Coronavirus: Stadt Bonn unterstützt Schulen und Kitas bei Vorbereitungen

Die Stadt Bonn unterstützt die Bonner Schulen bei den Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichtes am Mittwoch, 12. August 2020, und bereitet sich auf den Start des Regelbetriebs in Kitas am Montag, 17. August 2020 vor. Schulamt, Jugendamt und das Städtische Gebäudemanagement arbeiten aktuell daran, die dafür vom Land geforderten Rahmenbedingungen zu schaffen, für die die Stadt Verantwortung trägt.

Zu den zentralen Forderungen des Landes gehört es, sicherzustellen, dass alle für den Unterricht genutzten Räume gut gelüftet werden können. Das SGB prüft derzeit die individuellen räumlichen bzw. baulichen Voraussetzungen dafür. Nach ersten Erkenntnissen können dazu nahezu überall jeweils mindestens zwei Fenster pro Raum geöffnet werden, was erforderlich ist, um eine angemessene Durchlüftung zu gewährleisten. Wo das noch nicht der Fall ist, wird bis Schulstart Abhilfe geschaffen werden. Inwieweit die Räume an den Schulen, die über eine Lüftungsanlage verfügen, ausreichend mit Frischluft versorgt werden – zumindest in den dortigen Klassenräumen gibt es überall getrennte Zu- und Abluftkanäle -, will die Stadt bis zum Unterrichtsbeginn klären.
Auch wenn nach Vorgabe des Landes Sportunterricht bis zu den Herbstferien im Freien stattfinden soll, überprüft die Stadt bereits jetzt, wie in Turnhallen das Lüften sichergestellt werden kann, und sorgt dafür, dass etwa genügend Seifenspender vorhanden sind.
Bis zum Beginn des Unterrichts werden die Desinfektionsspender in den Schulen wieder befüllt. Zudem wird das Städtische Gebäudemanagement (SGB) Wandspender mit Mitteln zur Handdesinfektion in den Schulmensen installieren, weil diese den Betrieb wiederaufnehmen dürfen. Entsprechende Vorräte an Spendern sind zum Teil vorhanden bzw. zusätzliches Material entsprechend bestellt worden.
Die in den Sommerferien übliche Grundreinigung ist in den meisten Schulen bereits abgeschlossen. Wie bereits seit Mai praktiziert, werden mit Unterrichtsstart weiterhin alle Handkontaktflächen, also Tische, Stühle, Türklinken und Handläufe, täglich desinfiziert. Auch Klassenräume werden weiterhin fünfmal wöchentlich gereinigt werden. Das SGB lässt die Einhaltung dieser Reinigungs- und Hygienestandards durch seine Reinigungskontrolleure und die Hausmeister regelmäßig überprüfen.

8000 Tablets für Bonner Schülerinnen und Schüler
Um Schülerinnen und Schüler, die nicht selbst über die nötige Ausstattung für das Lernen auf Distanz verfügen, zu unterstützen, hat das Schulamt 8000 Tabletcomputer bestellt. Sie werden aus Fördermitteln finanziert, die das Land kurzfristig zur Verfügung gestellt hat. Ebenso hat das Land Mittel für die Anschaffung von Geräten für die Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung gestellt. Wann die Tablets als schulgebundene, mobile Endgeräte an die Schulen verteilt werden können, hängt allerdings davon ab, wann sie tatsächlich geliefert werden. Die Nachfrage nach entsprechenden Geräten ist derzeit bundesweit sehr hoch.
Die Stadt unterstützt die Schulen auch dabei, Lösungen für einen entzerrten Unterrichtsbeginn zu finden. So prüft sie aktuell gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn, wo es am Morgen in Bussen und Bahnen zu eng werden könnte und ob gegebenenfalls der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge möglich ist. Die schulische Praxis ist unterschiedlich. Viele Schulen haben sich auf eine entsprechende Abfrage bereits zurückgemeldet. Es gibt Schulen, die Klassen oder Jahrgangsstufen gestaffelt beginnen lassen, andere verweisen, darauf, dass dies – unter anderem organisatorisch und stundenplantechnisch – nicht mehr möglich sei.
Die Stadt weist darauf hin, dass die vom Land angebotene Möglichkeit freiwilliger Coronatest für Lehrerinnen und Lehrer bzw. Erzieherinnen und Erzieher von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein organisiert wird und nicht vom Gesundheitsamt. Wer einen solchen Test wünscht, muss sich dafür an seinen Hausarzt wenden. Sollte dieser keine Tests durchführen, hilft die Kassenärztliche Vereinigung dabei, einen Arzt zu finden, der den Test durchführt.

Kitas starten am 17. August in den Regelbetrieb
Die Kitas in Bonn starten nach den Vorgaben des Landes NRW am Montag, 17. August 2020, in den Regelbetrieb. Die Betreuung erfolgt weiterhin unter den Maßgaben des Infektionsschutzes. Dabei gelten zum Schutz von Kindern, Familien und Beschäftigten die allgemeinen Schutzmaßnahmen, die die Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen, weiterhin. Unter anderem müssen Erwachsene (Betreuungspersonal, Eltern und sonstige Personen) weiterhin einen Mindestabstand von 1,5 Metern zueinander einzuhalten oder wenn dies nicht möglich ist eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Zudem sind notwendige Hygienemaßnahmen weiterhin umzusetzen.
Für die Praxis in städtischen Kitas bedeutet dies beispielsweise, dass Eltern die Kita möglichst weiterhin nicht betreten sollen. Auch die Eingewöhnungszeit neuer Kitakinder wird vermutlich länger dauern als bislang, da nur ein Kind pro Gruppe gleichzeitig bei der Eingewöhnung von einem Elternteil begleitet werden kann.
In den städtischen Kindertagesstätten wird es zudem zunächst keine Rückkehr zu offenen Betreuungskonzepten geben, bei denen sich Kinder nach ihren Interessen frei im Haus bewegen können. Stattdessen werden sie in festen Gruppen betreut. Gleichwohl sind gruppenübergreifende Angebote wieder möglich.
Mit Verweis auf die bereits zum Start des Regelbetriebs sehr angespannte Personalsituation bittet die Stadt die Eltern um Verständnis dafür, dass die Betreuung der Kinder nicht in allen Fällen in vollem Umfang möglich sein wird. Das strukturelle Problem des Fachkräftemangels wird dadurch verstärkt, dass aus Gründen des Gesundheitsschutzes aktuell nicht alle Erzieherinnen und Erzieher eingesetzt werden dürfen.

Stadtdirektor appelliert an Bürgerinnen und Bürger
Stadtdirektor Wolfgang Fuchs appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin die zum Schutz vor einer Verbreitung des Coronavirus erprobten Regeln für Hygiene und Abstand einzuhalten: „Wer durch die Stadt geht, könnte den Eindruck gewinnen, die Corona-Pandemie sei schon vorbei. Doch das ist nicht der Fall. Auch bei uns in Bonn steigen die Zahlen aktuell wieder. Deshalb ist es wichtig, dass wir weiterhin 1,5 Meter Abstand halten, uns regelmäßig und gründlich die Hände waschen, die Husten- und Niesetikette einhalten und Mund-Nasen-Schutz tragen, wo es notwendig ist.“ Fuchs verwies auch darauf, dass ab Montag, 10. August 2020, der Krisenstab wieder regelmäßig zusammenkommen werde, um gegebenenfalls auf das Infektionsgeschehen reagieren zu können.
Mit Stand Donnerstag, 6. August 2020, verzeichnet das Gesundheitsamt der Stadt Bonn 37 Personen, die akut an Covid-19 erkrankt sind. Seit 28. Februar 2020 wurden insgesamt 861 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. 815 sind zwischenzeitlich wieder genesen, neun Menschen in Zusammenhang mit der Coronavirus-Infektion verstorben.
In den vergangenen 7 Tagen sind in Bonn 42 Neuinfektionen registriert worden; dies entspricht 12,73 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Mit dem von Bund und Ländern eingeführten Notfallmechanismus gegen steigende Infektionszahlen von 50 neuen Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen liegt die Grenze für die Bundesstadt Bonn mit mehr als 330.000 Einwohnern bei 165 Fällen.
Aktuelle Informationen zum Coronavirus gibt es unter www.bonn.de/coronavirus.

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