Sturmbilanz: Viele Bäume in Bonn umgestürzt – Stadt warnt vor Waldspaziergängen

Sturm „Friederike“ hat viele umgestürzte Bäume im gesamten Stadtgebiet hinterlassen. Vor allem im Wald ist es derzeit gefährlich. Viele Wege sind blockiert und Gefahrstellen ungesichert. Deshalb rät die Stadt ausdrücklich davon ab, in den nächsten Tagen im Wald spazieren zu gehen. Bei stärkeren Windstößen könnten jederzeit dickere Äste herunterfallen oder beschädigte Bäume umfallen.

Wie groß die Schäden im Forst sind, ist aktuell noch nicht klar. Derzeit verschafft sich die Stadtförsterei einen ersten Überblick und kontrolliert zunächst die wichtigsten Straßen und Waldwege (Rettungswege) im Bereich Venusberg, Godesberg, Kaiserpark und Melbtal. Erst im Anschluss kann sie mit den stadtweiten Kontrollen beginnen.

Wegen Sturmschäden gesperrt ist aktuell der Alte Friedhof. Er wird nach Beseitigung verschiedener Gefahrstellen voraussichtlich am Dienstag, 23. Januar 2018, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die übrigen Bonner Friedhöfe sind geöffnet. Besucherinnen und Besucher sollten aber auch hier vor allem unter Bäumen vorsichtig sein.

Die Gefahrstellen durch umgestürzte Bäume im Straßenraum konnten die Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün bis Freitag, 19. Januar 2018, bereits weitgehend beseitigen. Alle Bäume zu zerkleinern und fortzuschaffen wird jedoch voraussichtlich bis Ende nächster Woche dauern. Rund 50 umgestürzte große Einzelbäume im Straßenraum und auf Friedhöfen zählte das Amt am Tag nach dem Sturm. Hinzu kommen Bäume auf verschiedenen Sportanlagen, wie etwa dem Sportplatz Hohe Straße in Tannenbusch und dem Sportpark Nord sowie im Hardtberg- und im Ennertbad.

Stadtordnungsdienst musste hundert Mal helfen

Der Stadtordnungsdienst verzeichnete bis in den späten Donnerstagnachmittag hinein insgesamt etwa hundert sturmbedingte Einsätze. 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmerten sich vor allem um Gefahrstellen durch umgestürzte oder umsturzgefährdete Bäume, abgebrochene Äste und herabgefallene Dachziegel.

Am Freitag gab es fünf Einsätze in Folge des Sturms. Am Kaiserplatz sicherten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wache GABI den Raum um die Kreuzkirche, da Ziegel vom Dach herabzustürzen drohten. Um den Schaden zu beseitigen, musste eine Dachdeckerfirma einen Kran aufbauen. Dafür wurde die Straße Am Hofgarten zwischen Kaiserplatz und Hans-Iwand-Straße gesperrt.

Auch Kolleginnen und Kollegen des Tiefbauamtes waren im Einsatz. Sie richteten umgewehte Schilder oder Absperrungen von Baustellen wieder auf, unter anderem an der ehemaligen Südüberbauung. Außerdem wurde eine Ampel an der Moltkestraße in Bad Godesberg durch einen umgestürzten Baum leicht beschädigt.

170 Einsätze für die Feuerwehr

Aufgrund des Sturms musste die Feuerwehr am Donnerstag bis in den Abend zu rund 170 Einsätzen im gesamten Bonner Stadtgebiet ausrücken. Seit dem Vormittag waren knapp 180 Einsatzkräfte aller Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr und aller Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr unentwegt unterwegs. Zunächst vor allem, um entwurzelte Bäume oder abgebrochene Äste von Straßen, Rad- und Gehwegen zu entfernen. Im Tagesverlauf beseitigten sie weitere Sturmschäden. Insbesondere entwurzelte Bäume, die auf Hausdächer oder Fahrzeuge gestürzt waren, an den Gebäuden lehnten oder Bäume, die durch den Sturm in instabile Schieflagen gerieten, sowie lose Dachteile sorgten für längere Einsätze und Straßensperrungen.

Ein Feuerwehrmann wurde bei einem Einsatz leicht verletzt und musste zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus.

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