Viktoriakarree: Rat beschließt modifiziertes Strukturkonzept

Ein modifiziertes Strukturkonzept für ein lebendiges Viktoriakarree mit Einzelhandel, Büros und Wohnen hat der Rat der Stadt Bonn am Dienstag, 14. Mai 2019, beschlossen. Die Überlegungen sehen zwei Blockrandbebauungen und eine Teilung des Quartiers durch eine autofreie Viktoriagasse vor.
Das geänderte, aktualisierte Konzept sieht Veränderungen auf den Flächen vor, die sich im Eigentum der Stadt als größte Immobilien-Inhaberin im Viertel befinden. Zum Belderberg hin soll es eine öffentliche oder kulturelle Nutzung geben. Das ehemalige Viktoriabad soll künftig umgenutzt werden. Denkbar sind dort spezifische Angebote für Studierende, z.B. Kultur/Gastronomie/Lounge. Der Umfang der Investitionen in den Erhalt des ehemaligen Schwimmbades wird von der künftigen Nutzung abhängen; das denkmalgeschützte Kunstharzfenster soll nach Möglichkeit erhalten bleiben.

Durch die Schaffung der Viktoriagasse zwischen Rathausgasse und Franziskanerstraße können beiderseits dieser Gasse in Neubauten Einzelhandel, Büros (untere Geschosse) und Wohnungen (obere Geschosse) geschaffen werden. Im westlichen Teil im Bereich der Stockenstraße werden keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen. Das Quartier soll auch eine Tiefgarage erhalten, Zufahrt und Anordnung müssen aber noch geprüft werden.

Grundlage für weiteres Bebauungsplanverfahren

Nach der Bürgerwerkstatt zwischen Dezember 2016 und September 2017 hatte der Rat im Dezember 2017 die Stadtverwaltung beauftragt, das von der Empfehlungskommission mit Modifikationsvorschlag favorisierte Konzept mit allen 20 Eigentümerinnen und Eigentümern bzw. Eigentümergemeinschaften zu erörtern und die Umsetzbarkeit zu prüfen. Daher fand eine Informationsveranstaltung im Mai 2018 statt, zwischen Juni und August 2018 folgten 13 Einzelgespräche. Die Eigentümerinnen und Eigentümer hatten deutlich gemacht, dass ihnen die Bestandssicherung sowohl der Gebäude als auch der Nutzungen wichtig ist. Eingriffe in die Baustrukturen und in die Nutzungen waren mit großer Mehrheit abgelehnt worden, das modifizierte Strukturkonzept wurde als Gewinn für das Viertel gesehen.

Der Rat hat dem Vorschlag der Verwaltung für das Strukturkonzept zugestimmt, dabei allerdings zwei Änderungen vorgenommen. Die eine betrifft den Standort des Stadtmuseums: Hierzu verweist er auf seinen Beschluss vom 28. März 2019, der die Standortfrage offen hält. Damit bleibt auch ein Museumstandort innerhalb des Viktoriakarrees in der Diskussion. Mit der zweiten Änderung fordert der Rat die Beteiligung des Städtebau- und Gestaltungsbeirates im weiteren Verfahren ein.

Für das Viktoriakarree gibt es bereits einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Das nun beschlossene Strukturkonzept wird die Grundlage des weiteren Bebauungsplanverfahrens und der weiteren Schritte zur Beteiligung der Öffentlichkeit und der Betroffenen sein.

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