Bonn weiht die Helmut-Kohl-Allee ein

Nun ist auch nach dem 2017 verstorbenen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl eine Straße in Bonn benannt. Der Abschnitt der B 9 zwischen Genscherallee und Helmut-Schmidt-Platz trägt seit Donnerstag, 15. August, den Namen des Regierungschefs, in dessen Amtszeit die Wiedervereinigung verwirklich werden konnte.
Bonn weiht die Helmut-Kohl-Allee ein
Im Beisein der CDU-Vorsitzenden und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und zahlreicher prominenter Gäste aus Politik in Bund, Land und Stadt, von Weggefährten und ehemaligen Mitarbeitern würdigte Oberbürgermeister Ashok Sridharan den sechsten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. „Bonn und Helmut Kohl sind untrennbar miteinander verbunden“, sagte Sridharan in seiner Begrüßungsrede. „Helmut Kohl war aus tiefster Überzeugung Europäer und trat von Bonn aus mit aller Kraft für das friedliche Miteinander in Europa ein. In Bonn wurden unter seiner Ägide die Weichen für die Wiedervereinigung Deutschlands gestellt.“

Auch Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer freute sich über die Straßenbenennung: „Als Vorsitzende der CDU Deutschlands danke ich dafür, dass es in der Stadt Bonn eine Helmut-Kohl-Allee gibt. Sie ist einem großen Europäer, Deutschen und Christdemokraten gewidmet. Einem der größten Staatsmänner unserer Geschichte.“

Bodo Löttgen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, sagte: „Erinnerung ist der Dank des Herzens. Daher ist es gut und richtig, dass der Bonner Stadtrat sich entschieden hat, ein Teilstück der B9 durch die Namensgebung Helmut-Kohl-Allee dem Kanzler der Einheit und großen Europäer zu widmen. In der Museumsmeile, dem Haus der Geschichte und dem Kunstmuseum wird das große Engagement Dr. Helmut Kohls für die Bundesstadt, in der für ihn die Wiege unserer Demokratie stand, sichtbar. Mit der Namensgebung wird die Erinnerung an den herausragenden Staatsmann und sechsten Bundeskanzler unserer Bundesrepublik, Dr. Helmut Kohl, dauerhaft in Bonn verankert.“

Einen seltenen Blick in die Persönlichkeit von Helmut Kohl gab sein langjähriger Mitarbeiter Dr. Johannes Ludewig, Staatssekretär a.D. und Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats im Bundeskanzleramt. Die tiefe Verbundenheit mit Bonn und der Region komme nicht nur in politischen Institutionen zum Ausdruck: „Orte wie die Museumsmeile, die es ohne Helmut Kohl nicht gäbe, oder die vielen Restaurants, die er mehr oder weniger regelmäßig besuchte, oder die Buchläden, die ihn immer wieder anzogen, oder das in seiner Regierungszeit neu errichtete Gästehaus auf dem Petersberg, auf dem Weg zur Wiedervereinigung der Ort vieler historischer internationaler Begegnungen, oder auch das Kloster Maria Laach, das er von Zeit zu Zeit besucht hat – all diese Orte und viele mehr gehören in diesen Zusammenhang.“

Ludewig berichtete unter anderem von der Arbeitsatmosphäre in der Regierungszentrale. Besonders habe ihn das „Interesse des Bundeskanzlers an Menschen und Personen“ beeindruckt: „Jeder Gesprächsteilnehmer, unabhängig von seinem Dienstgrad, hatte seine Chance.“

Als „zentral, ja konstitutiv für Kohl und seine Art, Politik zu machen“ bezeichnete Ludewig das Thema Vertrauen. Und erläuterte es am Beispiel eines Abendessens mit dem französischen Staatspräsidenten Mitterand, bei dem es um den Sitz der Europäischen Zentralbank ging. Kohl gelang es durch Verweis auf die hohe symbolische Bedeutung, die die D-Mark für die Deutschen habe, das französische Staatsoberhaupt davon zu überzeugen, für Frankfurt zu stimmen. „Die Art und Weise Helmut Kohls, internationale Politik, Politik überhaupt zu betreiben, war darauf ausgerichtet, Vertrauen zwischen anderen wichtigen Akteuren und ihm entstehend zu lassen – mit dem Ziel, dass Deutschland und er selbst als verlässlicher und berechenbarer Partner wahrgenommen werden.“

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