Ein Ehepaar aus Poppelsdorf wurde am vergangenen Donnerstag (16.04.2020) Opfer von Telefonbetrügern. Die Täter hatten dabei verschiedene Betrugsmaschen kombiniert.
Die 86-Jährige Frau erhielt am Morgen des Tattages mehrere Anrufe einer angeblichen Bekannten. Die Frau gaukelte am Telefon vor, dass sie eine Wohnung ersteigert hätte und jetzt dringend Geld dafür bräuchte.
Später am Tag meldete sich dann ein angeblicher Kriminalbeamter bei dem älteren Ehepaar. Er überzeugte den 88-jährigen Mann davon, dass es sich bei der angeblichen Bekannten um eine Trickbetrügerin handeln würde. Die dahinter stehende Bande, die man schon lange beobachte, könne man aber nur mit Hilfe des Ehepaares bei einer fingierten Geldübergabe festnehmen. Die Details der Übergabe wurden dem 88-Jährigen am Telefon erläutert. Im Umfeld der Wohnung des Ehepaares würden sich verdeckt Polizisten in ziviler Kleidung aufhalten, die den oder die Täter nach der Geldübergabe stellen und festnehmen würden. Der 88-Jährige hob dann einen hohen Geldbetrag bei seiner Bank ab. Er übergab das Bargeld schließlich an einen Abholer im Bereich der Trierer Straße nahe des Melbbades.
Der Abholer kann wie folgt beschrieben werden:
- etwa 30 Jahre alt
- ca. 175-180 cm groß
- schlanke Statur
- dunkle Haare
- leichter Bart
Mögliche Zeugen, denen am Übergabeort am letzten Donnerstag verdächtige Fahrzeuge oder Personen aufgefallen sind, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 0228 15-0 zu melden.
Für die meisten Telefonbetrüger gilt: Sie sind geschickte Anrufer. Oft sprechen sie ruhig und freundlich, in akzentfreiem Deutsch, sind höflich, seriös – und hartnäckig. Ihre Opfer sind meist ältere Personen. Da die Ermittlung der Betrüger sehr schwierig ist, setzt die Polizei vor allem auf Prävention. Sprechen Sie mit Bekannten und Familienangehörigen, die zur Zielgruppe der Betrüger gehören, und warnen Sie sie vor den verschiedenen Strategien der Betrüger. Sollten Sie selbst betroffen sein, achten Sie darauf, keine persönlichen Informationen über finanzielle oder familiäre Verhältnisse preiszugeben. Lassen Sie nur von der Hausverwaltung angekündigte oder selbst bestellte Handwerker ins Haus. Überprüfen Sie Dienstausweise genau oder vergewissern Sie sich durch eine Abfrage bei der jeweiligen Behörde über die Rechtmäßigkeit des Besuches. Beenden Sie sonderbare Telefonate und verständigen Sie in allen Fällen die Polizei unter 110. Und falls die Betrüger doch erfolgreich waren, schämen Sie sich nicht, sondern melden Sie es der Polizei und reden Sie mit anderen darüber. Nur so kann den Tätern das Handwerk gelegt werden.