Das Rheinland setzt ein starkes Zeichen: Verein Metropolregion Rheinland gegründet

OB bei Gründungsversammlung Metropolregion Rheinland

OB bei Gründungsversammlung Metropolregion Rheinland – Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan hat gemeinsam mit Dr. Hubertus Hille von der IHK Bonn/Rhein-Sieg (links) und Landrat Sebastian Schuster (rechts) an der Gründungsversammlung der Metropolregion Rheinland teilgenommen Fotograf: Foto Wiese

Bonn – Im Beisein der Regierungspräsidentinnen von Düsseldorf und Köln, Anne Lütkes und Gisela Walsken, ist am Montag, 20. Februar 2017, der Verein Metropolregion Rheinland in Düsseldorf aus der Taufe gehoben worden. In der Turbinenhalle der Stadtwerke Düsseldorf haben hochrangige Vertreter von Kommunen, Kreisen – darunter Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan – , der Städte-Region Aachen, des Landschaftsverbandes Rheinland und der Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern die Satzung unterzeichnet und damit ihren Willen zur engeren Zusammenarbeit bekundet.

Mit einer von den Handwerkskammern zur Verfügung gestellten zweiteiligen Torte wurden die Regionen anschließend auch bildlich zu einer Einheit zusammengeführt.

Der neue Vorsitzende, Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel, erklärte: „Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist eine prosperierende Großstadt – vieles schaffen wir aus eigener Kraft. Aber noch mehr können wir erreichen, wenn wir regional zusammen arbeiten. Sei es bei der gemeinsamen Vermarktung oder im globalen Wettbewerb um Unternehmen und Arbeitsplätze. Unser Umland profitiert von der Wachstums-Lokomotive Düsseldorf und unsere Stadt kann sich optimal entwickeln, wenn sie sich auf das Potenzial der gesamten Region stützen kann.“

Gisela Walsken und Anne Lütkes hatten die Vereinsgründung vorangetrieben, gemeinsam den Prozess begleitet, moderiert, die Steuerungsgruppe ins Leben gerufen, die Satzung, Organisationsform und das Arbeitsprogramm vorbereitet.

Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Düsseldorf) freute sich sehr, dass es nach langer Vorbereitung nun endlich losgeht. Ihr liegt besonders das Thema moderne und ökologisch vertretbare Infrastruktur am Herzen: „Eine der wichtigen Aufgaben der neuen Metropolregion, ist der Erhalt von leistungsfähigen Verkehrssystemen, sowie der Ausbau von alternativen, nutzerfreundlichen und zukunftsfähigen Mobilitätsstrukturen im Sinne einer Multimodalität. Ein Beispiel könnte ein in der gesamten Region gültiges ÖPNV-Ticket sein.“

Regierungspräsidentin Gisela Walsken (Köln) ist begeistert über den Start der Metropolregion Rheinland: „Das Rheinland ist ein starker Wirtschaftsraum. Deshalb soll der neue Verein Metropolregion Rheinland die Kooperation zwischen zehn kreisfreien Städten und 13 Landkreisen stärken und die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern intensivieren. Das soll unsere Position in Europa und im internationalen Geschäft ausbauen.“

„Auch für Bonn ist die Metropolregion Rheinland ein Gewinn, weil die Stadt dadurch noch besser als bisher auf internationalen Ebene wahrgenommen wird,“ sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan. „Wir können durch den Zusammenschluss die gemeinsamen Herausforderungen besser schultern und haben viel größere Möglichkeiten, an Fördermittel zu kommen. Mit der Metropolregion Rheinland kann die Region zeigen, was in ihr steckt: Innovationskraft, Zukunftsfähigkeit, Flexibilität.“

Seinen Sitz wird der Verein in Köln haben. Zu den Vorstandsmitgliedern gehören außer Thomas Geisel u.a. Thomas Hendele (Landrat Kreis Mettmann), Henriette Reker (Oberbürgermeisterin Köln), Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis), Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein) und Ulf Reichardt (Hauptgeschäftsführer IHK Köln).

Zur Metropolregion:

Viele der Herausforderungen, denen sich die Kommunen und Kreise stellen müssen, lassen sich effektiv nur durch enge Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, Kreisen und Regionen lösen.

Gemeinsam soll die Positionierung der Metropolregion Rheinland in ihren verschiedenen Ausprägungen (Arbeits-, Wohn-, Wirtschafts-, Wissens-, Verkehrs-, Planungs-, Tourismus-, Kultur- und Sportregion) als zusammenhängender und gemeinsamer Lebensraum erfolgen. Dies soll nach innen und außen, national wie international geschehen.

Der Zusammenschluss und die Positionierung als zusammengehörige Region hat insbesondere das Ziel der

  • Verbesserung der Wettbewerbs- und Handlungsfähigkeit der Vereinsmitglieder auf regionaler, landes- und bundesweiter und gegebenenfalls europäischer Ebene,
  • besseren und sich steigernden Akquise von Fördergeldern durch Land, Bund und EU,
  • Bündelung von Interessen gegenüber Land, Bund und EU, insbesondere bei überregionalen Planungen (z.B. Bundesverkehrswegeplan, Landesentwicklungsplan NRW),
  • besseren Vermarktung des Rheinlandes und seiner allgemein verbesserten Wahrnehmung nach außen im Sinne eines professionellen Standortmarketings zur Ansiedlung von Unternehmen und Gewinnung von Fachkräften,
  • Identitätsstiftung nach innen.

Thematische und funktionale Überschneidungen zu bestehenden Formaten sollen überprüft und Doppelstrukturen vermieden werden. Im Sinne einer konstruktiven Arbeitsteilung sollen bereits gut funktionierende strukturpolitische Formate und Instrumente im Rheinland in eine sinnvolle Beziehung zur Metropolregion Rheinland gesetzt werden.

Der bisherige Abstimmungsprozess erfolgte vor allem in den 2015 gegründeten vier thematisch orientierten Arbeitsgruppen, deren Arbeit fortgesetzt und unter dem Dach der Metropolregion Rheinland intensiviert werden soll. Diese beschäftigen sich mit den vier Oberthemen:

  • Verkehr und Infrastruktur,
  • Bildung und Forschung,
  • Standortmarketing,
  • Kultur und Tourismus.

Für jedes dieser Oberthemen wird die Metropolregion Rheinland Ziele benennen sowie konkrete Aufgaben und Projekte entwickeln, die in einem Arbeitsprogramm, das bereits als Entwurf vorliegt, skizziert werden.

Alle Beteiligten sehen in der Gründung des Vereins einen wichtigen Schritt, um das Rheinland als Region im europäischen und globalen Wettbewerb noch erfolgreicher zu machen. Dabei könnte dies zugleich ein erster Schritt auf dem Weg hin zu einer demokratisch legitimierten und rechtlich verfassten Struktur sein. Dies wird die Zukunft zeigen.

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