Corona: Stadt Bonn plant weitere Schutzmaßnahmen

Die Menschen in Bonn müssen im Laufe dieser Woche mit weiteren Corona-Schutzmaßnahmen rechnen. Der Corona-Inzidenzwert für Bonn liegt am Montag, 14. Dezember 2020, bei etwa 200 bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Nach Angaben des städtischen Gesundheitsamtes beträgt der Inzidenzwert 197,88. In den vergangenen sieben Tagen sind 653 Covid-19-Neuinfektionen aufgetreten. Landesgesundheitszentrum (LZG) und Robert-Koch-Institut weisen bereits einen Wert von 200,2 aus. Unter anderem durch zeitliche Verzögerung oder unvollständige Datenübermittlung kann es zu abweichenden Angaben kommen.

Derzeit wird mehr getestet
Die steigenden Infektionszahlen führt die Stadt Bonn auf eine größere Zahl an Tests zurück, die derzeit in Krankenhäusern, von niedergelassenen Ärzten sowie im städtischen Diagnostikzentrum und im städtischen Drive-In durchgeführt werden. Während in den beiden zuletzt genannten Einrichtungen am Wochenende, 4. bis 6. Dezember, 745 Tests durchgeführt wurden, waren es am vergangenen Wochenende, 11. bis 13. Dezember, 923. Insgesamt ergibt sich laut Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, Leiter des Krisenstabs, nach wie vor ein diffuses Lagebild: „Es gibt in Bonn keine Hotspots, Ansteckungen erfolgten im privaten und familiären Bereich sowie im beruflichen Umfeld.“

Beim Überschreiten der 200er Grenze ist die Stadt Bonn verpflichtet, in enger Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium weitere Maßnahmen zu erlassen. Diese geplanten zusätzlichen Auflagen werden über eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, die am 16. oder 17. Dezember in Kraft treten wird.

Generelles Verbot für Feuerwerke wird geprüft
Wie Oberbürgermeisterin Katja Dörner erläutert, werde sich die Stadt bei ihrem Handeln „an die Vorgaben des Landes halten, die jetzt in eine neue Corona-Schutzverordnung gefasst werden“. Die Stadtverwaltung prüft ein generelles Verbot für Feuerwerke aller Art sowie ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum. „Eine Ausgangsbeschränkung sehen wir als Stadt derzeit nicht als sinnvoll an, weil wir nicht erkennen können, welche positive Auswirkung auf das Infektionsgeschehen damit verbunden sein könnte“, sagt Oberbürgermeisterin Dörner.

Am Wochenende sollten gemäß Vorgaben des Landes die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Kitas oder in die Schulen (Jahrgangsstufen 1 bis 7) schicken. Trotz Appell des Landes, die Kinder zuhause zu lassen, kamen nach Einschätzung der Stadt am heutigen Montag deutlich mehr als die Hälfte der Kinder in die Schulen und Kitas. „Die Eltern stehen hier wieder vor einer großen Herausforderung“, zeigte die Oberbürgermeisterin Verständnis. Sie kündigte an: „Für die Zeit der Notbetreuung in den Kindestageseinrichtungen werden wir wieder die Elternbeiträge aussetzen.“ Gleichzeitig appellierte sie an alle Arbeitgebenden in Bonn, „ebenfalls Verständnis für die Nöte der Eltern zu haben und ihre Spielräume zu nutzen, wo irgend möglich die Arbeit von zuhause zu ermöglichen.“

Stadtverwaltung schränkt Publikumsverkehr ein
Aus Gründen des Gesundheitsschutzes sind alle Dienstgebäude der Verwaltung ab Mittwoch, 16. Dezember 2020, bis mindestens 10. Januar 2021 nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung für den Publikumsverkehr geöffnet. An den Eingängen der Dienstgebäude finden Zugangskontrollen statt. Die Mitarbeitenden der Verwaltung sind weiterhin telefonisch und per E-Mail zu erreichen. Eine Übersicht über die Erreichbarkeit gibt es im Internet unter www.bonn.de/verwaltungskontakt.

Bereits vereinbarte Termine behalten ihre Gültigkeit.

Kulturelle Einrichtungen
Ab Mittwoch, 16. Dezember 2020, gelten folgende Regelungen:

  • Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek schließen bis zum 10. Januar.
  • Alle Einrichtungen der Stadtbibliothek bleiben bis vorerst Montag, 11. Januar 2021, geschlossen. Auch die Außenrückgabe im Haus der Bildung ist außer Betrieb. Mahnverfahren werden ausgesetzt bis vorerst Montag, 11. Januar 2021. Bei Fragen / Verlängerungswünschen kann man sich per E-Mail an stadtbibliothekbonnde wenden. Die digitalen Bibliotheksangebote sind weiterhin nutzbar.
  • Die Musikschule stellt bis auf Weiteres auf digitale Unterrichtsformate um. Während der Schulferien findet kein Unterricht statt. Bis zu den Schulferien ist die Musikschule für Rückfragen unter 0228 – 77 45 48 erreichbar.
  • Bei der Volkshochschule Bonn werden – voraussichtlich mit Ausnahme der Integrationskurse – alle Kurse unterbrochen, beendet oder im Online-Verfahren weitergeführt. Die Anmeldung bleibt geschlossen. Erreichbar ist die VHS voraussichtlich bis zum 22. Dezember unter Ruf 0228 – 77 33 55.

Kontrollen des Stadtordnungsdienstes
Nach Angaben des Stadtordnungsdienstes war die Innenstadt in den vergangenen Tagen gut besucht und voll. Geschäfte mussten aber nicht geschlossen werden, auch wurden keine Anzeigen gegen verantwortliche Geschäftsinhaber geschrieben.

Einlassregelungen zur Kundenzugangssteuerung waren überall vorzufinden. Die Abstandsregelungen und die Maskenpflicht wurden beachtet. Auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger einkaufen gegangen sind, waren sie sehr diszipliniert und geduldig, wenn es vor Geschäften zu Wartezeiten kam.

Weitere Zahlen
Seit 28. Februar 2020 wurden insgesamt 5443 Corona-Infektionen registriert. Akut infiziert sind 721 Bonnerinnen und Bonner, 4675 Personen sind zwischenzeitlich wieder genesen. 47 Menschen sind in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Beim 47. Todesfall handelt es sich um eine 83-jährige Dame. Sie hatte Vorerkrankungen und ist in einem Krankenhaus gestorben. Derzeit befinden sich 3376 Personen in Quarantäne.

In den Bonner Krankenhäusern liegen zurzeit 162 Menschen aus Bonn und dem Umland, die an Covid-19 erkrankt sind. 120 Patienten werden auf Normalstationen betreut, 42 Personen liegen auf Intensivstationen, 31 von ihnen müssen beatmet werden.

Informationen im Internet
Die Stadt Bonn informiert tagesaktuell auf ihrer Internetseite www.bonn.de/coronavirus über die Corona-Pandemie in Bonn. Alles Wissenswerte zum Corona-Impfzentrum gibt es unter www.bonn.de/impfzentrum.

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