Noch sind nicht alle Details geklärt, aber so viel steht fest: Ab 23. April werden Schulen für prüfungsvorbereitende Maßnahmen und Unterricht für diejenigen Schülerinnen und Schüler geöffnet, die in diesem Schuljahr noch Prüfungen für jetzt anstehende Schulabschlüsse zu absolvieren haben. Allein in den 35 städtischen Schulen betrifft das rund 3000 Schülerinnen und Schüler.
Ab 4. Mai kommen die Schülerinnen und Schüler der vierten Grundschulklassen hinzu. Die bisherige Notbetreuung wird fortgesetzt und auf weitere Bedarfs- und Berufsgruppen ausgeweitet, die aber noch definiert werden müssen. Mit den organisatorischen Vorbereitungen für die teilweise Wiederaufnahme des Unterrichts können die Lehrkräfte am 20. April beginnen.
Die Schulen sind nach Auskunft von Oberbürgermeister Ashok Sridharan in den vergangenen Wochen auch nach Schließung weiterhin gereinigt worden: „Eine darüber hinausgehende, besondere Reinigung ist nach dieser langen Schließungszeit nicht erforderlich, wie Hygieniker uns versichern.“ Es gelten weiterhin die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, die eine normale Reinigung vorsehen. Auch die Handkontaktflächen sollen täglich gereinigt werden. Es gibt auch keine Maskenpflicht für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird aber empfohlen.
Das Städtische Gebäudemanagement wird jetzt in allen Schulen prüfen, ob ausreichend Seifenspender vorhanden und gefüllt sind, und Papierhandtücher bereitstellen. Sridharan. „Gründliches Händewaschen mit Seife ist ausreichend, und diese Möglichkeiten werden wir sicherstellen.“
Stadtbibliothek und Stadtarchiv weiterhin geschlossen
Die Ankündigungen von Bundes- und Landesregierung ermöglichen es zunächst nur Bibliotheken und Archiven an Hochschulen unter Auflagen ab nächstem Montag zu öffnen. Die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv bleiben daher weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen. Sridharan: „Wir entwickeln aber für unsere Einrichtungen Szenarien, um sie bei Lockerung der Vorgaben schrittweise und unter Einhaltung der nötigen Abstandsregeln wieder in Betrieb nehmen zu können.“
Geschäfte bis 800 qm
Als ein „gutes Signal für die Wirtschaft“ bezeichnete Sridharan die Möglichkeit für Geschäfte bis 800 qm, ab nächste Woche wieder öffnen zu können. Die Betreiber müssten selbst dafür sorgen, dass die Kontaktregeln eingehalten würden, die Stadt werde dies stichprobenartig überprüfen. Sridharan appellierte an Kundinnen und Kunden, die Regeln zu beachten und dadurch auch beim Warten vor den Läden größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Zahl der Genesenden höher als gedacht
Die Stadt korrigierte heute die Zahl der Genesenden nach oben: 328 Bonnerinnen und Bonner sind inzwischen geheilt. Die bisher deutlich niedrigere Zahl (zuletzt 133) ist auf einen Fehler in der Auswertung zurückzuführen. Am heutigen Donnerstag, 16. April, registrierte die Stadt insgesamt 550 Fälle seit 29. Februar, 218 sind akut erkrankt. 1067 Menschen befinden sich in Quarantäne, die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei vier.