Angesichts der für Montag, den 12. August 2024 in Bonn erwarteten Temperaturen von bis zu 34 °C und der Tatsache das in Deutschland in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits 92 Menschen ertrunken sind (77 im gesamten Jahr 2023), möchten wir von BonnNet.de Euch nochmals auf die folgenden Gefahren hinweisen:
Warum man nicht im Rhein und anderen großen Flüssen baden sollte
Der Rhein und andere große Flüsse üben eine besondere Anziehungskraft auf Menschen aus. Sie durchqueren malerische Landschaften, sind oft historische Verkehrswege und laden an heißen Sommertagen zum Abkühlen ein.
Doch trotz der Verlockung, sich im klaren Wasser dieser mächtigen Ströme zu erfrischen, sollte man davon absehen, in großen Flüssen wie dem Rhein zu baden. Die Gefahren sind zahlreich und oft unsichtbar. Dieser Artikel von BonnNet.de beleuchtet die wichtigsten Gründe, warum das Baden in großen Flüssen keine gute Idee ist.
- Starke Strömungen und Strudel
Eine der größten Gefahren in großen Flüssen sind die starken Strömungen, die für Schwimmer oft unvorhersehbar und unsichtbar sind. Der Rhein beispielsweise, einer der wasserreichsten Flüsse Europas, führt große Wassermengen mit hoher Geschwindigkeit. Auch geübte Schwimmer haben kaum eine Chance, gegen diese Strömungen anzukommen. Zusätzlich können sich unter der Wasseroberfläche Strudel bilden, die Menschen und Gegenstände unter Wasser ziehen. Diese Strudel entstehen oft in Bereichen mit Unebenheiten am Flussboden oder bei Hindernissen wie Brückenpfeilern.
- Schlechte Wasserqualität
Obwohl sich die Wasserqualität im Rhein und vielen anderen Flüssen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert hat, ist sie oft noch nicht auf dem Niveau, das für unbedenkliches Schwimmen notwendig wäre. In Flüssen münden Abwässer aus Industrieanlagen, landwirtschaftliche Düngemittel und städtische Abwässer, die trotz moderner Kläranlagen nicht immer vollständig gereinigt sind. Bakterien, Viren und Schadstoffe können Gesundheitsrisiken darstellen, insbesondere wenn das Wasser verschluckt wird oder offene Wunden mit dem Flusswasser in Kontakt kommen.
- Schiffsverkehr
Der Rhein ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Große Frachtschiffe, Ausflugsschiffe und Schnellboote durchqueren den Fluss regelmäßig. Der Schiffsverkehr stellt eine erhebliche Gefahr für Badende dar. Schiffe können Menschen im Wasser leicht übersehen, und selbst kleinere Boote erzeugen Wellen und Sogwirkungen, die einen Schwimmer in Schwierigkeiten bringen können. Die Größe und Geschwindigkeit der Schiffe machen es nahezu unmöglich, bei einer drohenden Kollision rechtzeitig auszuweichen.
- Unterkühlung
Auch an heißen Sommertagen kann die Wassertemperatur in großen Flüssen überraschend niedrig sein. Kalte Strömungen aus tieferen Wasserschichten oder Zuflüsse von Gebirgsbächen können die Temperatur drastisch absenken. Ein plötzlicher Temperaturabfall kann zur Unterkühlung führen, was die Schwimmfähigkeit stark beeinträchtigt und das Risiko von Ertrinken erhöht. Viele Menschen unterschätzen die Kälte des Wassers und überschätzen ihre eigenen Kräfte.
- Unerwartete Hindernisse unter Wasser
Der Flussboden ist oft unregelmäßig und kann versteckte Gefahren bergen. Alte Baumstämme, Felsen, Schrottteile und andere Hindernisse liegen oft nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche und sind für Schwimmer nicht sichtbar. Ein Zusammenstoß mit diesen Objekten kann zu schweren Verletzungen führen. Zudem besteht die Gefahr, dass man sich in Treibgut verheddert und nicht mehr rechtzeitig freikommt.
- Fehlende Rettungsinfrastruktur
Anders als an bewachten Badeseen oder Freibädern gibt es an großen Flüssen selten Rettungsschwimmer oder andere Hilfskräfte, die im Notfall schnell eingreifen können. Wenn ein Schwimmer in Not gerät, dauert es oft zu lange, bis Hilfe eintrifft. Das Risiko, dass ein Badeunfall tödlich endet, ist daher erheblich höher.
Fazit
Das Baden im Rhein und anderen großen Flüssen birgt erhebliche Gefahren, die oft unterschätzt werden. Starke Strömungen, die schlechte Wasserqualität, der Schiffsverkehr, kaltes Wasser, versteckte Hindernisse und die fehlende Rettungsinfrastruktur machen das Schwimmen in diesen Gewässern zu einem riskanten Unterfangen. Statt die Gefahren zu ignorieren, sollten Menschen sich bewusst dafür entscheiden, auf das Schwimmen in großen Flüssen zu verzichten und stattdessen sichere Alternativen wie Freibäder oder bewachte Badeseen zu nutzen. Ihre Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.