Corona-Notbremse: Stadt Bonn für Test-Option

Den dritten Tag in Folge liegt der Corona-Inzidenzwert für Bonn über 100. Daher greift die sogenannte Notbremse der aktuellen NRW-Coronaschutzverordnung.

Wir werden dem Land vorschlagen, die so genannte Test-Option umzusetzen“, kündigte Oberbürgermeisterin Katja Dörner nach der vorgezogenen Sitzung des städtischen Krisenstabs am Montag 29. März, an. Folgt das Land dem Vorschlag, blieben die seit 8. März geltenden weiteren Öffnungen (z.B. für Einzelhandelsgeschäfte oder Museen) bestehen, allerdings nur noch für Personen mit einem tagesaktuellen negativen Testergebnis (kostenloser Bürgertest). Die Test-Option wird voraussichtlich ab Donnerstag, 1. April, gelten. Bis dahin bleiben die Geschäfte und Museen per Terminvereinbarung (click & meet) geöffnet.

Bei der Umsetzung der Test-Option setzt die Stadt Bonn auf eine regionale Lösung. Daher finden noch Gespräche mit den Städten Köln und Leverkusen sowie den Landkreisen in der Region statt. „Wir möchten einen Einkaufstourismus vermeiden“, begründet die Oberbürgermeisterin.

Voraussetzung für die Test-Option ist laut Coronaschutzverordnung eine ausreichende Test-Infrastruktur. In Bonn gibt es derzeit 161 Teststellen, die seitens der Stadtverwaltung mit den kostenlosen Bürgertests beauftragt worden sind. Auf der städtischen Internetseite www.bonn.de/schnelltest ist eine Liste mit mehr als 30 Teststellen zu finden, die mit einer Veröffentlichung ihrer Angaben einverstanden sind. Wer nicht weiß, wo Tests durchgeführt werden, sollte in der nächst gelegenen Apotheke oder bei seinem Arzt fragen.

Diffuses Infektionsgeschehen
Angesichts der steigenden Infektionszahlen spricht Oberbürgermeisterin Dörner von einer „ernst zu nehmenden Situation“: „Es muss darum gehen, Kontakte konsequent zu vermeiden und die AHA-Regeln einzuhalten.“ Ein diffuses Infektionsgeschehen, die Öffnung der Kitas und Schulen sowie die erweiterten Testmöglichkeiten führen nach Einschätzung des Gesundheitsamtes zu dem steigenden Corona-Inzidenzwert. Derzeit gibt es Einzelfälle in 39 Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie einen Ausbruch In einer stationären Wohneinrichtung für geistig Behinderte, in der sieben Bewohnerinnen bzw. Bewohner und drei Mitarbeitende infiziert sind.

Aktuell sind 616 Bonnerinnen und Bonner mit dem Coronavirus infiziert. In den vergangenen sieben Tagen sind 364 Neuinfektionen aufgetreten, daher liegt der Inzidenzwert bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner bei 110,4. Seit 28. Februar 2020 wurden insgesamt 10.441 bestätigte Fälle gemeldet, 9.619 Personen sind zwischenzeitlich wieder genesen, 206 Menschen sind in Verbindung mit Corona verstorben. 1.759 Personen befinden sich zurzeit in Quarantäne.

In den Bonner Krankenhäusern liegen zurzeit 80 Menschen aus Bonn und dem Umland, die an Covid-19 erkrankt sind. 47 Patientinnen und Patienten werden auf Normalstationen betreut, 33 Personen liegen auf Intensivstationen, 22 von ihnen müssen beatmet werden.

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