Das Plakat zum Bonner Beethovenfest 1939 im Zeitfenster

Im März stellt das Stadtarchiv und die Stadthistorische Bibliothek Bonn in der Rubrik Zeitfenster ein weiteres Stück aus ihren Beständen vor: Das Plakat zum Volkstümlichen Bonner Beethovenfest 1939 von Hans Pape.

Die Bonner Plakatsammlung umfasst rund 20 000 Plakate, darunter eines zum IX. Volkstümlichen Bonner Beethovenfest vom 14. bis 18. Mai 1939. Das Plakat (49,5 cm x 29,1 cm) entwarf der Künstler Hans Pape (1894-1970) im Auftrag des Städtischen Verkehrsamts Bonn und wurde in der Bonner Druckerei H. Roeder gedruckt.

Es zeigt den gezeichneten Kopf von Beethoven als Maske vor einem schwarzen Hintergrund. Hans Pape hat hier die vom Wiener Bildhauer Franz Klein (1779-1840) im Jahre 1812 abgenommenen Lebendmaske Beethovens frei verarbeitet. Sie erinnert eher an eine Totenmaske – eine typische Ästhetik des Totenkultes, wie sie aus dem Dritten Reich bekannt ist. Beethoven wirkt wie ein römischer Imperator und die Dramatik des Plakats wird nochmals gesteigert, ganz im Sinne des Heldenkults der Nationalsozialisten.

Hans Pape, der unter anderem an der berühmten Münchner Akademie für Bildende Künste studierte, machte sich nicht nur als Maler und Graphiker einen Namen, sondern trat auch als Buchillustrator hervor.

Obwohl die Nationalsozialisten im Jahre 1937 drei von Papes Werken als “Entartete Kunst” beschlagnahmten, wurde zwei Jahre später sein Plakatentwurf zum Beethovenfest moderner Prägung übernommen, das von der Pianistin Elly Ney im Jahre 1931 ins Leben gerufen worden war.

Das Zeitfenster
Im Zeitfenster stellt das Stadtarchiv monatlich ein Stück aus seinen Beständen vor. Mittelalterliche Urkunden, Beispiele aus der Bildsammlung, Fotos, Grafiken, Akten und andere Dokumente sowie historische Bücher sind mit einer kurzen Erklärung versehen und werfen Schlaglichter auf die lange Geschichte der Stadt Bonn. Sie sollen neugierig machen und zu Forschungen im Stadtarchiv ermuntern. www.bonn.de/@zeitfenster

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