Geplante Mieterhöhung durch das SGB bedroht Zukunft des Kult41

In den vergangenen Woche erhielten die Mitglieder aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen ein Hilferuf des Kult41 e. V., der das allseits bekannte und beliebte Kulturzentrum am Hochstadenring betreibt. Der Grund hierfür ist der zum Jahresende auslaufende Mietvertrag, an dessen langfristiger Verlängerung sowohl das Kult41 als auch die Stadt Bonn interessiert ist. Problematisch wird die Angelegenheit dadurch, dass die Stadt von dem Verein zukünftig 60% mehr Miete eintreiben will, was den Verein an die Grenzen seiner finanziellen Möglichkeiten bringen würde.

Das Kult41, das durch den Verein Kult41 e. V. getragen wird, ist ein in der Stadt Bonn und der Region einzigartiges Leuchtturmprojekt mit einem über die Jahre stetig gewachsenen kulturellen Angebot. Der Verein stellt nicht nur Künstlern seine Räumlichkeiten für Konzerte und Ausstellungen gegen ein kleines Entgelt zur Verfügung, sondern achtet er auch darauf, dass das Angebot durch keine oder niedrige Eintrittspreise auch für Menschen mit nur geringen finanziellen Mitteln (wie Schülern, Auszubildenden, Studenten oder Arbeitslosen) erschwinglich bleibt. In Anbetracht der stetig steigenden Eintrittspreise für Konzerte, Partys, Kino und sonstigen Veranstaltungen spielt das Kult41 eine herausragende soziale und gesellschaftspolitische Rolle für Bonn.

Seit seiner Gründung vor 20 Jahren haben Mitglieder und Freiwillige viele Klein- und Kleinstspenden eingeworben und tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet, um die damalige Industrieruine baulich aufzuwerten. Im Laufe der Jahre wurde ein Betrag von rund 100.000 Euro investiert. Bis auf eine einmalige finanzielle Unterstützung durch die Stadt ist der Verein unabhängig von städtischen Fördergeldern. Da der Verein das Gebäude mit seinen Anstrengungen erst in den Zustand gebracht hat, in dem es sich momentan befindet, ist es mehr als fragwürdig, dass das Städtische Gebäudemanagement (SGB) die Miete nun auf die „ortsübliche Vergleichsmiete“ anheben möchte.

Aus diesen Gründen fordern die Sozialliberalen, den Mietpreis bei der Vertragsverlängerung nicht zu erhöhen und auf dem derzeitigen Niveau zu belassen oder den vom Kult41 investierten Betrag von ca. 100.000 Euro mit künftigen Mietzahlungen zu verrechnen. Zudem soll sich der neue Vertragsabschluss über einen Zeitraum von 20 anstatt 10 Jahren erstrecken.

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