Wie es zu den Ansteckungen in einem Bonner Restaurant kam, in dem in der ersten Juli-Hälfte mehrere Gäste und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ist weiterhin unklar. Die Lüftungsanlage scheidet nach Untersuchungen durch das Gesundheitsamt aus. Bluttests sollen jetzt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn weitere Aufklärung bringen.
Am 15. Juli war in dem Restaurant in Bonn-Poppelsdorf eine junge Frau, die die typischen Symptome zeigte, positiv getestet worden. Sie war Teil einer Tischgesellschaft, die sich am 8. Juli getroffen hat. Sowohl die Familie als auch das Personal des Restaurants wurden kontaktiert und getestet. Da Betreiber und Gäste nach Recherchen des Gesundheitsamtes sich an alle Regeln der Corona-Schutzverordnung gehalten haben, stellte sich die Frage, wieso sich eine weitere Person, die am 8. Juli ebenfalls im Restaurant, aber an einem anderen Tisch war, ein positives Testergebnis vorwies. Alle Gäste, die sich an dem Tag dokumentiert im Restaurant befanden, sind kontaktiert worden. Von zwei Personen mit Symptomen wurden Abstriche genommen, eine davon war negativ, das zweite Ergebnis lag am Freitag, 24. Juli, noch nicht vor. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass keiner der damaligen Gäste jetzt noch Symptome entwickelt, weil die Inkubationszeit vorbei ist.
Bonn registriert mit Stand 24. Juli 2020 insgesamt 793 bestätigte Infektionen. 761 sind seit Ausbruch der Pandemie genesen, neun Personen sind verstorben. Damit gibt es derzeit 23 akute Fälle, wozu vier positive Befunde bei Reiserückkehrern gehören. Die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage liegt bei 19. Das entspricht 5,76 neue Fälle pro 100.000 Einwohner. Nach dem von Bund und Ländern eingeführten Notfallmechanismus gegen steigende Infektionszahlen von 50 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liegt dieser Wert in Bonn mit seinen 330.000 Einwohnern bei 165.
