben Aktionstag 1999 ins Leben gerufen
Die Bundesinitiative hat sich aus einem bestimmten Grund für den Aktionsmonat November entschieden: Am 25. November ist der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“, ein jährlich abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen.
Der Aktionstag wurde 1999 von den Vereinten Nationen initiiert. Hintergrund war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Sie waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden.
Siehe auch: Notruftelefon und Notfallnummern für Bonn