Bonner Wirtschaftsförderung nimmt sieben Themen besonders in den Blick

In der Vielzahl der Arbeitsfelder liegen die Schwerpunkte 2023 weiter auf der Gewerbeflächenentwicklung, den Themen Digitale Stadt, Nachhaltige Wirtschaft und Aktive Bodenpolitik sowie der Weiterentwicklung Innenstadt und Stadtbezirkszentren. Neu als Fokusthemen sind die Fachkräftesicherung sowie die Tourismusförderung dazu gekommen.

Die Jahresplanung der Bonner Wirtschaftsförderung für 2023 steht. Wie in den Vorjahren wurden Fokusthemen festgelegt, die einen übergreifenden strategischen Charakter haben und bei denen jeweils mehrere Projekte oder Maßnahmen durch die Wirtschaftsförderung umgesetzt werden. „Fünf Themen, um die wir uns auch bereits in den vergangenen Jahren intensiv gekümmert haben, behalten wir auch weiter besonders im Blick aufgrund ihrer ungemindert hohen strategischen Bedeutung“, sagt Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe. „Neu dazu nehmen wir die Fachkräftesicherung und Tourismusförderung, zwei Themen, die unsere besondere Aufmerksamkeit brauchen“, sagt sie.

1. Gewerbeflächenentwicklung
Da die Gewerbeflächen auf Bonner Gebiet begrenzt sind, bekommt die interkommunale Zusammenarbeit besondere Bedeutung. Mit Rheinbach, Alfter und Bornheim ist die Stadt Bonn auf dem Weg, gemeinsame Gewerbegebiete zu vermarkten bzw. zu entwickeln. Darüber hinaus verfolgt die Wirtschaftsförderung die Entwicklung neuer städtischer Gewerbeflächen, unter anderem im Gewerbegebiet Buschdorf. Das Ziel ist es, Gewerbeflächen für mittelständische Unternehmen aus Handwerk und Dienstleistung sowie Produktion bereitzustellen.

2. Digitale Stadt
Um die digitale Entwicklung voran zu bringen, braucht es schnelle und zuverlässige Datenverbindungen. Der Breitbandausbau durch Glasfaser wird daher im Amt für Wirtschaftsförderung in verschiedenen Förderprojekten gemanagt. Weitere Themen in diesem Bereich sind die Digitalisierung touristischer Informationen, Standortmarketing und Vernetzung beim Thema Cybersicherheit, die Koordinierung des Strategieprozesses Digitale Stadt sowie die Etablierung einer Denkfabrik.

3. Nachhaltige Wirtschaft
Neben dem schon bestehenden Klimaschutz-Management für Gewerbegebiete kommen nun im Rahmen des Bonner Klimaplans auch Beratungs- und Informationsangebote für Start-ups und Bestandsunternehmen sowie Klimapartnerschaften mit Gewerbe und Industrie dazu. Dabei werden Unternehmen bei der Umstellung industriellerer Produktionsprozesse auf die verstärkte Nutzung regenerativer Energieträger beraten und unterstützt.

Zudem verfolgt die Wirtschaftsförderung die Etablierung des „Nachhaltigkeitshubs Region Bonn“ weiter. Diese Einrichtung soll Neugründungen und Start-Ups, aber auch bestehende Unternehmen bei der Umsetzung von nachhaltigen Geschäftsmodellen und Produkten inspirieren, unterstützen und begleiten.

4. Aktive Bodenpolitik
Mit dem Ankauf von Schlüsselgrundstücken und Flächen zur Baulandentwicklung will die Stadt Bonn Entwicklungsperspektiven ermöglichen und stadtplanerische Ziele verfolgen. Um geflüchtete Menschen adäquat unterbringen zu können, werden auch für diesen Zweck Flächen und Immobilien angekauft. Zudem beschäftigt sich die Wirtschaftsförderung mit der Entwicklung des Neuen Quartiers Bundesviertel, dem ehemaligen Landesbehördenhaus.

5. Fachkräftesicherung
Um den akademischen Fachkräftenachwuchs zu sichern, wird das regionale Format „Next Stop: Job“ mit neuen Unternehmen und Veranstaltungen vor Ort und digital ausgebaut. Auch die Zusammenarbeit mit den International Offices der Hochschulen soll intensiviert und ausgebaut werden.

Die Regionalagentur vermittelt Fördermittel aus den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie der Fachkräfteoffensive NRW für die Region. Dazu zählen Potenzial-, Neustart- und Transformationsberatung für KMU, Perspektiven im Erwerbsleben, Anerkennungsberatung und der Bildungsscheck. Auch 2023 werden die erfolgreichen Austauschformate “Frühstückstreff“ und „Dämmerschoppen“ des „Bündnis für Fachkräfte“ fortgesetzt. Themenschwerpunkte werden beispielsweise sein: Attraktivität für Ausbildungssuchende sowie Unternehmensnachfolge entwickeln.

6. Weiterentwicklung Innenstadt und Stadtbezirkszentren
Ganz besonderes Augenmerk legt die Wirtschaftsförderung auf die Bonner City. Demnächst wird dazu in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt das neue Zentren- und Fördermanagement im Rahmen des Masterplans Innere Stadt starten. Auch die City-Konferenz-Reihe wird fortgesetzt mit einer vierten Veranstaltung im Herbst 2023.

In Bad Godesberg laufen die Umsetzungsmaßnahmen für ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept, das auf den Zielen des Leitbildes basiert. Zudem laufen die Zentrenmanagements in den Stadtbezirken weiter und unterstützen den lokalen Einzelhandel in Beuel, Godesberg und Hardtberg.

7. Tourismusförderung
In der Februar-Sitzung des Rates legt die Wirtschaftsförderung das aktuell entwickelte Touristische Leitbild der Stadt Bonn vor. Darin ist skizziert, wie Bonn seine touristischen Potentiale weiter heben und zu Alleinstellungsmerkmalen weiter ausbauen kann. Als Schwerpunktthemen für die touristische Profilierung im Freizeitbereich haben die Prozessbeteiligten das „Kulturelle und authentische Bonn“, „Beethovens Bonn“ und das „Politische Bonn“ mit insbesondere der deutschen Nachkriegsgeschichte priorisiert.

Grundsätzlich zeigt die Untersuchung ebenfalls die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Stadt Bonn: So belief sich 2019 der durch den Tourismus erzeugte Bruttoumsatz auf rund 1,3 Milliarden Euro. Fast alle Wirtschaftszweige profitieren vom Tourismus, allen voran das Gastgewerbe mit Beherbergung und Gastronomie sowie der Einzelhandel.

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