Coronavirus: Ab Sonntagabend Kontaktverbot ab drei Personen auch in Bonn

Auch in Bonn tritt noch am Sonntagabend, 22. März 2020, die Rechtsverordnung in Kraft, die das Land NRW erlassen wird, um die Kontaktbeschränkungen verbindlich zu machen. Die Ministerpräsidentinnen und –präsidenten der Länder haben sich auf ein einheitliches Kontaktverbot verständigt, das keine Gruppierungen ab drei Personen gestattet, es sei denn sie gehören einer Familie oder eine Haushaltsgemeinschaft an. Auch der Öffentliche Personennahverkehr und Beerdigungen sind danach ausgenommen.

Ein solche Rechtsverordnung des Landes hat, anders als ein Erlass oder eine Weisung, sofort Rechtskraft und muss nicht erst durch eine Allgemeinverfügung umgesetzt werden. Gleichwohl kündigte Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan für Montag eine solche an, um die Verbote noch genauer einzugrenzen. Die Veröffentlichung findet wie üblich im Amtsblatt statt, die Verfügung tritt dann am Dienstag, 24. März 2020, in Kraft.

Sridharan hatte sich auch am Sonntag ein Bild davon gemacht, wie die bisherigen Einschränkungen beachtet werden: „Mit großem Erstaunen habe ich festgestellt, dass der überwiegende Teil der Autos, die zum Beispiel an der Rheinaue parkten, gar nicht in Bonn zugelassen sind. Insofern danke ich den Bonnerinnen und Bonnern! Trotzdem sind weitere Maßnahmen erforderlich.“

Am späteren Sonntagnachmittag wird es noch ein Abstimmungsgespräch mit den Hauptverwaltungsbeamten im Regierungsbezirk Köln geben, um eine gemeinsame Strategie festzulegen. „Von diesen Erkenntnissen wird abhängen, welche zusätzlichen Schritte nötig sind“, so Sridharan.

Der Freitag und der Samstag, 20. und 21. März 2020, hatten gezeigt, dass die Einschränkungen der durch die Stadt Bonn erlassenen Allgemeinverfügungen teilweise immer noch nicht beachtet werden. „Es bleibt bei meinem dringenden Appell an alle, auch Menschen aus unserer Nachbarschaft: Halten Sie sich bitte an die Vorgaben! Nur so gelingt es uns gemeinsam, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, betont Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Die Stadtverwaltung kontrolliere kontinuierlich.

Von Freitagnachmittag 16 Uhr, bis Samstagnachmittag, 18 Uhr, verzeichnete der Stadtordnungsdienst 73 Einsätze in Zusammenhang mit dem Gesundheitsschutz. Unter anderem waren in zwölf Fällen Gaststätten und Restaurants sowie in weiteren 15 Fällen Ladenlokale trotz Verbots geöffnet. Darüber hinaus gab es 40 Meldungen über größere Personengruppen auf Spielplätzen, Sportplätzen oder anderen in anderen öffentlichen Anlagen. Bereits am Donnerstag, 19. März 2020, hatte der Stadtordnungsdienst 113 Einsätze dokumentiert.

Mit Stand Sonntagnachmittag , 22. März 2020, gibt es in Bonn 133 bestätigte Fälle mit Coronavirus-Infektionen.

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