Unter dem Motto „Umsonst und draußen“ präsentieren sich seit 2012 an Sommerwochenenden renommierte Künstlerinnen, junge Nachwuchsbands aus Bonn und der Region und Musikerinnen aus den Nachbarländern im Stadtgarten am Alten Zoll. Nach einer pandemiebedingten zweijährigen Pause finden die beliebten Konzerte 2022 endlich wieder statt.
Insgesamt 19 Auftritte an vier Wochenenden versüßen den Bonner*innen vom 5. August bis zum 3. September 2022 den Sommer bei freiem Eintritt und unter freiem Himmel. Dabei reicht die musikalische Bandbreite der abendlichen Konzerte von jungem Alternative Rock, über Gypsy Jazz, Chansons und Trashballaden bis hin zu Global Music, (Elektro-) Pop und Folk. Nachdem das Kulturamt im Jahr 2020 Konzerte auf dem Doppeldecker Cabrio-Bus der Bonn-Information und im Jahr 2021 96 kleinere Pop Up-Konzerte im öffentlichen Raum als pandemiekonformer Ersatz zu den Stadtgartenkonzerten veranstaltet hatte, geht es jetzt wieder auf die gewohnte große Bühne am Alten Zoll. Das Besondere ist das Flair der Konzerte, das Groß und Klein, Jung und Alt, mit Blick auf den Rhein erleben können.
Bonner Fusion Jazz, Balkan Beats, Blues und (Indie) Rock zum Auftakt
Igor Lazarevs Fusion Jazz-Trio eröffnet die Konzertreihe am 5. August mit handwerklich virtuoser Instrumentalmusik. Es folgt ein Ausflug in das Bukarest der 20er und 30er Jahre mit der Band „Bukarest Bohème“. Zu erleben gibt es unter anderem rumänische Chansons und mit Aurel Budisteanu einen der profiliertesten Akkordeonisten Rumäniens. Den Samstag bestreitet das Musiknetzwerk Bonn. Neben Bluesrock von „Bring Your Own Beer“ und Reminiszenzen an Toto durch die Band „DeFacto“, die von Sänger*innen der Musikhochschule Köln unterstützt wird, gehen gleich zwei Gewinner-Bands des Toys2Masters-Contests an den Start: Neben „Joker’s Kingdom“ aus Dortmund, die Alternative Rock im Gepäck haben, werden auch „twentyseven.“ mit funkigem Indie Rock auftreten. Ihre Texte, die mit subtilen Retro Vibes unterlegt sind, verbleiben noch lange im Kopf.
Das zweite Wochenende steht im Zeichen des Pop
Am 12. und 13. August steht der Stadtgarten im Zeichen des Pop. Franziska Schicketanz‘ feinfühliger, emotionaler Deutschpop läutet das zweite Konzertwochenende ein. Es folgen „Bye Mon Ami featuring SolitAYR“, die mit ihrem Elektropop dazu einladen, die Picknickdecken zu verlassen und zu tanzen. Der zweite Abend wird vom „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ kuratiert. Das Projekt des Deutschen Musikrats ist ein High-Level-Förderprogramm für Nachwuchskünstlerinnen und coacht jährlich fünf Künstlerinnenprojekte auf dem Weg in das professionelle Musikbusiness. Neben deutsch-türkischem Indie Rock von „Engin“, werden „Mischa“ mit deutschem Rock und „Trille“ mit Autotunes, Synthibass und weirdo-Gitarren den Stadtgarten abwechslungsreich beschallen.
Folk, eine Blues-Legende und Balladenpunk am dritten Wochenende
Das dritte Konzertwochenende wird am 19. August mit einfühlsamem Singer-Songwriter Folk des Bonner Künstlers Daniel Bongart samt Band eröffnet. Ihm folgt die mehrfach ausgezeichnete Kölner Blueslegende Richard Bargel, dessen Konzert einen Querschnitt durch ein neues Album und einen Einblick in fünf Jahrzehnte musikalischen Schaffens bietet. Der Samstag wird bunt: Die Band „Mangoo Factory“ wird die Zuhörer mit ihrem Artpop-Sound verzaubern und lädt zum Tanzen ein. Den Abend beschließt die Potsdamer Kultband „Hasenscheisse“, die mit ihren unverwechselbaren Trashballaden den Stadtgarten zum Beben bringen werden. Die Einladung nach Bonn geht aus der Städtepartnerschaft Bonn-Potsdam hervor und wird von der Stadt Potsdam unterstützt.
World Groove und ein Abstecher nach Frankreich als Abschluss
Das letzte Wochenende der Stadtgartenkonzerte wird noch einmal abwechslungsreich. Bei der Berliner Band „Frollein Smilla“ treffen am 2. September sanfte Pianoklänge und dreckige Piratenchöre auf romantisches Akkordeon und drückende Bläserlines auf souligen Leadgesang mit poetisch-zynischen Texten. Im Anschluss vereint „Makatumbe“ internationale Volks-, Tanz- und Popmusik mit Vokalakrobatik und Klarinette, Beatbox, Raggamuffin, Stimmimmitation und Obertongesang zu einer energiegeladenen World Groove-Mischung. Am Samstagabend laden „Toi et Moi“ mit französischen Nouvelle Chansons und die „MARION & SOBO Band“, inklusive zehnjährigem Bandbestehen, mit Gypsy Jazz, Global Music und Chansons zu einem fulminanten Abschluss der diesjährigen Konzertreihe ein. Beide Auftritte werden in Kooperation mit dem Institut franҫais Bonn anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Élysée-Vertrag“ organisiert.
Das Kulturamt der Stadt Bonn veranstaltet die Konzerte gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner*innen. In diesem Jahr sind als Partner das „PopCamp – Meisterkurs für Populäre Musik“ (Deutschen Musikrat), dabei, das Institut français Bonn, das Musiknetzwerk, die Musikstation des Vereins Kleiner Muck und die Stadt Potsdam. Unterstützt wird die Konzertreihe außerdem durch den Biergarten Alter Zoll, das AMERON Hotel Königshof Bonn und das NRW Kultursekretariat (Wuppertal).
Tag der Stadtmusik 2022 ist der 6. August
Ergänzt werden die Stadtgartenkonzerte am Samstag, 6. August, durch den „Tag der Stadtmusik“. Unter dem Motto „Stadtmusik 2.0“ finden in diesem Jahr bei leicht verändertem Konzept Konzerte auf vier Bühnen im öffentlichen Raum statt – eine Bühne pro Bonner Stadtbezirk. So klingt beim „Tag der Stadtmusik“ nicht mehr nur die Bonner Innenstadt, sondern gleich alle vier Bezirke.
Musikgenießerinnen erleben hier Bekanntes und Unbekanntes auf vier verschiedenen Bühnen, die von lokalen Kooperationspartnerinnen des Kulturamtes kuratiert werden. Dies sind in diesem Jahr der Verein „KukuG“, die Popfarm NRW, die Viertelbar-Straßenmusik und die Musikstation des Kleinen Muck. Zwischen 14 und 19 Uhr heißt es bei freiem Eintritt „Bühne frei“!
Am Friedensplatz präsentiert die Musikstation die Singer-Songwriter „Mags“, „Tausend Trailer“ mit Rap und Poprock, Deutschrock von „Mieses Karma“, „nothingspecial“ mit Indie und Melodic Alternative von „Chamistry“.
Neu dabei ist die Bühne in der Duisdorfer Fußgängerzone, die von der Altstadtinstitution „Viertelbar“ bespielt wird. Hier bekommt das Publikum mit „Celsant“ Begegnungen zwischen Orient und Okzident, kurdische Volkslieder und Balkanrhythmen vom „Tarab Trio“, Independent Folk Music von „Deep ya Deep“ und New World Afromusic von Melchi Vepouyoum geboten.
Auch auf der anderen Rheinseite erklingen verschiedenste Sounds, die die Popfarm NRW verantwortet. Am Rheinufer unterhalb der Kennedybrücke beginnt der musikalische Nachmittag mit Markus Segschneiders virtuoser Gitarrenmusik, gefolgt von deutschem Country und American Folk von „Fatimarie“ und der Bonner Rockröhre Anne Haigis.
In Bad Godesberg wird nach langer Zeit endlich wieder die Konzertmuschel der Stadthalle genutzt. „KuKuG“ hat ein abwechslungsreiches Programm aus Jazz Latin Pop von Uwe Arenz & Heike Kraske, deutschsprachigem Alternative Pop von „Milen & Band“ sowie Liedermacherinnenrock von „Cynthia Nickschas & Friends“ zusammengestellt.
Der „Tag der Stadtmusik 2022“ kann dann am Abend beim Auftaktwochenende der Stadtgartenkonzerte einen gemeinsamen Ausklang am Alten Zoll finden.
Kulturamtsleiterin Susanne König freut sich auf die bevorstehenden musikalischen Wochen, die den Bonnerinnen sowie Gästen und neuen Mitbürgerinnen während der Sommerzeit einen abwechslungsreichen Kulturgenuss bescheren: „Nach der Zwangspause können wir endlich wieder in größerem Rahmen Musik in die Stadt bringen und Künstler*innen unterstützen. Das bewährte Konzept ‚umsonst und draußen‘ bleibt bestehen, aber mit der Ausweitung der Stadtmusik in die Stadtbezirke erhoffen wir uns niedrigschwellig ein noch größeres Publikum von Jung bis Alt zu erreichen. Das Schöne bleibt die besondere Atmosphäre und eine gute Mischung aus Bekanntem und spannenden Neuentdeckungen!“
Details zu den Bands und alle Auftrittszeiten gibt es auf www.bonn.de/stadtgartenkonzerte.
