Straßentunnel Bad Godesberg: Ab 11. August Vollsperrung der Röhre Richtung Bonn

Mit erheblichen Behinderungen rund um den Straßentunnel Bad Godesberg muss am Wochenende, 11. und 12. August 2018, gerechnet werden. Für die letzten Vorbereitungen auf die beginnende zweite sicherheitstechnische Nachrüstung müssen zeitweise beide Tunnelröhren gesperrt werden. In den kommenden 18 Monaten wird der Brandschutz des Straßentunnels erneuert.

Zunächst muss am Samstag, 11. August, ab 2 Uhr die bergseitige Tunnelröhre (Fahrtrichtung Süden/Bad Godesberg) komplett dicht gemacht werden. In dieser Röhre wird eine rund 80 Zentimeter hohe Leitwand installiert. Sie trennt die beiden Fahrspuren, damit dort in den ersten neun Monaten der Zweirichtungsverkehr fließen kann, während in der rheinseitigen Röhre (Fahrtrichtung Norden/Bonn) die Arbeiten stattfinden werden. Eventuell kann die bergseitige Röhre bereits am Samstagabend wieder geöffnet werden. Allerspätestens wird sie zu Beginn des Berufsverkehrs am Montagmorgen, 13. August, zur Verfügung stehen.

Zeitweise beide Tunnelröhren gesperrt

Die andere, rheinseitige Tunnelröhre in Richtung Bonn/Norden bleibt am Samstag zunächst geöffnet. Doch im Verlauf des Tages wird auch dieser Tunnel gesperrt. Denn die Kreuzungen an den jeweiligen Tunnelein- und –ausfahrten müssen für die Verkehrsführung während der Arbeiten im Tunnel Richtung Norden neu markiert, die Ampelanlagen umprogrammiert und Probeläufe für die Lichtsignalanlagen durchgeführt werden.

Daher ist es unvermeidbar, dass am Samstag, 11. August, zeitweise beide Tunnelröhren gesperrt sind und die Verkehrsteilnehmer auf die Nebenstrecken in jeder Fahrtrichtung ausweichen müssen. Das für den Umbau zuständige Tiefbauamt der Stadt Bonn geht daher von erheblichen Behinderungen am Wochenende 11./12. August aus und bittet um Verständnis. Alle notwendigen Arbeiten werden so schnell wie möglich erledigt.

Verkehrsführung in den ersten neun Monaten

In den ersten neun Monaten, in denen die rheinseitige Tunnelröhre nicht befahrbar sein wird, gilt folgende Verkehrsführung:

Aus Bonn in Richtung Süden ist das Portal Godesberger Straße (Friesdorf) gesperrt. An der Kreuzung Godesberger Allee (B 9)/Wurzerstraße/Elsässer Straße ist die Einfahrt in den Kurztunnel nach Süden und damit auch die Ausfahrt auf die Bonner Straße nicht mehr möglich. Die Verkehrsteilnehmer müssen bereits an der Kreuzung Hochkreuzallee die Bahnunterführung nehmen, um dann links in die Godesberger Straße zur Bonner Straße und die Godesberger Innenstadt zu gelangen.

Von der Wurzerstraße können die Autofahrer nicht mehr nach links in den Tunnel abbiegen. Der Verkehr durch den Tunnel in Richtung Süden wird durch die bergseitige Röhre einspurig mit Gegenverkehr geleitet.

Von Süden kommend ist die Tunneleinfahrt am Portal Koblenzer Straße in den rheinseitigen Tunnel gesperrt, die Verkehrsteilnehmer werden hier in die andere Tunnelzufahrt an der Friedrichallee einspurig in Richtung Bonn mit Gegenverkehr geleitet. Daher kann der Fußgänger- und Radweg-Übergang über die Friedrichallee aus Sicherheitsgründen nicht aufrechterhalten werden. Fußgänger und Radfahrer müssen den Weg über Koblenzer Straße, Theodor-Heuss-Straße und nochmals Koblenzer Straße nehmen, um auf die gegenüberliegende Seite der Friedrichallee zu gelangen.

MUK-Strecke und bahnparallele Straßen nutzen

Da jeden Tag mehr als 40.000 Kraftfahrzeuge durch den Straßentunnel rollen, wird die einspurige Verkehrsführung während der Bauzeit diese Verkehrsmengen nicht aufnehmen können. Das Tiefbauamt empfiehlt, auf die so genannte MUK- Strecke (Mittelstraße, Ubierstraße, Konstantinstraße) oder die bahnparallelen Straßen (Oscar-Romero-Allee, Nahum-Goldmann-Allee, August-Bebel-Allee, Martin-Luther-Allee und Godesberger Straße) auszuweichen.

Die Sperrung der Tunnelröhre Richtung Norden, die Verkehrsführung und Umleitungsempfehlungen werden auf der B 9 aus beiden Fahrtrichtungen kommend ausgeschildert. Die Stadt Bonn weist ausdrücklich darauf hin, dass in der Röhre mit dem Zweirichtungsverkehr Tempo 30 gilt, um Unfälle zu vermeiden.

Sobald die Sanierung in der rheinseitigen Röhre abgeschlossen und sie wieder freigegeben ist, schließt sich in einem zweiten Bauabschnitt die ebenfalls rund neunmonatige Erneuerung des Brandschutzes in der bergseitigen Röhre unter Vollsperrung an. Insgesamt ist also mit einer eineinhalbjährigen Bauphase im Straßentunnel zu rechnen.

Neues Brandschutzkonzept für mehr Sicherheit

Das Bauprojekt dient dazu, die Sicherheit im Bad Godesberger Straßentunnel zu erhöhen. Künftig sollen über einzelne Deckenöffnungen im Tunnel die Brandgase gezielt in der Nähe des Brandherdes abgesaugt werden. Dies erzeugt im Tunnel einen Luftstrom zur Absaugöffnung, der ein Ausbreiten von Brandgasen und Rauch verhindert. Personen im Tunnel können dann die nächstmögliche Fluchtmöglichkeit beziehungsweise Fluchtwege erreichen.

Je Tunnelröhre werden für diese Planung 15 Lüftungsklappen mit einer Größe von je rund drei mal drei Metern in die Tunneldecke, die statisch verstärkt werden muss, eingebaut. Sie sind mit Jalousien verschlossen. Außerdem müssen alle Strahlventilatoren ausgetauscht werden, weil nur der Ersatz einzelner Maschinenkomponenten nicht die erforderliche Lüftungsleistung erbracht hätte. Die vorhandenen Abluftventilatoren in den Abluftkaminen werden entsprechend angepasst. Im Brandfall wird nur die unmittelbar am Brandherd befindliche Klappe geöffnet und die Lüfter saugen dann den Rauch ab. Die ausführenden Firmen werden im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten, um das Projekt innerhalb des Zeitrahmens von 18 Monaten abzuschließen.

Insgesamt sind für diese zweite sicherheitstechnische Nachrüstung 8,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Maßnahme ist bei der Bezirksregierung Köln zur Förderung aus Landesmitteln angemeldet, der so genannte „zuschussunschädliche Baubeginn“ wurde genehmigt.

Sicherheitstechnische Anforderungen verschärft

Hintergrund für die Nachrüstung ist die erhebliche Verschärfung der geltenden Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT 2006), basierend auf der EG-Richtlinie von 2004. Im Jahr 2012 hatte die Stadt bereits für 2,3 Millionen Euro in einem ersten Abschnitt unter weitgehender Aufrechterhaltung des Verkehrs unter anderem die gesamte Beschilderung, Beleuchtung und Markierung der Fluchtwege erneuert.

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