Erneut schlagen „Falsche Polizisten“ zu 82-Jähriger in Bonn-Beuel betrogen

Die Anrufe von Telefonbetrügern reißen nicht ab. Nachdem bereits am vergangenen Montag eine 83-jährige Frau aus Bad Godesberg Opfer von „Falschen Polizisten“ wurde, ist der Bonner Polizei jetzt ein weiterer Fall bekannt geworden. Diesmal traf es einen 82-jährigen Mann aus Beuel:

Der Senior hatte per Briefpost am Montag (02.11.2020) Anzeige erstattet. Demnach wurde er erstmalig am 17.09.2020 von den Telefonbetrügern angerufen. Die bauten eine Legende um eine angeblich gefasste Einbrecherbande auf, bei denen man eine Einbruchsliste gefunden habe. Auf dieser Liste würde auch der Name des 82-Jährigen stehen. So bauten die Betrüger in weiteren Anrufen ein Bedrohungsszenario auf. Weiterhin behaupteten sie, dass sein Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher sei und die Bankmitarbeiter mit den Einbrechern unter einer Decke stecken würden. Bis Ende September riefen die falschen Amtsträger täglich an und überzeugten ihr Opfer schließlich seine Ersparnisse in Gold anzulegen. Am 30.09.2020 behaupteten die Betrüger in einem weiteren Anruf, dass eine Einbrecherbande jetzt auf dem Weg zu seiner Wohnung sei. Um die Täter auf frischer Tat festnehmen zu können, solle er eine Tasche mit dem Gold vor seiner Wohnungstür deponieren. Diese wurde dort von einem bislang unbekannter Abholer entwendet.

Die Polizei warnt:

  • Wenn irgendjemand am Telefon plötzlich Geld, Schmuck oder andere
    Wertgegenstände verlangt, legen Sie sofort auf! Das ist nicht
    unhöflich.
  • Die Polizei holt kein Geld, Schmuck oder Wertgegenstände bei
    Ihnen ab und bittet Sie schon gar nicht, diese in einer Tasche
    im Garten oder vor der Tür abzustellen.
  • Achtung: Mithilfe kleiner technischer Hilfsprogramme -„Spoofing“ – manipulieren die Anrufer die Telefonleitung so, dass beim Angerufenen eine Nummer mit der „110“ oder einer Polizeidienststelle im Display erscheint. Die Opfer glauben, dass sie mit der „echten“ Polizei verbunden sind.
  • Da die Telefonbetrüger es auf ältere Menschen abgesehen haben, informieren Sie bitte Ihre Eltern und Großeltern!

Die Seniorenberater des Kriminalkommissariats für Kriminalprävention und Opferschutz haben in den letzten Wochen mehrere tausend Warnkarten in Geschäften und Geldinstituten in Bonn und der Region hinterlegt. Diese enthalten in komprimierter Form die wichtigsten Verhaltenstipps und können von den Seniorinnen und Senioren neben das Telefon gelegt werden, um im Bedarfsfall richtig handeln zu können.

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