Bonner Corona-Krisenstab ruft zum freiwilligen Tragen von Masken in Schulen auf

In seiner heutigen Sitzung (5. November 2021) hat der Krisenstab der Stadt Bonn die Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen durch die Landesregierung diskutiert.

Angesichts bereits bundesweit steigender Zahlen von Infektionen mit Covid 19, aber auch von RSV-Infektion (= Respiratorische Synzytial-Virus, einer vor allem bei Kindern auftretenden Erkrankung der Atemwege) hält der Krisenstab die Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen für nicht richtig und appelliert an Schülerinnen und Schüler, freiwillig Masken in Klassenräumen zu tragen.

„Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Aufhebung der Maskenpflicht nicht nachvollziehbar,“ so Prof. Dr. Nico Mutters, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn. „Wir haben genug gesicherte, wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, dass das Tragen von Masken die Infektionen mindert. Sie sind ein sehr wirksamer Schutz vor Infektionen durch Kontakte im Nahbereich.“ Für Prof. Mutters sind vor allem die bereits jetzt steigenden Infektionszahlen im süddeutschen Raum ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch in Nordrhein-Westfalen und damit auch in Bonn mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen ist. Bereits jetzt steigen die Zahlen von Atemwegserkrankungen (RSV-Infektionen) deutlich. Der Deutsche Städtetag NRW hat sich gegen die Aufhebung der Maskenpflicht ausgesprochen und fürchtet, dass der Unterricht und die Nachmittagsbetreuung ohne Maske zu deutlich mehr Quarantänefällen von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrpersonal führen wird. Die Landesregierung hat aber Anträge einzelner Schulen und Kommunen auf Beibehaltung der bisher geltenden Maskenpflicht in Schulen abgelehnt. Oberbürgermeisterin Katja Dörner fasst den Beschluss des Krisenstabes in Bonn zusammen: „Wir wünschen uns, dass in den Schulen Masken getragen werden.“

Im Krisenstab informierte Lutz Leide, Leiter des Städtischen Gebäudemanagements, über den aktuell bekannten Lieferzeitraum der bestellten Luftfiltergeräte für Schulen: „Unser Auftragnehmer ist vom Gerätehersteller informiert worden, dass er frühestens Ende des Jahres mit einer ersten Lieferung rechnen kann, so dass die Geräte voraussichtlich erst Anfang des kommenden Jahres in den Schulen aufgestellt werden können.“

Der Krisenstab hat sich auch mit vereinzelt angebotenen Gerätespenden für Schulen befasst. Der Krisenstab hat noch einmal die Entscheidung bekräftigt, dass Luftfiltergeräte nur für solche Klassenräume angeschafft werden, die nicht ausreichend belüftet werden können, in denen also kein Fenster oder Oberlichter gekippt werden können. Solche Klassenräume gehören nach einer Einordnung des Bundesumweltamtes zur Kategorie 2. Die angebotenen Gerätespenden betreffen aber gut zu belüftende Klassenräume.

Prof. em. Dr. Martin Exner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und früherer Leiter des Hygiene-Instituts am Universitätsklinikum Bonn und damit Vorgänger von Prof. Dr. Mutters, verwies noch einmal darauf, dass der Krisenstab der Stadt Bonn immer auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und den Empfehlungen des Umweltbundesamtes entschieden habe. „Einen wirksamen Schutz vor Infektionen erzielen wir vor allem durch das konsequente Tragen von Masken vor allem in Innenräumen, durch Abstandhalten und durch eine ausreichende Zufuhr von frischer Luft.“ Der größte Ausbruch an einer KiTa mit 16 Erkrankungen bei Kindern und Mitarbeitenden trat in einer Bonner KiTa auf, die über drei mobile Luftfiltergräte verfügte.

Die Aufstellung privater Geräte garantiert nicht, dass diese Geräte fachgerecht aufgestellt sind und gewartet werden, es besteht eher die Gefahr, dass sie in falscher Sicherheit wiegen und auf die notwendige Lüftung verzichtet wird“, so Lutz Leide.

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