Starke Partner machen Weltklimakonferenz organisatorisch zu einem Erfolg

Die Welt war – wieder einmal – zu Gast in Bonn: Rund 22.000 Menschen aus mehr als 190 Ländern, darunter 1300 Journalisten, haben vom 6. bis 17. November 2017 an der 23. Weltklimakonferenz (COP 23) teilgenommen. Dank dieser einmaligen Chance hat sich die Bundesstadt Bonn der ganzen Welt präsentiert: „Zum einen haben Menschen überall auf der Welt gut zwei Wochen nach Bonn geschaut. Zum anderen hat sich Bonn als weltoffener, zuvorkommender Gastgeber präsentiert“, zieht Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Montag, 20. November 2017, mit Stolz eine Top-Bilanz: „Bonn hat sich für weitere internationale Konferenzen empfohlen!“, ist er sich sicher.

Mit der 23. Weltklimakonferenz ist für die Bundesstadt Bonn eine Mammutveranstaltung ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen. Rund elf Monate lang hat sich die Stadtverwaltung im engen Austausch mit dem UN-Klimasekretariat und dem Bundesumweltministerium intensiv an den Vorbereitungen dieser bislang größten internationalen Konferenz in Deutschland beteiligt. „Mein Dank gilt dem Klimasekretariat und dem Bundesumweltministerium für die hervorragende Zusammenarbeit. Diese starke Partnerschaft aller Beteiligten hatte das klare Ziel, diese Konferenz organisatorisch und logistisch zu einem Erfolg zu machen. Und dieses Ziel haben wir erreicht!

OB dankt Mitarbeitern und Partnern

Ganz besonders dankte der Oberbürgermeister auch allen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Bonn und der Verkehrsverbünde, der Feuerwehr und des Sanitätsdienstes, der Bonner Polizei, der T&C, den über 650 freiwilligen Helferinnen und Helfern und allen anderen, die zum Teil in 24-Stunden-Schichten zum Gelingen dieser Konferenz beigetragen haben.

In seinen Dank schließt der Oberbürgermeister natürlich auch die Bonnerinnen und Bonner ein – für ihre Gastfreundschaft, ihre Gelassenheit und Flexibilität! Sridharan: „Besonders freue ich mich über den Erfolg der Privatquartiersvermittlung. Mehr als 500 Bonner und Menschen aus der Region haben kostenlos über 800 Privatquartiere für Delegierte angeboten. Der Bürgermeister der Stadt Kattowitz (Polen), in der 2018 die nächste Klimakonferenz stattfindet, hat bereits sein Interesse bekundet, diese Idee aufzugreifen.“

Dank der Bundesumweltministerin an Stadt und Bürger

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Bonn war ein toller Gastgeber und dafür möchte ich mich bei den Bonnerinnen und Bonnern bedanken. Wir haben hier alle gemeinsam ein gutes Bild abgegeben. Wir können nicht nur sehr zufrieden sein, dass alles pünktlich fertig geworden ist. Wir haben auch die erste nachweislich umweltfreundliche Weltklimakonferenz ausgerichtet. Unser Konzept ,Eine Konferenz, zwei Zonen‘ ist aufgegangen. In der Bula Zone wurde so konstruktiv wie selten zuvor verhandelt. In der Bonn Zone und draußen in der Rheinaue haben wir erlebt, was beim Klimaschutz möglich ist. Dieser Zweiklang aus ,Verhandeln und Handeln‘ wird bei künftigen Klimakonferenzen Schule machen.“

In übereinstimmenden Rückmeldungen des Klimasekretariates der Vereinten Nationen, der Bundes- und Landesregierung sowie vieler Konferenzteilnehmer hat sich Bonn als hervorragender Ausrichtungsort der 23. Weltklimakonferenz erwiesen. Die Bundesstadt Bonn hat aber nicht nur gezeigt, dass sie ein erfahrener Konferenzstandort ist. Bonn hat viele Delegierte und Beobachter beeindruckt als eine grüne Stadt mit hoher Lebensqualität und einem hervorragenden öffentlichen Personennahverkehr. „Auch mit unseren eigenen Klima- und Nachhaltigkeitszielen gelten wir international als vorbildlich – dies habe ich auf zahlreichen Paneldiskussionen und in Gesprächen mit Amtskollegen aus aller Welt bestätigt bekommen“, berichtet Oberbürgermeister Sridharan.

Aus Sicht aller Beteiligten ist die Weltklimakonferenz sehr gut verlaufen. Bonn und seine Bürgerinnen und Bürger sowie die Region haben sich als gute Gastgeber gezeigt.

Bundesumweltministerium

Insgesamt verzeichnete das Bundesumweltministerium in den vergangenen zwei Wochen rund 22.000 Teilnehmer auf dem Gelände, dazu mehr als 4500 Helferinnen und Helfer. Im Detail: Es waren genau 11.111 Delegierte, 1.300 Journalisten und 9.500 Beobachter. Durch die Ausgabe von mehr als 20.000 Mehrweg-Wasserflaschen allein wurde ein Müllberg im Umfang von einer halben Million Einwegbechern vermieden.

Polizei

„Die Welt hat in den letzten zwei Wochen auf Bonn geschaut. Mein Dank gilt allen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die in den vergangenen zwei Wochen im Einsatz waren. Mit ihrem freundlichen und professionellen Auftreten haben auch sie für das angenehme Konferenzklima gesorgt“, stellte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa heraus. Auch der Polizeiführer des Großeinsatzes, Leitender Polizeidirektor Helmut Pfau, zeigte sich zufrieden mit dem Einsatzverlauf: „Die Konferenz fand ohne Störungen statt. Die Sicherheit der Konferenzteilnehmer war zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Wir haben mehreren Tausend Menschen den friedlichen und bunten Protest ermöglicht und konnten die Verkehrsbeeinträchtigungen auf ein Minimum reduzieren. Damit haben wir unsere Ziele erreicht.“

Bürgerdienste

Dass die COP rundum friedlich verlaufen ist, ist unter anderem auf das vom Bundesumweltministerium erstellte Sicherheitskonzept zurückzuführen, das unter der Leitung des Stadtordnungsdienstes und der Straßenverkehrsbehörde entwickelt und abgestimmt wurde und sehr gut gegriffen hat. Hierbei waren neben der Stadt als Ordnungsbehörde u. a. Polizei, Feuerwehr und die Verkehrsbetriebe der SWB in stets engem Austausch und sehr guter Zusammenarbeit ganz wesentlich beteiligt.

Neben der Mitarbeit in der Koordinierungsgruppe waren Stadtordnungsdienst und die Wache GABI insbesondere im Umfeld der Konferenzzonen, aber auch im gesamten Stadtgebiet mit zusätzlichem Personal im Einsatz. Täglich sorgten ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass die nach dem Sicherheitskonzept eingerichteten Zufahrten für die Polizei, die Feuerwehr und die Rettungsdienste frei befahrbar waren. Im Rahmen der Kontrollen mussten 85 Fahrzeuge aus diesen Zufahrten abgeschleppt werden. Eine angesichts der Größe, Teilnehmerzahl und Dauer der Konferenz überschaubare Zahl, weil sich die Bonner, Anlieger im Umfeld der Rheinaue sowie Besucher sehr einsichtig gezeigt haben und auf Straßensperrungen und Halteverbote gut vorbereitet waren und diese beachteten. Die Kolleginnen und Kolleginnen des Stadtordnungsdienstes waren zudem ständig hilfsbereite Ansprechpartner für alle Besucher und Teilnehmer der COP23, die nach dem richtigen Weg, Zug-, Stadtbahn, Busverbindungen und Haltepunkten fragten oder andere Unterstützung benötigten. Außerdem konnten Fundsachen noch während der Konferenz wieder den glücklichen Eigentümern zurückgebracht werden.

Während der gesamten Konferenzdauer hatte die Ausländerbehörde ein Büro vor Ort, in dem sich um alle aufenthaltsrechtlichen Probleme der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gekümmert wurde. So mussten z.B. etliche Visa verlängert werden. Der Service wurde rege in Anspruch genommen.

Feuerwehr und Rettungsdienst

Die Mitarbeiter der Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr und der Hilfsorganisationen ASB, DRK, JUH und MHD waren als Verbindungspersonen in den einzelnen Koordinierungsgruppen, als Brandsicherheitswachdienst, als Kräfte der temporären Feuer- und Rettungswache und in den Medical Center (Unfallhilfe-Stellen) im Rahmen des Sanitätsdiensts der Veranstalter im Einsatz.

In den Medical Centern verzeichnete der Rettungsdienst insgesamt 530 Hilfeleistungen. Es gab 20 Einsätze des Rettungs- und Notarztdienstes, in den Bereich Brandschutz/Technische Hilfeleistung/Umweltschutz entfallen acht Einsätze: Alarmierungen zu Ölspuren, ausgelöste Brandmeldeanlagen, ein Verkehrsunfall auf der B9, vorsorgliche Besetzung der Feuerwehrboote während einer Aktivistenaktion und das Ablöschen eines kokelnden Mülleimers vor dem World Conference Center.

Nahverkehr: Entspannt, freundlich und klimaschonend

Auch im Nahverkehr konnte Bonn während der Klimakonferenz zeigen, dass unsere Stadt zu Recht den Titel Klimahauptstadt trägt. „COP23 war die erste Weltklimakonferenz, die den Teilnehmern einen emissionsfreien Shuttle-Verkehr anbieten konnte“, freut sich Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn. Unter der Regie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen hat SWB Bus und Bahn drei Clean Shuttle-Verbindungen organisiert, zwei innerstädtische Linien, die die Konferenzorte mit dem neuen Bahnhaltepunkt „UN Campus“ verbanden sowie die Verbindung Flughafen Köln-Bonn zum WCCB.

Neben den Stadtwerken Bonn beteiligten sich die Nahverkehrsunternehmen aus Bochum, Köln, München, Düsseldorf mit Fahrzeugen und Fahrpersonal an dem Clean-Shuttle-Projekt. Außerdem stellten Unternehmen aus Bremen, Lübeck und Luxemburg Fahrzeuge zur Verfügung. Binnen zwei Wochen erreichten die Shuttle-Busse eine Laufleistung von 20.000 Kilometern. Die 14 pro Tag eingesetzten Fahrerinnen und Fahrer leisteten insgesamt rund 3000 Stunden am Steuer.

„Wir konnten außerdem zeigen, dass der Nahverkehr in Deutschland einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet und in Bonn, aber auch zahlreichen anderen deutschen Kommunen innovative und klimaschonende Techniken im Einsatz sind“, so Anja Wenmakers. Die E-Busse des „Clean Shuttle“ werden mit Strom aus dem SWB-Ökostromtarif „BonnNatur Strom“ betrieben, der mit dem Grüner Strom-Label ausgezeichnet ist.

Ebenso wie der reguläre Nahverkehr rollten auch die Shuttlebusse störungsfrei. Das Angebot der emissionsfreien Busverbindungen wurde von den Kongressteilnehmern von rund 120.000 Fahrgästen intensiv genutzt.

Während der Klimakonferenz war SWB Bus und Bahn auch im Regelverkehr auf die zusätzlichen Fahrgäste gut vorbereitet. Für den Einsatz auf allen Bus-, Straßenbahn- und Stadtbahnlinien standen auf den Betriebshöfen Fahrzeuge und Fahrpersonal als Reserven bereit, die bei Bedarf schnell und flexibel eingesetzt wurden.

Zur Information der Gipfelteilnehmer ergänzten 34 Auszubildende an wichtigen Umsteigepunkten des Bonner Nahverkehrs die Serviceteams von SWB Bus und Bahn.

Betrieblich gesehen endete die Klimakonferenz so wie sie begonnen hatte: „Völlig entspannt und freundlich“.

Tourismus & Congress GmbH

Bei der Unterbringung der Delegierten hat die Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (T&C) das Bundesumweltministerium und das UN-Klimasekretariat (UNFCCC) im Bereich der Hotelzimmervermittlung unterstützt. Alle Unterkunfts-Anfragen, welche die T&C vor als auch während der Konferenz erhalten hat, konnten erfolgreich bedient werden. Die enge Kooperation mit dem BMUB und die Ausweitung des Angebots von Köln-Koblenz haben sich ausgezahlt. Dies gilt auch für die zur Erweiterung und Sicherung von Kapazitäten in Bonn und der Region im Auftrag des BMUB gecharterten Hotelschiffen.

Ergänzend zum kommerziellen Hotellerie Angebot hat die T&C die auf Initiative der Stadt Bonn betreute Plattform Private Host COP23″ freigeschaltet, über die von ca. 500 privaten Anbietern rund 800 unentgeltliche Schlafplätze vermittelt wurden. Das Angebot an Privatquartieren wurde als Ergänzung vor allem für Delegierte und Institutionen aus Ländern mit geringerer finanzieller Ausstattung sowie für Teilnehmer der internationalen Zivilgesellschaften platziert und sehr gut angenommen. So konnten beispielsweise Gäste aus Indien, Malawi, Ghana, Haiti, Bangladesch, Nepal, Sri Lanka, der Dominikanischen Republik oder auch Malaysia vermittelt werden.

Udo Schäfer, Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH, freut sich über „den guten Verlauf der Veranstaltung und die damit verbundene Auslastung im Hotelbereich von Bonn und der Region, basierend auf dem reibungslosen Miteinander der in diesem Zusammenhang stehenden Akteure.“

Rheinaue wird renaturiert

Eine große Aufgabe liegt nun noch vor der Bundesstadt Bonn und der Bundesregierung: die Wiederherstellung der Rheinaue, für die ein entsprechender Nutzungsvertrag zwischen Stadtverwaltung und Bundesumweltministerium abgeschlossen wurde. Zunächst werden bis kurz vor Weihnachten die temporären Bauten in der Rheinaue demontiert und alle Reinigungsarbeiten abgeschlossen sein. Im Anschluss werden die für die COP 23 genutzten Flächen begutachtet und entschieden, wie die Rheinaue wieder in den Zustand versetzt wird, in dem sie vor Beginn der Weltklimakonferenz war. Die Kosten für die Wiederherstellung der Rheinaue trägt der Bund. Im Frühjahr 2018 wird die Rheinaue wieder in alter Schönheit renaturiert sein.

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