Paulusheim-Gelände: Geplante Neubebauung nimmt zu wenig Rücksicht auf Umgebung und Grünfläche

Noch ist das Paulusheim in Endenich Wohnort für Flüchtlinge, doch diese städtische Nutzung wird bald enden. Das gesamte Gelände wird zukünftig weitgehend bebaut werden, und zwar nach jetzigen Plänen in einer Weise, die nicht akzeptabel ist. Weder wird die parkähnliche Grünanlage samt Bäumen ausreichend geschont, noch werden die neuen Gebäude wenigstens ansatzweise an die vorhandene Bebauung der Umgebung, das bestehen bleibende Haupt- und Schumannhaus angepasst.[1] „Wenn letztlich nur etwas Begleitgrün für bessere Eigentumswohnungen übrigbleibt und der Investor ansonsten so bauen darf, als wäre man auf der grünen Wiese, wird das der Lage nahe am Ortszentrum von Endenich und den teilweise historischen Gebäude im Umfeld nicht gerecht. Trotz Wohnungsbedarfs muss auch in solchen innerstädtischen Lagen die städtebauliche Qualität noch ein entscheidendes Kriterium sein.“, so Holger Schmidt.

Die Linksfraktion will deshalb mit einem Änderungsantrag u.a. erreichen, dass zur Alfred-Bucherer-Str. hin auf drei Gebäude verzichtet wird, um eine zusammenhängende und tatsächlich auch öffentlich nutzbare und ökologisch aufgewertete Park- und Grünfläche erhalten bleibt.[2] Zudem soll die geplante Höhe der Gebäude um ein Geschoss abgesenkt werden bzw. durch ausgebaute Satteldächer entlang der Sebastianstraße eine geringere Höhenwirkung und Korrespondenz zur gegenüberliegenden Häuserzeile entstehen. Dies gilt besonders in der Nachbarschaft des Schumannhauses.

Auch auf die Forderung nach anteilig sozialem Wohnungsbau kann aus Sicht der Linksfraktion nicht verzichtet werden. Angesichts der hohen Zahl von Wohnungen, die hier gebaut werden soll, genügt der Verweis auf das geplante Pflegeangebot und mögliche Studentenwohnungen hier nicht. Alleine daraus ergibt sich keineswegs, dass auch weniger Betuchte zukünftig in der Siedlung in nennenswertem Umfang wohnen können. Holger Schmidt: „Zustimmungsfähig ist der Bebauungsplan für das Paulusheim nur mit diesen ökologischen, städtebaulichen und sozialen Änderungen. Über Gebühr werden die Investoren damit wohl kaum belastet, da das Mutterhaus des Investors formart bzw. Instone Real Estate, das Private Equity-Unternehmen  Activum, mit seinem Sitz auf Jersey ausreichend Steuern spart.“

[1] Drs. 1711643 (Link) – Öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Nr. 7621-56 ‚Sebastianstraße‘.

2 Drs. 1711643AA4 Änderungsantrag der Linksfraktion

 

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