„Für Elise“: Bonn widmet Beethoven eine Rose

Die Wurzeln Ludwig van Beethovens liegen in seiner Geburtsstadt Bonn am Rhein. Zum 250. Geburtstag ihres berühmten Sohnes widmet die Bundesstadt dem Komponisten deswegen eine Rose, die im Jubiläumsjahr in den städtischen Beeten erblühen soll. Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, und Petra Fendel-Sridharan tauften die Rose im Beisein von Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei einer feierlichen Veranstaltung im Garten der Redoute.

Zu den Klängen von Beethovens „Für Elise“, auf dem Saxophon gespielt von Jazzfest-Leiter Peter Materna, begossen die Taufpatinnen die Pflanzen mit Rheinwasser. Zum Auftakt der kleinen Zeremonie spielte der Jazzmusiker eine Eigenkomposition namens „Hymne“.
„Beethoven hat uns mit seiner Musik eine neue Welt geschenkt. Sie berührt, wühlt auf und gibt Stille“, sagte Elke Büdenbender bei der Rosentaufe an der Redoute. Taufpatin Petra Fendel-Sridharan erklärte: „Ich liebe Blumen und wer – wie ich –gerne gärtnert, der weiß wie wichtig Wurzeln sind. Der Gedanke, der in dieser Taufe zum Ausdruck kommt, nämlich, dass seine Bonner Wurzeln für die Entwicklung Beethovens von besonderer Bedeutung waren, gefällt mir sehr.“
Die Beethoven-Rose „Für Elise“ ist eine Neuzüchtung der Rosenschule Kordes‘ Söhne und wurde vom Amt für Stadtgrün der Stadt Bonn als gärtnerischer Beitrag zum Beethoven-Jubiläumsjahr ausgesucht. Gesucht war eine Beetrose, die überall im Stadtbild gepflanzt werden könnte, und die sowohl farblich als auch durch ihren Duft einen Hauch von Exzentrik versprüht – passend zu Beethoven selbst. Die Wahl fiel auf die bis dato noch namenlose Beetrose der schleswig-holsteinischen Rosenschule.
Im Gespräch mit dem kaufmännischen Geschäftsführer der Beethoven-Jubiläumsgesellschaft, Ralf Birkner, der als Moderator durch die Tauffeier führte, erläuterten Wilhelm Alexander Kordes, Geschäftsführer der Rosenschule, und Rosenzüchter Thomas Proll die Besonderheiten der Beethoven-Rose: „Für Elise“ besticht mit ihren vollen, purpur-violetten Blüten, ihrem würzigen Duft und dem robusten, buschigen Wuchs sowie der langen Blütezeit von Juni bis September. Klassischerweise erhalten Duftrosen im Sortiment der Rosenschule weibliche Namen, und so lag Beethovens berühmtes Stück als Namensgeberin für Bonns Rose für Beethoven nahe.
Oberbürgermeister Ashok Sridharan erinnerte bei der Begrüßung der Taufgäste an die besondere Beziehung Ludwig van Beethovens zur Natur – eines der Leitthemen des Jubiläumsjahres: „Ludwig van Beethoven liebte die Natur, in ihr fand er Entspannung und Inspiration. An der Blütenpracht ‚seiner‘ Rose hätte er sicherlich große Freude. Zu Lebzeiten hätte er sie vermutlich ‚Elise‘ geschenkt.“ Welche Frau in Beethovens Leben sich hinter dem Namen verbirgt, ist nicht eindeutig zu sagen. Zur Widmungsempfängerin des Stücks „Für Elise“ gibt es mehrere Theorien.
Die zwei Schalen mit den original getauften Rosen übergab der Oberbürgermeister dem Direktor des Beethoven-Hauses, Malte Boecker. „Für Elise“ soll künftig im Garten des Geburtshauses Ludwig van Beethovens blühen. Auch die Taufpatinnen erhielten jeweils eine Beethoven-Rose als Geschenk. Elke Büdenbenders Exemplar wird im Park von Schloss Bellevue, dem Berliner Dienstsitz des Bundespräsidenten, gepflanzt werden, und auch Petra Fendel-Sridharan kündigte an, dass ihre Rose im heimischen Garten wurzeln solle.
Im Garten der Redoute blühen bereits jetzt 190 Beethoven-Rosen, außerdem ist „Für Elise“ auf dem Grab von Beethovens Mutter auf dem Alten Friedhof und natürlich am Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz zu bewundern – 70 Rosen wurden hier gepflanzt. Zu Beginn der Pflanzsaison im Oktober bestückt das Amt für Stadtgrün dann den Rosengarten in der Rheinaue, 650 Beethoven-Rosen hat der Förderverein Freizeitpark Rheinaue hierfür gestiftet. Ab Oktober ist „Für Elise“ dann auch für alle Beethoven- und Rosen-Fans im Pflanzenfachhandel zu erhalten.

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