Coronavirus: Stadt Bonn sagt alle Großveranstaltungen ab

Aufgrund des Erlasses der NRW-Landesregierung zu Corona-Infektionen und den Umgang mit Großveranstaltungen sagt die Bundesstadt Bonn bis auf Weiteres alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besucherinnen und Besuchern ab.

Den Erlass wird die Stadt Bonn über eine so genannte ordnungsbehördliche Allgemeinverfügung umsetzen. „Diese Entscheidung tut uns sehr leid – und sie tut uns sehr weh“, betonte Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Es müsse aber Sorge getragen werden, dass sich das Coronavirus nicht exponentiell verbreite, sondern bestenfalls die bestätigten Fälle weniger werden würden.

Wie mit möglichen Schadensersatzforderungen bei abgesagten Veranstaltungen umgegangen wird, ist noch nicht klar. Hier sieht die Stadt das Land in der Pflicht.

Für Organisatoren von Veranstaltungen dieser Größenordnung (weniger 1000 Besucherinnen und Besuchern) wird die Stadtverwaltung eine Checkliste erarbeiten. Sie soll den Veranstaltern und der Stadtverwaltung bei der Einzelfallprüfung solcher Veranstaltungen helfen.

Betroffen von der Absage der Veranstaltungen ist beispielsweise das Theater Bonn. Wie Intendant Dr. Bernhard Helmich erläuterte, sind zunächst bis einschließlich Sonntag alle Veranstaltungen in Oper, Schauspiel und Werkstattbühne abgesagt. Abgesagt werden muss auch die Frühjahrsausgabe des Beethovenfestes in diesem Monat. „So schrecklich es ist, verstehe ich die Gesamtstrategie und halte sie für richtig“, sagte Intendantin Nike Wagner. Das Beethoven-Orchester Bonn hat bereits mehrere kleinere Veranstaltungen in den nächsten Tagen abgesagt. Generalmusikdirektor Dirk Kaftan: „Es ist traurig, dass wir diese Entscheidung treffen mussten, aber wir halten sie für verantwortungsvoll und richtig.“

Ob beispielsweise der Deutsche-Post-Marathon am 26. April oder Rhein in Flammen am ersten Mai-Wochenende werden stattfinden können, ist derzeit noch unklar. Dies hängt davon ab, wie lange der Erlass der Landesregierung gilt. Derzeit ist er unbefristet, andere Bundesländer hätten ihre Erlasse hingegen befristet. Eine Antwort auf die Frage erhofft sich die Stadt bis Ende der Woche. Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, Leiter des Krisenstabes, appellierte in diesem Zusammenhang an den Bund und die Länder, sich auf einheitliche Regelungen zu verständigen.

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