Bonner Corona-Inzidenzwert liegt bei 65,2 | Corona: Stadt Bonn setzt weiter aufs richtige Lüften der Klassenräume

Informationen zum Coronavirus in Bonn
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Das Stoßlüften –und Querlüften ist die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität in Klassenräumen. Bei dieser Position bleibt die Bundesstadt Bonn, wenn ab Montag, 22. Februar 2021, ein Teil der Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen in den Präsenzunterricht an den Schulen zurückkehrt.

An den städtischen Schulen in Bonn werden rund 4.000 Räume für den Unterricht genutzt. In diesen Klassen soll in einem Intervall von 20 Minuten und nach jeder Unterrichtsstunde für fünf Minuten gelüftet werden. Die Fenster sind weit zu öffnen, und nach Möglichkeit soll quergelüftet werden; das heißt, gegenüberliegende Fenster sollen gleichzeitig weit geöffnet werden.

„Die Diskussion um Lüftungsgeräte und Luftreinigungsgeräte wird seit Monaten teils hitzig geführt, und das ist verständlich und nachvollziehbar, denn es geht um nichts Geringeres als um den Schutz der Gesundheit“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Die Stadt Bonn hat dazu seit Monaten eine klare Haltung, in der wir uns durch die Wissenschaft immer wieder bestärkt fühlen: Neben allen sonstigen Hygienemaßnahmen hat die Lüftung mit Frischluft oberste Priorität und die nach allen Erkenntnisse größte Wirkung.“

Unterstützt wird die Stadt in ihrer Haltung auch von Professor Martin Exner, früherer Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn, der als Mitglied des städtischen Krisenstabs die Stadt Bonn in der Corona-Pandemie berät: „Die Empfehlung des Bundesumweltamtes ist eindeutig: Vor einer möglichen Ansteckung über die Raumluft schützt am besten frische Luft, da sie nahezu virenfrei ist. Ob die Leistung mobiler Luftreinigungsgeräte, die es mit verschiedenen Technologien gibt, ausreicht, um eine Ansteckung zu verhindern, ist dagegen aktuell nicht sicher. Durch Lüften sinkt außerdem die CO2-Konzentration im Raum, was die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler deutlich erhöht. Aus vielen Daten, die uns inzwischen vorliegen, ist zudem klar erkennbar, dass die klassischen AHA-Regeln, und dabei insbesondere eine dicht sitzende – am besten medizinische – Maske ein hohes Maß an Schutz bieten. Wichtig dabei ist, diese konsequent einzuhalten“, so Exner.

Bereits im Jahr 2020 hat die Stadtverwaltung alle Schulen begangen und geprüft, ob eine ausreichende Lüftung gewährleistet ist. Bis auf vier Räume des Friedrich-List-Berufskollegs, in denen Lüftungsgeräte installiert wurden, ist dies gewährleistet. Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung den Schulen im Herbst vergangenen Jahres ein Informationspapier zum corona-gerechten Lüften im Schulalltag zur Verfügung gestellt.

Stichproben-Testverfahren an ausgewählten Grundschulen
Oberbürgermeisterin Katja Dörner kündigte ein Stichproben-Testverfahren an, mit dem sich die Stadt ein Bild davon machen will, wie sich das Infektionsgeschehen nach Wiederaufnahme des Unterrichts in den Grundschulen entwickelt. An diesen Erkenntnissen sollen die weiteren Maßnahmen ausgerichtet werden.

Für das Stichproben-Testverfahren zum Nachweis von SARS-CoV-2 bei Lehrerinnen und Lehrern bzw. Grundschülerinnen und Grundschülern erarbeitet die Stadt zeitnah ein Konzept. Ziel der Stadt ist es, mindestens eine Grundschule je Stadtbezirk mit ins Boot zu holen sowie mindestens eine Förderschule. Weitere Details wird die Stadt in Kürze bekanntgeben.

Corona-Inzidenzwert liegt bei 65,2
Am Freitag, 19. Februar 2021, ist der Corona-Inzidenzwert auf 65,2 bezogen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gestiegen. In den zurückliegenden sieben Tagen wurden 215 Covid-19-Neuinfektionen gemeldet.

Die Steigerung des Inzidenzwertes führt die Stadt auf akute Infektionen in zwei Bonner Senioreneinrichtungen zurück. Dort sind bei einer Reihentestung insgesamt 45 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Davon sind 28 positive Ergebnisse innerhalb eines Tages neu in die Statistik eingeflossen; die übrigen waren bereits im Inzidenzwert der Vortage enthalten. Die Tests wurden veranlasst, nachdem jeweils ein Schnelltest ein positives Ergebnis zeigte. Alle Infizierten zeigen bislang milde Krankheitsverläufe. Vermutlich fand die Ansteckung zwischen der ersten und der zweiten Coronaschutzimpfung statt.

Insgesamt registrierte das Gesundheitsamt seit 28. Februar 2020 9.199 nachgewiesene Corona-Fälle. Während 8719 Personen zwischenzeitlich wieder genesen sind, sind 302 Bürgerinnen und Bürger aktuell infiziert. 178 Menschen sind in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bei den beiden jüngsten Todesfällen handelt es sich um einen 53-Jährigen (es liegen keine Angaben zu Vorerkrankungen vor) und um einen 69-Jährigen (er hatte Vorerkrankungen). 650 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne.

Mit Stand 19. Februar registrierte das Gesundheitsamt seit 28. Januar 2021 insgesamt 63 Fälle an Coronavirus-Mutationen (62-mal die britische Variante, 1-mal die brasilianische Variante). Bei einer Gesamtzahl von 669 SARS-CoV-2-Fällen in diesem Zeitraum entspricht dies einer Quote von 9,4 Prozent. Aktuell gibt es 37 Fälle mit der britischen Variante und einen Fall mit der brasilianischen Variante.

In den Bonner Krankenhäusern liegen zurzeit 69 Menschen aus Bonn und dem Umland, die an Covid-19 erkrankt sind. 44 Patientinnen und Patienten werden auf Normalstationen betreut, 25 Personen liegen auf Intensivstationen, 20 von ihnen müssen beatmet werden.

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