Vor 25 Jahren wurde der Verein BÜRGER FÜR BEETHOVEN gegründet, heute ist er mit über 1600 Mitgliedern der größte ehrenamtliche Verein in Bonn und der Region. Für den Vorsitzenden Stephan Eisel ist das „eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Was am 7. Dezember 1993 ein Dutzend Bürgerinnen und Bürger begannen, ist heute eine Bürgerbewegung, die zunehmend die ganze Stadtgesellschaft erfasst und wir wachsen ständig weiter. Die Menschen in Bonn und der Region wissen, dass Beethoven in seiner Heimatstadt eine Lobby braucht, damit der Weg zur Beethovenstadt auch konsequent eingeschlagen wird. Immerhin ist Beethoven hier nicht nur geboren, sondern hat in Bonn 22 Jahre gelebt und gearbeitet – länger als Mozart in Salzburg. Diesen Schatz hat Bonn noch nicht wirklich gehoben. Dabei kommt es darauf an, dass man auf die Menschen zugeht.“
Fritz Dreesen, 1993 Gründungsmitglied und heute Kuratoriumsvorsitzender erinnert sich an Gründungsversammlung im Rheinhotel Dreesen: „Bürger der Stadt waren damals entsetzt über den Beschluss des Rates, das Beethovenfest zu streichen. Die Zusammensetzung bei der Gründungsversammlung war mehr zufällig als ausgesucht. Aber nachdem man sich schnell einig war, zu handeln statt nur zu protestieren, wurde der Verein BÜRGER FÜR BEETHOVEN gegründet, der den „Beethoven-Marathon“ auf den Weg brachte.“ Der überwältigende Zuspruch aus der Bürgerschaft zu diesem privat organisierten Beethovenfest zwang die kommunalen Gremien ihre Haltung zu ändern. Der kürzlich verstorbene Gründungsvorsitzende Barthold Witte hatte dann die Idee, das Beethovenfest in der Struktur einer gemeinnützigen GmbH dauerhaft zu etablieren. Eisel und Dreesen unterstrichen angesichts der aktuellen Diskussionen, dass damit die Arbeit am und für das Beethovenfest noch nicht zu Ende seien: „Das ist eine Daueraufgabe und wir wollen, dass sich wie in Bayreuth Bund und Land auch bei Beethoven in gemeinsame Struktur einbringen.“
Inzwischen hat sich der Verein über die Unterstützung des Beethovenfestes hinaus zur Bonner „Beethoven-Lobby“ entwickelt. Mit den verschiedensten öffentlichkeitswirksamen Aktionen vom Denkmaltag auf dem Münsterplatz über das Musikerfrühstück in der Godesberger Redoute bis zum Beethoven-Countdown auf dem Marktplatz und einem regelmäßigen Beethoventreff sowie vielfältigen Publikationen spricht er immer wieder breite Bürgerschichten an. Dazu kommen ein jährlicher Schaufensterwettbewerb, der Jugendwettbewerb Beethoven Bonnensis, die Verleihung des renommierten Beethoven-Rings an herausragende Künstler und des „Götterfunken“ an bürgerschaftliche Initiativen.
Schon 2012 haben die BÜRGER FÜR BEETHOVEN vor allen anderen mit einer eigenen Öffentlichkeitskampagne auf die Bedeutung des Beethoven-Jubiläum 2020 hingewiesen und 2015 erreicht, dass die nationale Beethovenpflege im Berliner Koalitionsvertrag verankert wurde. Sie schlugen schon früh die Gründung einer Beethoven-Jubiläums-GmbH vor und setzten einen Beethoven-Rundgang durch, der 2019 eröffnet wird. „Wir können stolz sein auf viele Erfolge“, sagte Eisel, „aber dass die Ratsmehrheit und Teile der Verwaltung das im Bau völlig privat finanzierte und im Betrieb weitgehend vom Bund getragene Beethoven-Festspielhaus verhindert haben, schmerzt bis heute. Das Desaster um die Beethovenhalle führt jedem täglich vor Augen, wie verheerend die Folgen dieser Fehlentscheidung bis heute sind.“ Ohne angemessenen Konzertsaal bleibe Bonn als Beethovenstadt ein Torso.
Zum Jubiläum hat der Verein eine 76-seitige Festschrift vorgelegt, die in der Geschäftsstelle (Kurfürstenallee 2-3, 53177 Bonn, info@buerger-fuer-beethoven.de ) angefordert bzw. auf der Homepage www.buerger-fuer-beethoven.de heruntergeladen werden kann. Der Festakt zum Vereinsjubiläum in der Bundeskunsthalle ist mit über 500 Gästen bereits seit Tagen völlig ausgebucht