Die Stadtverwaltung und das Universitätsklinikum Bonn (UKB) haben sich am Sonntag, 1. März 2020, zur aktuellen Situation in Sachen Coronavirus geäußert. Seit Freitagnacht ist bekannt, dass es in Bonn einen bestätigten Fall gibt. „Die Situation ist dynamisch. Alle Maßnahmen der Stadt Bonn sind derzeit darauf ausgerichtet, ein Ausbreiten des Virus zu verhindern“, betont Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, Leiter des Krisenstabs.
Die Kinder der Clemens-August-Schule, die am offenen Ganztag teilnehmen und am Aschermittwoch in der Schule waren, stehen unter häuslicher Quarantäne, nicht aber – entsprechend den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts – deren Familienmitglieder, weil diese nicht Kontaktpersonen ersten Grades sind. Von den 223 Personen, die in Frage kommen, hat die Stadt zwischenzeitlich 200 kontaktiert, 185 von ihnen sind bereits getestet worden. Zum Stand 1. März, mittags, liegt kein positiver Befund vor.
Stadt und Uni-Klinik rechnen damit, dass alle Untersuchungsergebnisse bis Sonntagabend vorliegen werden. Das Gesundheitsamt wird die Betroffenen bzw. die Eltern der Kinder am Montag, 2. März 2020, telefonisch über die Ergebnisse der Abstriche informieren. Ab diesem Tag bleibt die Clemens-August-Schule für 14 Tage bis zum 13. März geschlossen.
Die Stadtverwaltung hat nicht nur die engen Kontaktpersonen kontaktiert, sondern darüber hinaus auch Personen, die sich an Aschermittwoch in der Clemens-August-Schule aufgehalten haben, als der 22-Jährige dort für 1,5 Stunden bei der Hausaufgabenbetreuung half. Dies geht über die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts hinaus (RKI), weil im ersten bestätigten Fall besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden sind. Für künftige Verdachtsfälle werden die Vorgaben des RKI angelegt.
Als direkte Kontaktpersonen zählen Menschen, die mindestens 15 Minuten einen Face-to-Face-Kontakt mit einem Infizierten haben. Im Fall des 22-Jährigen, der sich vergangenen Donnerstag und Freitag mit dem Bus zum Test in die Uni-Klinik gefahren war, zählen andere Fahrgäste nicht zu diesen Kontaktpersonen.
Ein Abstrich kostet 130 Euro. Die Kosten werden zunächst nur von den Krankenkassen übernommen, wenn eine Person aus einem der Risikogebiete kommt oder nachweislich Kontakt zu infizierten Personen hatte und entsprechende Krankheitssymptome aufweist. Die Bundesregierung hat aber angekündigt, mit den Krankenkassen über eine generelle Übernahme der Kosten für einen solchen Test verhandeln zu wollen.
Dem 22-jährigen Infizierten geht es insgesamt gut.
Für den Fall, dass weitere Personen positive Testergebnisse aufweisen sollten, geht die Stadt Bonn wie folgt vor:
- Erstellung einer Kontaktliste, mit wem die positiv getestete Person in den vergangenen zwei Tagen mindestens 15 Minuten Face-to-Face in Kontakt war.
- Ansprache und Kategorisierung der Personen auf dieser Kontaktliste nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts und vorsorgliche Quarantäne.
- Über Maßnahmen in Gebäuden (z.B. Schulen) muss im konkreten Einzelfall entschieden werden.
Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen rund um das Coronavirus täglich zwischen 8 und 20 Uhr an das Bürgertelefon der Feuerwehr Bonn unter der Rufnummer 0228 – 71 75 wenden.
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