Pützchens Markt startet am Freitag – Letzte Vorbereitungen laufen

In wenigen Tagen, am Freitag, 7. September, beginnt Pützchens Markt 2018. Die Zeit bis zum Start nutzen noch etliche Schausteller, die bislang auf anderen Volksfesten engagiert waren, zum Aufbau ihrer Fahrgeschäfte. Zu den fünf Kirmestagen bis Dienstag, 11. September, erwartet die Stadt Bonn als Veranstalter wieder mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher.

Auch im Jahr nach dem großen Jubiläum wartet die Traditionskirmes wieder mit rasanten Fahrgeschäften und beliebten Familienattraktionen auf. Gleich sieben davon – so viele wie lange nicht mehr – sind zum ersten Mal auf dem Jahrmarkt.

Highlights für Adrenalin-Junkies

Highlight unter den Neuheiten ist der „Goldmine Tower“. Der Freifallturm befördert seine Gäste zunächst in gemütlicher Fahrt auf 80 Meter Höhe, ehe er sie von dort mit bis zu 140 Stundenkilometern wieder erdwärts rauschen lässt. Vor dem Fall wartet noch eine besondere Überraschung auf die Gäste: Am höchsten Punkt werden die Sitze leicht nach vorne gekippt, und die Gondel rotiert in dieser Position einmal um 360 Grad. Der „Goldmine Tower“ ist in dieser Saison außer in Pützchen nur auf wenigen deutschen Jahrmarktsplätzen zu sehen.

Atemberaubend ist auch die Fahrt mit „Apollo 13“. Der ganz auf das Thema Weltraum abgestimmte Propeller bringt die Fahrgäste mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern bis auf 55 Meter Höhe. Je nach Gondelrotation entstehen dabei Beschleunigungen von 0 G (Schwerelosigkeit wie im Weltraum) bis zu 5 G (wie bei einem Raketenstart).

Bei „Mr. Gravity“ werden Wagemutige mit bis zu 100 Stundenkilometern auf einer rotierenden Scheibe im Kreis gedreht. Zusätzlich hebt sich die Scheibe bis zu einem Winkel von 90 Grad an und erreicht eine Höhe von bis zu 18 Metern. Schnelle Richtungswechsel und Kräfte bis zu 5 G sollen für den ganz besonderen Nervenkitzel sorgen.

Brandneu ist das Laufgeschäft „Kaleidoskop“, das erst in diesem Frühjahr auf den Markt kommt. Dabei erwartet die Gäste hinter einer aufregenden Steampunk-Kulisse eine magische Welt der Farben und Formen. Ausgestattet mit einer Spektralbrille begeben sie sich auf einen 80 Meter langen Parcours durch einen Wärme- und Kälteraum, der mit moderner Lasertechnik und LED-Effekten ausgestattet ist. Eine drehende Tonne als Highlight vermittelt das Gefühl, als befinde man sich mitten in einem Kaleidoskop.

Erstmals sind auf den Marktwiesen in Pützchen auch zwei Attraktionen des historischen Jahrmarktes aus dem Jubiläumsjahr vertreten: die Berg- und Talbahn „Fahrt ins Paradies“ und das nostalgische Pferdekarussell „Schleifer‘s Carouselle“. Ebenfalls neu ist die Geisterbahn „Geister Villa“, die mit lebenden Gespenstern, elektronisch animierten Mumien und echten Feuereffekten Gruselspaß für die ganze Familie verspricht.

500 Geschäfte auf 80 000 Quadratmetern Kirmesfläche

Insgesamt werden auf der unverändert großen Veranstaltungsfläche von etwa 80 000 Quadratmetern rund 500 Geschäfte Pützchens Markt wieder zu einem Erlebnis für Jung und Alt machen. Unter den 170 Geschäften auf dem Hauptgelände sind 23 Fahrgeschäfte (davon 3 überkopf fahrende), 13 Kinderfahrgeschäfte, 2 Geisterbahnen, 4 Belustigungen, 1 Irrgarten, 1 Mäusezirkus und 3 Losbuden. Auch den traditionellen Pluutenmarkt (= Kleidermarkt), der an die ursprüngliche Bedeutung des Jahrmarktes als Warenmesse erinnert, wird es wieder geben.

Neben den Neuheiten sind eine Reihe attraktiver „Wiederholer“ am Start: beispielsweise der Kettenhochflieger „The Flyer of Bonn“, der 2017 auf den Markt kam und gleich Pützchen-Premiere feierte, oder der schmucke Wellenflieger „Taumler“. Nach einigen Jahren Pause wieder zu erleben sind die Achterbahn „Feuer & Eis“, die Schaukel „Konga“ und das Fahrgeschäft „Hawaii Swing“. Auch auf beliebte Kirmes-Klassiker wie das „Europa-Riesenrad“, die „Wilde Maus“, Riesenschaukel „Nessy“, „Breakdance“ und „Octopussy“ müssen Fans nicht verzichten.

Der Traditionsjahrmarkt findet mit den bekannten attraktiven Öffnungszeiten statt: Freitag und Samstag von 12 bis 3 Uhr, Sonntag von 10 bis 1 Uhr, Montag von 12 bis 1 Uhr und Dienstag von 12 bis 24 Uhr.

Fassanstich und Feiern mit viel „kölscher“ Musik

Der Veranstaltungsreigen zu Pützchens Markt startet am Eröffnungsfreitag, 7. September, um 13.30 Uhr mit dem historischen Festumzug, der zum achten Mal von der Bezirksverwaltungsstelle Beuel gemeinsam mit dem Freundeskreis Pützchens Markt und den Schaustellerinnen und Schaustellern organisiert wird. Um 15 Uhr folgt die Eröffnung in der Bayernfesthalle mit dem traditionellen Fassanstich durch den Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan sowie Bruce Kapusta und den „Räubern“ als musikalischen Gästen.

Am Kirmessonntag, 9. September, findet um 10 Uhr der Festgottesdienst auf dem Jahrmarkt statt. Ebenfalls am Sonntag um 18 Uhr kommt es zu einer Neuauflage des Rheinischen Abends mit bekannten rheinischen Bands – erneut veranstaltet vom Freundeskreis Pützchens Markt in Kooperation mit der Bezirksverwaltungsstelle Beuel. Mit dabei sind Kasalla, Querbeat, Miljö und Kempes Feinest.

Am Montag, 10. September, findet auf Einladung der Schausteller wieder der Tag der Heim- und Waisenkinder statt. Ebenfalls am Montag im Programm: der Radio-Bonn-Rhein-Sieg-Tag und die After-Job-Party (18 Uhr). Zum Abschluss gibt es am Dienstagabend, 11. September, um 22 Uhr, erneut ein großes Feuerwerk.

Ausgereiftes Sicherheitskonzept

Mit einem ausgereiften, über mehrere Jahre entwickelten Sicherheitskonzept, das wie immer eng mit Feuerwehr und Polizei abgestimmt wurde, leistet die Stadt Bonn als Veranstalter auch in diesem Jahr ihren Beitrag dazu, dass sich die Besucherinnen und Besucher auf Pützchens Markt sicher fühlen können.

Stadtordnungsdienst und Polizei werden wie in den vergangenen Jahren gemeinsame Streifen auf dem Marktgelände einsetzen. Außerdem wird in der Marktschule eine Leitstelle von Polizei und Ordnungsamt eingerichtet, in der alle sicherheitsrelevanten Informationen zusammenlaufen. Zusätzlich wird ein privater Sicherheitsdienst auf dem Festgelände präsent sein. Die Bonner Feuerwehr und der Rettungsdienst sind ebenfalls vor Ort. Den Sanitätswachdienst übernehmen die Bonner Hilfsorganisationen im Auftrag der Stadt.

Viele Informationen rund um Pützchens Markt sowie den Marktplan zum Download findet man unter www.bonn.de/@puetzchens-markt.

EU-Projekt „Monica“: Forscher erproben zukunftsorientierte Technologien

Nach Rhein in Flammen im Frühjahr ist Pützchens Markt die zweite Bonner Großveranstaltung, bei der im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms „Monica“ entwickelte technische Lösungen für mehr Sicherheit bei Großveranstaltungen erprobt werden. So wollen die Forscher des Projektkonsortiums unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin die Großkirmes unter anderem dazu nutzen, die Personendichtenmessungen per Kamera weiter zu verbessern. Bei der Messung auf der Markt- und der Friedensstraße werden Algorithmen eingesetzt, die die auf den Kamerabildern dargestellten Menschen zählen. Grundlage für die innerhalb des Projektes unter anderem von der Kingston Universität London entwickelt Algorithmen waren Videoaufzeichnungen von Pützchens Markt 2017. Auch die Ergebnisse des ersten Praxistests der Technologie bei Rhein in Flammen im Frühjahr flossen in die Entwicklung ein.

Zusätzlich soll am Kirmesmontag über dem Marktgelände ein mit einer Kamera ausgestatteter Heliumballon zum Einsatz kommen und Daten aus der Vogelperspektive liefern. Ob er wirklich eingesetzt wird, ist unter anderem von den Witterungsbedingungen abhängig.

Außerdem im Fokus: eine technische Lösung zur Koordinierung der Einsatzkräfte von Stadtordnungsdienst, Feuerwehr, Sicherheits- oder Sanitätsdiensten. Ziel ist es, sie schneller zu Not- oder Streitfällen zu lenken. Für „Monica“ werden einige von ihnen mit GPS auf dem Gelände geortet. Mithilfe einer digitalen Lagekarte der Veranstaltung, die die jeweiligen Aufenthaltsorte anzeigt, kann dann gezielt der Mitarbeiter zum Einsatzort geschickt werden, der ihm am nächsten ist.

Grundsätzlich gilt: Alle bei „Monica“ ermittelten Daten werden unter Beachtung des geltenden Datenschutzrechts in NRW wissenschaftlich erhoben, ausgewertet und aufbereitet.

„Monica” steht für Management Of Networked IoT Wearables – Very Large Scale Demonstration of Cultural Societal Applications. An dem Forschungsprojekt unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin sind insgesamt 29 europäische Partner beteiligt, darunter die sechs Städte Bonn, Kopenhagen, Hamburg, Leeds, Turin und Lyon. Das 2017 gestartete Projekt erprobt und entwickelt speziell an die Anforderungen ausgewählter Großveranstaltungen in den teilnehmenden Städten angepasste Lärmminderungstechnik, Sicherheits- und Servicesysteme. „Monica“ wird von der Europäischen Kommission mit rund 15 Millionen Euro gefördert. Die Stadt Bonn erhält bis zu 450 000 Euro an Fördermitteln.

Weitere Informationen zu „Monica“: http://www.monica-project.eu/.

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