Bonn/Region: Telefonbetrüger weiter aktiv – Polizei warnt vor mehreren Betrugsmaschen

In den letzten Wochen sind in der ganzen Region in zahlreichen Fällen erneut Seniorinnen und Senioren von Telefonbetrügern angerufen worden. Auch wenn die Angerufenen den polizeilichen Präventionshinweisen größtenteils folgten, kam es dabei zu wenigen vollendeten Taten.

Die Betrüger nutzten zum einen die bekannte Enkeltrickmasche, bei der sie am Telefon vorgaukelten, ein Verwandter oder Bekannter in finanzieller oder gesundheitlicher Notlage (z.B. Corona-Infektion) zu sein, der dringend eine finanzielle Unterstützung benötige.

Zum anderen gaben sie sich wortgewandt und überzeugend als falsche Polizeibeamte aus. Sie wollten die Angerufenen dabei unter der Vorspiegelung angeblicher Ermittlungen gegen Bankmitarbeiter dazu verleiten, Bargeldabhebungen bei ihrer Bank vorzunehmen, um das Geld dann an die falsche Polizei auszuhändigen. Die falschen Polizisten machten den Opfern glaubhaft, ihre Mithilfe sei wichtig und geschehe, um z.B. einen angeblich bei der Bank beschäftigten Betrüger zu überführen. Die Täter spinnen hierbei ein Netz von Unwahrheiten. Diese Lügengeschichten gehen von der Verleumdung tatsächlicher Bankmitarbeiter über die angebliche Ausgabe von Falschgeld bei der Bank, das die Polizei überprüfen müsse bis zum Aufbau von Szenarien, bei denen das abgehobene Geld weder bei der Bank noch zu Hause sicher sei und daher der Polizei ausgehändigt werden soll.

Auch ereigneten sich mehrere Fälle, in denen beide Maschen kombiniert wurden oder die Opfer dazu gebracht wurden, selbst Überweisungen auf in- oder ausländische Konto vorzunehmen oder den Tätern über eine Software den Fernzugriff auf den eigenen Rechner zu ermöglichen, so dass die Täter selbst die Möglichkeit hatten, das Onlinebanking der Betroffenen zu nutzen. Als Begründung nannten die Täter hier, dass die Angerufenen durch die Überweisung angeblich gegen Sie bestehende Haftbefehle aus dem Ausland so abwenden könnten.

Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die Ermittlungen zu diesen Betrugsdelikten übernommen. Die Bonner Polizei warnt erneut eindringlich:

  • Rufen angebliche Verwandte oder Bekannte an: Raten Sie nicht,
    wer am Telefon ist. Legen Sie auf und rufen Sie Ihre Verwandten unter
    der Ihnen bekannten Telefonnummer selbständig zurück.
  • Geben Sie keine Auskünfte über sich und ihr Vermögen am Telefon!
  • Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld
    oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben – auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
  • Die Polizei wird Sie niemals zu Kontoeröffnungen für finanzielle
    Transaktionen oder Überweisungen anhalten, um z.B. angebliche
    Haftbefehle aus dem Ausland abzuwenden!
  • Deponieren Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an öffentlich zugänglichen Orten zur Abholung und händigen Sie Geld oder Wertgegenstände niemals an Unbekannte aus – auch nicht an angebliche Polizeibeamte – und auch nicht auf telefonische Anweisung.
  • Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen – gesundes Misstrauen
    ist nicht unhöflich! Lassen Sie sich keine Angst machen und nicht unter Druck setzen! Genau das ist das Ziel der Täter.
  • Beenden Sie das Telefonat – legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie
    sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Bevor Sie handeln, vertrauen Sie sich
    zudem Angehörigen oder Bekannten an.
  • Schützen Sie sich grundsätzlich vor unerwünschten Anrufen, in
    dem Sie einen vorhandenen Anrufbeantworter jedes Gespräch annehmen
    lassen und Sie erst hören, wer aufspricht.
  • Verlassen Sie sich nicht auf die im Display zu erkennende Nummer des Anrufers – diese kann manipuliert sein. Weitere Tipps zum Schutz vor Trickbetrügern: bonn.polizei.nrw.

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